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Nina MacKay: Teenie Vodoo Queen

New Orleans hat schon immer den Charme von Mystik, Zauberei und vor
allem Voodoo versprüht. Dass sich der Ort bestens für eine Geschichte
eignet, die sich rund um Hexen, Zauberer und Voodoo-Magie rankt, beweist
Autorin Nina MacKay mit ihrem Roman „Teenie Voodoo Queen“. Die Geschichte
handelt von Dawn Decent, einer Teeniehexe in Ausbildung. Tagsüber
besucht Dawn die Highschool, wo sie sich mit den typischen Problemen
einer Jugendlichen herumschlagen muss. Abends quält sie sich in der
Voodoo-Hexen-Schule mit Ritualen, Zaubersprüchen und der Anbetung von
Geisterwesen. Dawns Leben bekommt eine unerwartete Wendung, als sie
eines Tages zufällig einen Alligator zurück in einen Menschen
verwandelt. Da Jax, der Ex-Alligator, über zwanzig Jahre in dem Körper
des Tieres gefangen war, ist ihm die Neuzeit fremd, sodass Dawn ihn aus
Mitleid bei sich aufnimmt. Kurz darauf macht sie auch die Bekanntschaft
mit Lin, einem Loa (Geisterwesen), der für unbestimmte Zeit wieder unter
den Sterblichen wandelt. Dawn ist hin und hergerissen zwischen den zwei
Jungen, die beide um ihr Herz buhlen. Doch sie hat weitaus größere
Probleme, als sich für den richtigen Freund zu entscheiden. Denn eine
lebensgefährliche Naturkatastrophe bedroht New Orleans. Dawn, die von
einer höheren Macht auserwählt wurde, muss sich gemeinsam mit ihren
Freunden, ihrer Lehrerin und den zwei Jungen an ihrer Seite für den
Erstfall wappnen. Nur, wenn es ihr gelingt, die Flutwelle aufzuhalten
und die Menschheit zu retten, kann auch sie ihr Leben fortführen.
Die Geschichte der mindermäßig begabten Voodoo-Hexe Dawn ist innovativ,
spannend und sehr abwechslungsreich gestaltet. Nina MacKay nimmt sich
ausreichend Zeit, um die Figuren im Fokus der Geschichte mit
Persönlichkeit und Esprit auszustatten. Mit Dawn hat sie eine Hauptfigur
geschaffen, die dem Leser direkt ans Herz wächst, weil man sich
problemlos mit ihr identifizieren kann. Hin und hergerissen zwischen den
zwei Jungen, wägt Dawn immer wieder ihre Gefühle ab, um nicht verletzt
zu werden. Dies macht sie sehr sympathisch. Auch Jax und Lin werden als
sympathische Figuren beschrieben, die jedoch Ecken und Kanten erkennen
lassen. Immer wieder dreht sich die Handlung in eine neue Richtung,
sodass keine Längen entstehen. Das Finale wird hingegen allzu schnell
aufgelöst, ohne das es zu einer wirklich dramatischen Auseinandersetzung
von Gut und Böse kommt. Besonders schön fallen die Beschreibungen der
Kulissen aus, die dem Leser stets das richtige Bild vor Augen führt.
Fast hat man das Gefühl, dass man Dawns schiefe Behausung mitten im
Sumpf vor sich sehen kann. Zudem werden Dawns Gefühlszustände aus der
Ich-Perspektive anschaulich betrachtet. Den Perspektivwechsel zu den
anderen Figuren übernimmt der auktoriale Erzähler, wodurch auch deren
Gedanken und Gefühle in wichtigen Momenten beleuchtet werden. Die
Geschichte wirkt dadurch insgesamt sehr rund und ausbalanciert. Durch
die Thematisierung von alltäglichen Teenagerproblemen wird die magische
Ebene der Geschichte immer wieder durchbrochen und lässt sie
bodenständig und glaubhaft erscheinen. Die letzten zwei Kapitel beenden
die Geschichte auf sehr befriedigende Art und Weise, sodass man das Buch
mit einem glücklichen Gefühl beiseite legen kann. Wer die Geschichte von
Nina MacKay mochte, der darf sich auf ihren nächsten Roman „Damönentage“
freuen, der am 2. November 2018 im Piper-Verlag erscheinen wird.

Daten
Verlag: ivi
Autor: Nina MacKay
Titel: Teenie Vodoo Queen
Seiten: 448
Preis: 15,00€
gebundene Ausgabe
Alter: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3492704755