Arrival
ab 24. November 2016 im Kino
Regie: Denis Villeneuve
Amy Adams – Louise Banks
Jeremy Renner – Ian Donnelly
Forest Whitaker – Colonel Weber
Zwölf mysteriöse Raumschiffe landen zeitgleich in unterschiedlichen Regionen der Welt. Ihre Besatzung und deren Intension – ein Rätsel. Um globale Paranoia und einen potentiellen Krieg zu verhindern, soll ein Elite-Team um die Linguistin Louise Banks (Amy Adams) und den Mathematiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) im Auftrag des Militärs Kontakt herstellen. Doch das unermüdliche Streben nach Antworten gerät bald zum Rennen gegen die Zeit – die eigene und die der gesamten Menschheit… (aus dem Pressetext)
Mein Jahrzehnt ist endlich gekommen. Science-Fiction Filme sind da, wo ich sie haben will. Gut, der körperliche Verfall setzt langsam ein, aber dafür ist der Geist etwas reifer geworden. Diesen Film hätte ich aber schon früher zu schätzen gewusst, liebe ich doch philosophische Science-Fiction schon seit Lems und Asimovs Zeiten.
Wenn ich schon mit Namedropping beginne, dann sollte ich für die jüngeren Leser auch Jonathan Nolan hinzufügen, der das Drehbuch zu „Interstellar“ maßgeblich geschrieben hat, eines ebenfalls – zumindest in der Kategorie „Astrophysik.für Laien“ – genialen Werkes aus diesem Jahrzehnt und natürlich „Inception“, mit einem anderen Thema, aber der gleichen Freiheit, im Film machen zu können, was der Phantasie des Autors entspringt, ohne an filmische Limitierungen gebunden zu sein..
Bevor ich zurück zu „Arrival“ komme, füge ich noch „Contact“ und „Der Tag an dem die Erde stillstand“ hinzu und schon sollte jeder wissen, in welche Richtung „Arrival“ erfolgreich zielt. In diesem Fall ist es wirklich kein Nachteil, dass ich an andere Filme erinnert werde, auch einige Bücher könnte ich noch aufzählen, denn der erste Kontakt mit Außerirdischen ist immer spannend und wahrscheinlich irgendwann noch mal ganz anders als bisher von irgendjemandem dargestellt.
Der Autor der zugrundeliegenden Kurzgeschichte Ted Chiang ist schon seit Jahren ein bedeutender Science-Fiction-Schriftsteller und die Essenz seiner tiefgehenden „Story of your Life“ wurde schnörkellos und faszinierend umgesetzt.
Es ist dem Film anzumerken, dass er und auch Drehbuchautor und Regisseur wissen, was Sie tun.
Um so einen Film die richtige Wirkung zu geben, müssen auch die Schauspieler passen. Amy Adams und Jeremy Renner geben dem Film genau die richtige Mischung aus Überforderung, Angst und Neugier um den Zuschauer zu packen.
Zu meinem Jahrzehnt machen es Filme wie „Midnight special„, „Interstellar“ und eben „Arrival„, die eine etwas anspruchsvollere Geschichte mit großartigen unaufdringlichen visuellen Effekten erzählen.
Unaufdringlich ist eben nicht langweilig (hier würde mir Michael Bay wahrscheinlich widersprechen), wenn kleine Szenen dadurch einen schönen Wow-Effekt auslösen und hier z.B. die Wissensmacht der Außerirdischen zeigt, nur weil mal eben die Gravitation aufgehoben wird.
Eins lässt dieser Film jedoch nicht zu: Das der Zuschauer unaufmerksam ist. Deshalb meine Empfehlung, den Film nur ausgeschlafen zu genießen . Dann ist er ein Fest für alle Freunde von guter Science-Fiction und einer der besten Filme des Jahres.
© Johann Hoffmann, Fotos Sony Pictures