Mission Impossible – Dead Reckoning Teil Eins

ab 13. Juli 2023 im Kino
www.missionimpossible7-film.de/

Regie: Christopher McQuarrie

Tom Cruise – Ethan Hunt
Hayley Atwell – Grace
Ving Rhames – Luthe Stickell
Simon Pegg – Benji Dunn
Rebecca Ferguson – Ilsa Faust
Vanessa Kirby – Alanna Mitsopolis/White Widow
Esai Morales – Gabriel
Pom Klementieff – Paris

In Mission Impossible – Dead Reckoning Teil Eins starten Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein IMF-Team ihre bisher gefährlichste Mission: Sie sollen eine furchterregende neuartige Waffe, die die gesamte Menschheit bedroht, aufspüren, bevor sie in die falschen Hände gerät. Während die Zukunft und das Schicksal der Welt auf dem Spiel stehen und die dunklen Mächte aus Ethans Vergangenheit ihn wieder einzuholen drohen, beginnt ein tödlicher Wettlauf um den gesamten Globus. Konfrontiert mit einem mysteriösen, allmächtigen Feind muss Ethan erkennen, dass nichts wichtiger sein kann als seine Mission – nicht einmal das Leben derer, die ihm am meisten am Herzen liegen. (Pressetext)

Tom Cruise in Mission: Impossible Dead Reckoning - Part One from Paramount Pictures and Skydance.

Tom Cruise aka Ethan Hunt fährt, fliegt, fällt, flirtet und vor allem rennt wieder. Business as usual? Alles schon mal gesehen? Mitnichten! Also eigentlich doch, aber nein! Oh man, es ist… mehr – genau wie mit den Frauen, die diesmal mit Ethan Hunt zu tun haben.

Hayley Atwell and Tom Cruise in Mission: Impossible Dead Reckoning Part One from Paramount Pictures and Skydance.

Wie immer gibt es eine unglaublich große Gefahr, die nur Ethan Hunt und sein Team lösen können und natürlich kann Ethan Hunt gar nicht anders, als loszulegen, doch diesmal ist das Unmögliche nicht so leicht möglich zu machen, die Bedrohung ist übermächtig und er hat nicht den Schurken vom Dienst als Gegner, sondern eigentlich alle.

Esai Morales and Pom Klementieff in Mission: Impossible Dead Reckoning Part One from Paramount Pictures and Skydance.

Also geht die Hatz mit unglaublicher Intensität los. Ich war sehr überrascht, wie sehr mich Versteckspiele, Verfolgungsjagden und aberwitzige Stunts noch fesseln können.

Tom Cruise and Hayley Atwell in Mission: Impossible Dead Reckoning Part One from Paramount Pictures and Skydance.

Von der ersten Sekunde an schafft es das Team um Regisseur und Drehbuchautor McQuarrie den Zuschauer in den Bann zu ziehen. Jede Szene sitzt. Die Actionszenen sind präzise, schnell und perfekt choreographiert, die romantischen Momente zum Glück kurz genug, um nur das Dilemma von Hunt, der sich natürlich nicht zwischen zwei Frauen entscheiden kann, zu zeigen und die komödiantischen Anteile so witzig, dass ich mich an Knight and Day ebenfalls mit Tom Cruise erinnert habe, nur in besser.

Um es genau zu sagen, die Stunts sind gigantisch, wie uns die Marketingmaschinerie schon ausführlich mit Cruises Sprung vom einem norwegischen Berg gezeigt hat:

Das ist zwar dominant, aber eben nicht alles. Es gibt eigentlich nur spannende Szenen, selbst die, die offensichtlich mit Hilfe von CGI entstanden sind. Es ist der Wahnsinn, wie grandios ein Actionfilm sein kann, nachdem man bei sechs Teilen vorher immer schon gedacht hat, das das der ultimative Hammer ist.

Tom Cruise and Hayley Atwell in Mission: Impossible Dead Reckoning Part One from Paramount Pictures and Skydance.

Ja, ich schwärme! Während die James Bond Filme mich in der letzten Zeit nicht mehr so fasziniert haben – als ob sie M:I und Jason Bourne hinterhereifern würden – werden die Mission Impossible Filme von mal zu mal noch besser. Auch die Frauenrollen nehmen noch mehr Raum ein und die Damen sind tatsächlich emanzipiert und nicht nur schickes Beiwerk.

Tom Cruise plays Ethan Hunt in Mission: Impossible Dead Reckoning - Part One from Paramount Pictures and Skydance.


Dieser adrenalingefüllte siebte Teil beweist es wieder: Ständig auf einer ganz schmalen Kante leichtfüßig hüpfend ignoriert dieser Film, dass es einen Abgrund der Ungläubwürdigkeit und Lächerlichkeit gibt und hat damit Erfolg. Absurde SItuationen werden selbstironisch weggewitzelt und es wird einfach kein Zweifel während der zweieinhalb Stunden Film zugelassen.

Tom Cruise in Mission: Impossible Dead Reckoning Part One from Paramount Pictures and Skydance.

Danach ist der Zuschauer so geflasht, dass es auch keine Rolle mehr spielt, wenn sich der eine oder andere Logikfehler irgendwo versteckt hat. Übrigens gibt es einen Roman von Daniel Suarez, der ein ähnliches Thema hat und genauso spannend ist: Daemon. Ich glaube fast, dass sich ein wenig bei den Ideen des Buches kopiert wurde, aber wenn ja, dann super gut und erfolgreich.

Was ist also das Fazit: 10 von 10 Punkten, eine Sehempfehlung, ein großer Adrenalinkick fürs große Kino!

©Johann Hoffmann, Bilder Paramount

Harrison Ford verabschiedet sich von seiner Paraderolle „Indiana Jones“

2023-06-22, Germany, Berlin, The Ritz Carlton Disneys Indiana Jones and the Dial of Destiny Pressconference Harrison Ford Mads Mikkelsen Phoebe Waller-Bridge Thomas Kretschmann Deutschlandpremiere von Disneys Indiana Jones und das Rad des Schicksals, Pressekonferenz Photo: Hanna Boussouar

Am 29. Juni 2023 kommt „Indianer Jones und das Rad des Schicksals“ ins Kino. 15 Jahre lang mussten die Fans auf den fünften Teil des Franchise warten. 1981 übernahm Harrison Ford erstmals die Rolle des titelgebenden Archäologen, der seine Schaffenszeit prägte. 42 Jahre lang war ER „Indie“, der keinem Abenteuer abgeneigt war.

Bei der gestrigen Pressekonferenz im Hotel Ritz Carlton am Potsdamer Platz sprach Ford, der in wenigen Wochen seinen 81. Geburtstag feiern wird, ehrfürchtig über die Rolle, die er nun hinter sich lassen will.
Zusammen mit seinen Schauspielkollegen Mads Mikkelsen und Thomas Kretschmann sowie Kollegin Phoebe Waller-Bridge, die im Film Indiana Jones Patentochter Helena spielt, stellte sich die Ikone den Fragen der Presse.

Für Ford war die größte Herausforderung am Set, dass man ihn die Dinge tun ließ, die er noch tun konnte und wollte, und dies miserabel. Für die Szene einer gigantischen Verfolgungsjagd schwang sich Ford selbst noch einmal auf den Rücken eines Pferdes, mit dem er quer durch eine Parade und anschließend durch einen U-Bahn Tunnel galoppierte. Obwohl ein Teil der Szene mit Stundleuten erweitert wurde, betonte Ford, dass er wahrhaft selbst auf dem Pferd gesessen habe. Alle am Set hätten zwar Angst gehabt, dass er herunterfallen könnte, doch Ford wollte zeigen, wie der 80jähriger Indie auf ein Pferd steigt und vor allem, dass er auch noch ohne Hilfe von diesem absteigen kann.

2023-06-22, Germany, Berlin, The Ritz Carlton Disneys Indiana Jones and the Dial of Destiny Pressconference Harrison Ford Deutschlandpremiere von Disneys Indiana Jones und das Rad des Schicksals, Pressekonferenz Photo: Hanna Boussouar

Zusammenfassend betonte Ford, dass es in dem Film „um Beziehungen geht und um das Alter und darum, sich diesem zu stellen und mit dem Alter zu leben…“. Dass auch Indianer Jones in die Jahre gekommen ist, realisieren die Zuschauer innerhalb der ersten Minuten. Denn der Film beginnt mit einem Flashback ins Jahr 1944. Für diese Szene wurde Ford digital verjüngt, bevor die Handlung ins Jahr 1969 springt, wo der Archäologe sich gerade zur Ruhe setzen will, als unerwartet seine Patentochter Helena ihn aufsucht und zu einem letzten Abenteuer überreden kann.

Für Phoebe Waller-Bridge (37) war der gesamte Filmdreh ein gigantisches Abenteuer. Auf die Frage nach der Reaktion ihres inneren Kindes antwortete sie, dass dieses ihr ein High-Five gegeben hätte, als das Rollenangebot kam. Während der gesamten Dreharbeiten musste sie unaufhörlich grinsen, weil es für sie eine solch verjüngende Erfahrung war.

2023-06-22, Germany, Berlin, The Ritz Carlton Disneys Indiana Jones and the Dial of Destiny Pressconference Phoebe Waller-Bridge Deutschlandpremiere von Disneys Indiana Jones und das Rad des Schicksals, Pressekonferenz Photo: Hanna Boussouar

Mads Mikkelson (57), der im Alter von 15 Jahren den ersten Indianer Jones Film gleich mehrfach im Kino sah, konnte dies nur bestätigen. Für den deutschen Kollegen Thomas Kretschmann schließt sich mit seiner Rolle in diesem Film ein Kreis. Nachdem er 1983 aus der DDR geflohen war, sah er im Kino als ersten Film „Blade Runner“ mit Harrison Ford. Als das Rollenangebot kam, las er bereits 5 Minuten später das Skript zum „Mega-Big-Fucking-Franchise“ und sagte sofort zu.

Sowohl die „Indianer Jones“ als auch die „Star Wars“- Filme bezeichnete Ford als Familie Entertainment. Und er hofft, mit dem neusten Film eine neue Generation anzusprechen und ins Kino locken zu können. „Ich hoffe aber auch, dass sie den Film später auch zu Hause noch einmal sehen werden, wenn der Kühlschrank in der Nähe ist“, riet er den anwesenden Journalisten und entlockten ihnen dadurch ein Schmunzeln.

Auf die abschließende Frage, wo sich die Darsteller gerne sehen würden, wenn Zeitreisen wirklich möglich wären, waren sich zumindest die männlichen Schauspielkollegen ein. Harrison Ford war glücklich, genau zu diesem Zeitpunkt an dem Ort zu sein, wo er sich gerade befindet. Dieses Zugeständnis zollte die Presse mit glücklichen Gesichtern. Auch Kretschmann betonte, dass man trotz der aktuellen Probleme glücklich sein könne, in der Jetztzeit zu leben, in der viele Probleme einfacher zu lösen seien, als noch vor einigen Jahrzehnten. Für Phoebe Waller-Bridge wäre jedoch das New York des Jahres 1996 spannend, was sie dank Dreharbeiten zu einem Film zum einmal „ausprobieren“ durfte.

Elemental

ab 22. Juni 2023 im Kino
Regie: Peter Sohn

Eine ebenso urkomische wie fantasievolle Reise nach Element City, eine einzigartige Welt, in der die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft immer wieder in witziger Art und Weise aufeinandertreffen.
Der Film begleitet Ember – eine taffe, schlagfertige und, im wahrsten Sinne, feurige junge Frau – deren Freundschaft zu einem lustigen, lässigen Typen namens Wade ihre Überzeugungen über die Welt, in der sie leben, in Frage stellt: Denn Gegensätze ziehen sich eben doch an, wenn man den oder die richtige trifft! Und so kommt es auch zu einer besonders außergewöhnlichen Liebesgeschichte. (Pressetext)

Animationsfilme waren in den letzten Jahren dank Pandemie auf der Kinoleinwand rar gesät. „Soul“, „Luca“ und „Red“ kamen direkt auf die Streamingportale, während zumindest Disneys „Encanto“ wieder auf der Leinwand erlebt werden konnte, gefolgt von „Strange World“. Mit „Elemental“ bringt Disney/Pixar nun seinen 27. animierten Spielfilm auf die Leinwand und erzählt eine Geschichte über Immigration, Selbstfindung, die Angst vor dem Unbekannten und einer ungewöhnlichen Liebe.
Einst lebten Cinder und Bernie Lumen glücklich in Feuerland. Doch im Laufe der Jahre wurde es für das Paar immer schwerer. Die Zeit hatte aus dem glücklichen Heimatland eine unsichere gemacht, die allmählich zerbrach. Schweren Herzens brach das Paar auf in eine ungewisse Zukunft. In Element City sollte ihr Neuanfang beginnen, doch die Bewohner waren ihnen skeptisch gegenüber und wollten den Feuerwesen keine Bleibe vergeben. So nahmen sie sich einer alten Ruine an, in der sie ihre Tochter Ember zur Welt brachten und mit eigener Kraft und Arbeit zu einem behaglichen Heim machten. Die Jahre vergingen, Ember wuchs heran und das Geschäft der Familie florierte.

Unter den Feuerwesen ist der kleine Laden die 1. Adresse, wenn es um vorzügliche Delikatessen geht. Doch noch immer fühlen sich die Lumens außerhalb des Ladens nicht akzeptiert. So sieht sich die junge Ember, die sich der Klasse verpflichtet fühlt und ihre eigenen Wünsche ignoriert, 20 Jahre später dazu gezwungen, den Laden des Vaters zu übernehmen. Zumal dessen Gesundheit seine Arbeit immer weiter einschränkt. Doch Ember besitzt nicht die Lässigkeit ihres Vaters und explodiert, wenn sie zu sehr unter Stress gerät. Hinter den Kulissen kann sie ihre Schwäche verbergen, doch als verantwortliche Angestellte platzt ihr schnell der Kragen. Als sie bei einer Wutexplosion die Wasserrohre zum bersten bringt, wird dadurch versehentlich der Wasserjunge Wade, der als Inspektor der Stadt arbeitet, in ihren Keller gesaugt. Mit nur wenigen Blicken fasst er die Mängel des Ladens zusammen, die er seinem Arbeitgeber – der städtischen Bauaufsicht – melden muss, auch wenn ihn das selbst zu Tränen rührt.


Aus Angst vor der Reaktion ihres Vaters, dessen Tradition und Lebenswerk sie ehren will, und dessen Hass gegenüber der Wasserwesen nach einer traumatischen Erfahrung, versucht Ember ihren Fehler wieder gut zu machen. Sie folgt Wade quer durch die Stadt, um zu verhindern, dass er seine Untersuchungsergebnisse der Firma mitteilt. Doch es ist zu spät, als Ember ihn endlich findet. Wade, der selbst ein enges Verhältnis zu seiner Familie hat, bekommt Mitleid mit Ember und möchte ihr helfen. Gemeinsam wenden sie sich an Gale, eine charismatische Wolke und Wades Arbeitgeberin. Während eines Spiels der Windbreakers, einer Air-Ball-Mannschaft, die im Cyclone Stadium von Element City spielt und endlich in den Playoffs gelandet ist, tragen sie ihr Leid vor. Nach dem Sieg der Mannschaft und Gales euphorischer Laune willigt sie ein, von einer Schließung des Ladens abzusehen, wenn Wade und Ember zusammen klären können, woher die Wassermassen in der Stadt kommen.


Bei ihrer gemeinschaftlichen Mission lernen sich beide näher kennen und schätzen. Bei gemeinsamen Besuchen im Kino, Spaziergängen in der Stadt und einem Flug im Heißluftballon kommen sie sich näher, doch ihre Gesellschaft beäugt ihre Freundschaft kritisch. Während Wades Familie Ember offen in ihrer Mitte aufnimmt, verheimlicht Ember ihren Eltern gegenüber ihre Freundschaft zu Wade. Denn schon von früh an hat sie gelernt, dass sich Elemente nicht vermischen dürfen. Und dennoch kann sie ihre Gefühle für Wade nicht leugnen, der diese erwidert. Durch Wade und seine offene Art lernt Ember zu erkennen, was sie wirklich im Leben erreichen will. In die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, kann sie sich hingegen immer weniger vorstellen, wodurch sie in einen inneren Zwiespalt gerät.
Als es zu einem tragischen Unglück kommt, das die gesamte Stadt vernichten könnte, setzt Wade alles in seiner Macht in Bewegung, um Ember und ihre Familie zu retten.


Wie schon bei „Zootopia“ , kommen in Element City die unterschiedlichsten Lebewesen aus den verschiedensten Gattungen und Arten, in diesem Fall die vier Elemente, zusammen. Vorurteile sorgen für Zwietracht und Abgrenzung, wie auch in unserer realen Welt. Immer wieder gibt es Unterschiede zwischen den Elementen, die auf den ersten Blick unüberwindbar scheinen. Doch schlussendlich wird die Gesellschaft gerade durch diese Andersartigkeiten gestärkt. Mit visuellen Gags und einer großen Portion Wortwitz werden die Unterschiede in Szene gesetzt, was für unterhaltsame Momente sorgt. Dass während des Films auch ein paar Tränchen vergossen werden dürfen, ist ebenfalls von den Machern gewünscht, die wie Regisseur Peter Sohn auf ähnliche Erfahrungen wie die animierten Hauptfiguren zurückgreifen können.

Fazit: „Elemental“ ist eine unterhaltsame und sehr farbenfrohe Mischung aus Liebesgeschichte im Stil von „Romeo & Julia“, Imigrationsgschichte und dem alltäglichem Umgang mit Rassendiskriminierung, sowie animierte Buddy-Komödie wie „Zoomania“ und unterhaltsamer Abenteuerspaß. Ebenso farbenfroh wie „Inside Out“ gibt der Film die Botschaft mit, dass nur im Zusammenhalt Großes möglich ist und Vorurteile das Leben zum Erliegen bringen, anstatt es zu bereichern. Somit ist der Film sowohl für die kindliche Zielgruppe, als auch für die begleitenden Erwachsenen ein unterhaltsamer Spaß, dessen Kinobesuch sich lohnt.

Dungeons and Dragons – Ehre Unter Dieben

ab 30. März 2023 im Kino

Regie: Jonathan Goldstein und John Francis Daley

Chris Pine – Edgin
Michelle Rodriguez – Holga
Hugh Grant – Forge
Regé-Jean Page – Xenk
Justice Smith – Simon
Sophia Lillis – Doric
Chloe Coleman – Kira
Daisy Head – Sofina

Gibt es Ehre unter Dieben? Die Frage stellt sich unser ungewöhnlicher Held sicher nicht. In „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ bricht der musikalische Langfinger Edgin (Chris Pine) in ein beispielloses Abenteuer auf. Unterstützt wird er dabei von einem bunten Team aus Außenseitern mit ungewöhnlichen Talenten: Barbarin Holga (Michelle Rodriguez), Zauberer Simon (Justice Smith), Druidin Doric (Sophia Lillis) und Paladin Xenk (Regé-Jean Page) könnten unterschiedlicher nicht sein. Als Gegenspieler hat sich der gerissene Forge (Hugh Grant) in Position gebracht. Das gemeinsame Ziel aller Parteien: eine verlorene Reliquie wiederzubeschaffen. Doch die Dinge gehen natürlich gewaltig schief, als sich die Grenzgänger mit den falschen Leuten anlegen. Aber wo keine Ehre, da auch keine Regeln. Und was auch immer sie erwartet, sie werden bereit sein. Vielleicht. (Pressetext)

Michelle Rodriguez plays Holga and Chris Pine plays Edgin in Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves from Paramount Pictures and eOne.


Oh ja, ich erinnere mich noch dunkel an ein Fantasyfilmfest, wo Dungeons & Dragons lief und wir danach rauskamen und nur feststellen konnten, dass den Drachen ein paar Polygone fehlten. Es sah grottig aus.
An den Inhalt des Films kann ich mich gar nicht mehr erinnern.

Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves from Paramount Pictures and eOne.

Bei dieser neuen Verfilmung eines D&D Abenteuers wird das bestimmt ganz anders sein, denn hier stimmt die CGI und – noch viel wichtiger – der Rest.

Obwohl ich das Pen and Paper Spiel nie wirklich gespielt habe, konnte ich mich doch sofort im Film heimisch fühlen. Eine farbenfrohe lebendige Fantasywelt mit allem, was man so erwartet: Zauberer, Drachen und allen möglichen Fabelwesen. Und natürlich Peter-Jacksonmäßige Städte und Landschaften.

Sophia Lillis plays Doric, Justice Smith plays Simon and Michelle Rodriguez plays Holga in Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves from Paramount Pictures and eOne.

Aber das beste am Film ist der charmante Humor, der von den Schauspielern lustvoll umgesetzt wird.
Hugh Grant an vorderster Front, aber auch Chris Pine sind wunderbar. Es schwankt immer zwischen Blödeleien und feinem Humor. Und einem besonderem Witz, wo ich nicht weiß, obs vom Spiel kommt, oder der Kreativität der Autoren des Films entsprungen ist. Als Beispiel sei hier nur ein wirklich fetter Drache genannt, dessen Auftritt schon ans Absurde grenzt. Ich muss beim Schreiben schon wieder lachen…

Daisy Head plays Sofina and Jason Wong plays Dralas in Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves from Paramount Pictures and eOne.

Die Story ist natürlich eher seicht und mainstreamtauglich, aber nicht unterkomplex und schon gar nicht langweilig. Wer betrügt wen und wer entwickelt sich wohin ist spannend, während das Ende im Laufe des Films erwartbar wird. Aber Action und Humor tragen den Zuschauer kurzweilig durch den Film und lassen mich zu folgendem gutgelaunten Fazit kommen:

Ein sehr sehenswertes buntes Filmerlebnis für einen fantastischen Farbkleks im grauen Alltag.

Daisy Head plays Sofina in Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves from Paramount Pictures and eOne.
Justice Smith plays Simon, Sophia Lillis plays Doric, Michelle Rodriguez plays Holga and Chris Pine plays Edgin in Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves from Paramount Pictures and eOne.
Michelle Rodriguez plays Holga, Justice Smith plays Simon and Chris Pine plays Edgin in Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves from Paramount Pictures and eOne.

© Johann Hoffmann, Bilder Paramount Pictures

Missing

ab 23. Februar 2023 im Kino
www.MissingFilm.de

Regie: Will Merrick & Nick Johnson

June – Storm Reid
Grace- Nia Long
Kevin – Ken Leung
Agent Park – Daniel Henney
Veena – Megan Suri
James – Tim Griffin
Heather – Amy Landecker

Von den Machern von „Searching“ kommt nun MISSING, ein hochspannender und nervenaufreibender Mystery-Thriller, der einen dazu bringt, sich zu fragen, wie gut man eigentlich diejenigen Menschen kennt, die einem am nächsten stehen. Als ihre Mutter während eines Urlaubs mit ihrem neuen Freund in Kolumbien plötzlich verschwindet, werden Junes Nachforschungen von internationaler Bürokratie behindert. Während sie tausende Kilometer entfernt in Los Angeles feststeckt, nutzt June auf äußerst kreative Weise die neueste Technologie, die ihr zur Verfügung steht, um ihre Mutter zu finden, ehe es zu spät ist. Doch je tiefer sie gräbt, desto mehr Fragen als Antworten fördern ihre digitalen Recherchen zu Tage. Während sie mehr und mehr Geheimnisse über ihre Mutter aufdeckt, wird ihr klar, dass sie sie eigentlich nie so richtig gekannt hat. (Pressetext)


So ganz neu ist diese visuelle Art nicht mehr, „Open Windows“, „Unknown User“ und natürlich der direkte VOrgänger „Searching“ bildeten vor einigen Jahren die Anfänge des Desktop-Film genannten Genres, doch besonders und auch besonders modern fühlt sich „MIssing“ trotzdem an.

Storm Reid and Megan Sure in Screen Gems MISSING

Dabei ist der technische Aspekt nur ein -wichtiger- Punkt. Die zwei anderen Säulen eines guten Filmes werden ebenfalls nicht vernachlässigt: Gute Schauspieler und eine packende Story.
Ja, spannend ist „Missing“ schon aus Prinzip: Mama verschwunden und Tochter sucht zunehmends verzweifelt nach ihr. Dubiose Typen und dann überraschende Erkenntnisse in einem fort.
Die Tochter June wird sehr überzeugend von Storm Reid verkörpert, ein typisches Teenager Mädchen mit Flausen im Kopf und eigentlich null Interesse an ihrer nervigen Erzeugerin, deren Hauptzweck darin bestehen soll, Kohle rüberzurücken. Trotzdem ist sie nicht unsymphatisch und spätestens wenn sie merkt, dass irgendwas nicht stimmt, schlägt sie die richtige Richtung ein.

Nia Long in Screen Gems MISSING

Aber was stimmt nun nicht? Hier schlägt der Film erfolgreich viele Haken und lässt die Protagonistin und uns Zuschauer immer wieder verblüfft auf sinnvolle Erklärungen hoffen – die dann auch geliefert werden. Überhaupt gibt es kaum Mängel in der Story, davon abgesehen, dass das FBI erstaunlich schnell reagiert und per Videochat Infos rausgibt, was ich doch für unwahrscheinlich halte, aber vielleicht sind Amis da lockerer, als unser Polizeiapparat.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass hier etwas verdichtet wurde, um die Story am laufen zu halten, so dass ich darüber nicht schimpfen möchte – schließlich ist das ein spannender Thriller und kein Drama über das Verzweifeln an Bürokratie.

Daniel Henney in Screen Gems MISSING

Die meisten anderen Kleinigkeiten erklären sich dann beim Nachdenken doch. Es wurde merkbar viel Hirnschmalz in die Umsetzung aus Bildschirmsicht investiert.

Das Endergebnis ist ein spannender Thriller, der die neuste Alltagstechnik aufgreift und viel Nervenkitzel aus einer eigentlich recht eingeschränkten Sicht zaubert. Eine Sehempfehlung!

© Johann Hoffmann, Bilder Sony

Die Drei Fragezeichen – Erbe des Drachen

www.DieDreiFragezeichenFilm.de

ab 26. Januar 2023 im Kino

Regie: Tim Dünschede

Justus Jonas – Julius Weckauf
Peter Shaw – Nevio Wendt
Bob Andrews – Levi Brandl
Gräfin Codrina – Gudrun Landgrebe
Onkel Titus – Florian Lukas
Peters Vater – Mark Waschke
Tante Mathilda – Jördis Triebel

Mit seiner außergewöhnlichen Intelligenz und seinem fotografischen Gedächtnis ist Justus Jonas der „Kopf“ des berühmten Detektiv-Trios Die drei ???, das durch den skeptischen Allround-Athleten Peter Shaw und den auf Recherchen und Investigation spezialisierten Bob Andrews komplettiert wird. Was die drei Jungs verbindet, ist ihre loyale Freundschaft und ihre Leidenschaft für Mysterien und scheinbar unerklärliche Geheimnisse, denen sie in ihrer geheimen Zentrale auf dem Schrottplatz von Justus‘ Onkel Titus auf den Grund gehen. Als nächstes steht während der Sommerferien eine gemeinsame Reise nach Rumänien bevor, wo die drei Freunde ein Praktikum am Filmset von „Dracula Rises“ absolvieren dürfen, das ihnen Peters Vater vermittelt hat, der bei den Dreharbeiten für die Special Effects verantwortlich ist. Kaum in Transsilvanien angekommen, häufen sich rätselhafte Ereignisse auf dem alten Schloss von Gräfin Codrina, das dem Film als Originalkulisse dient. Die drei Detektive wollen herausfinden, was all dies mit einem seit über 50 Jahren verschwundenen Jungen, einer mysteriösen Bruderschaft und einem rätselhaften Untoten zu tun haben kann. Bald stehen nicht nur die Dreharbeiten und Peters Verhältnis zu seinem Vater, sondern auch die Freundschaft der drei ??? auf dem Spiel. (Pressetext)

Als erstes ein Hinweis für Eltern: Die FSK Freigabe ist ab 6 Jahren, allerdings empfehle ich den Film erst ab etwa 8 Jahren, wegen einiger leicht gruseliger Szenen, aber besonders wegen des allgemeinen Verständnisses.

Die drei ??? ist sehr kinderfreundlich gehalten, das Gruselschloß ist schön spukig und alle sprechen klar und verständlich, der Film ist ein bisschen in kleine leicht verdauliche Häppchen geteilt – nicht als Kapitel, aber in den Szenen.

Die Jungschauspieler machen ihre Sache gut, sie kommen auch für Gleichaltrige überzeugend rüber, die Erwachsenen und besonders die Antagonisten sind für meinen (Erwachsenen-)Geschmack etwas platt.

Die drei Fragezeichen finden sich als Bücher und vor allem als Hörspiele in vielen Kinderzimmern, da lacht das Elternherz, wenn die Kids am Wochenende zu etwas Bekanntem ins Kino gelockt werden können. Gut, dass diese Film-Produktion nicht komplett verhauen wurde und noch besser, dass die Kinder wirklich Spaß und ein bisschen Grusel haben können.

©Johann Hoffmann, Bilder: Sony Pictures

Violent Night

ab 01. Dezember 2022 im Kino

Regie: Tommy Wirkola

David Harbour – Santa Claus
John Leguizamo – Scrooge
Leah Brady – Trudy Lightstone
Cam Gigandet – Morgan Lightstone
Alex Hassell – Jason Lightstone
Alexis Louder – Linda
Edi Patterson – Alva Lightstone
Beverly D’Angelo – Gertrude Lightstone

Eigentlich will Santa Claus (David Harbour) nur die Geschenke bringen, aber als er auf eine Gruppe Söldner stößt, die auf einem Anwesen Geiseln genommen hat, war’s das mit Stille Nacht. Statt der Geschenke holt Santa in VIOLENT NIGHT den Hammer aus dem Sack. Denn an Heiligabend legt sich niemand ungestraft mit dem Weihnachtsmann an. Wer rechnet denn damit, dass der echte Weihnachtsmann vor der Tür steht? Jedenfalls nicht das Team um Ben (John Leguizamo), das sich ausgerechnet Heiligabend für einen Überfall auf das Anwesen einer wohlhabenden Familie ausgesucht hat. Ihr zweiter Fehler ist es, ihn als harmlosen Geschenkebringer mit Rauschebart zu unterschätzen, denn wo Santa hinlangt, wächst kein Weihnachtsbaum mehr. Mit Lichterkette und Baumschmuck bewaffnet wird er zum gnadenlosen Endboss und beschert ihnen ein blutiges Fest, auch wenn es nicht auf dem Wunschzettel stand. (Pressetext)

Ein desillusionierter Weihnachtsmann, ein paar unartige Leute und ein artiges Mädchen (zuckerwattesüß gespielt von Leah Brady), das fest an den Weihnachtsmann glaubt. Haben wir schon alles gesehen?

Leah Brady as Trudy in Violent Night, directed by Tommy Wirkola.


Nun…. vielleicht nicht ganz. Tommy Wirkola und sein hartgesottenes Team (87North) nehmen uns Zuschauer mit in diese besondere heilige Nacht auf bekannten Pfaden, nur um dann doch immer wieder neue Wege zu trampeln.

Aus den verschiedenen Genres vertraute Motive werden mit Wonne zu einem Actionkomödienmärchenweihnachtspunsch zusammengemischt, dass es einen Freude ist.

„Kevin allein zu Haus“ wird genauso verwurstet wie „Stirb Langsam“. Aus Klassikern das beste zu nehmen, geht diesmal aber nicht schief, sondern bringt gute Laune in die dunkle Jahreszeit.

(from left) Sugarplum (Stephanie Sy), Gertrude (Beverly DÕAngelo), Alva (Edi Patterson), Morgan Steel (Cam Gigandet), Frosty (Can Aydin), Bert (Alexander Elliot), Linda (Alexis Louder), Peppermint (Rawleigh Clements-Willis), Scrooge (John Leguizamo) and Gingerbread (AndrŽ Eriksen) in Violent Night, directed by Tommy Wirkola.

Ein wunderbares Kleinod der Erwachsenenmärchen und ein guilty pleasure vom Feinsten. Aber wirklich nur für Erwachsene!

(from left) David Harbour and John Leguizamo on the set of Violent Night.

© Johann Hoffmann, Bilder: Universal

Nope

ab 11. August 2022 im Kino

Regie: Jordan Peele

Daniel Kaluuya – OJ Haywood
Keke Palmer – Em
Steven Yeun
Michael Wincott
Brandon Perea

Em (Keke Palmer) und OJ (Daniel Kaluuya) sind die Eigentümer einer Farm für Hollywood-Filmpferde. Ihre kalifornische Haywood-Ranch, weitab von den ersten Anzeichen menschlicher Zivilisation, ist bereits seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Eines Nachts beobachten sie auf ihrem Land schockierende Phänomene, für die es keinerlei Erklärung zu geben scheint. Dabei ahnen sie nicht, dass es sich nur um die Vorboten eines grauenerregenden Geheimnisses handelt … (Pressetext)

Mein mieses Namensgedächtnis hat diesmal dafür gesorgt, dass ich vollkommen unvorbereitet (naja, nicht ganz, ich habe einen Horrorfilm erwartet) in „Nope“ gegangen bin.

Also Jordan Peele ist der Macher von „Get out“ und „Wir“ und hat den letzten Candyman mitgeschrieben. Die Presseeinladung versprach „Nope“ noch als „doppelbödige Schreckensvision“.
Das hilft Euch erstmal zur Einordnung. Vielleicht.

Ganz sicher ist „Nope“ ein besonderer Film, der seine Spannung weniger aus Schreckmomenten zieht, als aus dem langsamen Aufbau seltsamer und scheinbar absurder Phänomene. Und gleichzeitig ist es ein Film voller Anspielungen und groteskem Humor, der aus irrwitzigen Situationen entsteht.

Und so treffsicher platziert wird, dass mir dieser Film noch intensiver im Gedächtnis bleiben wird, als der ebenfalls schräge „Bullet Train„.

Außerdem gibt es einige Szenen, die auf den ersten und zweiten Blick gar nicht in den Film passen, sie sind einfach da, genau wie die im Pressetext genannten „schockierenden Phänomene“. Endlich mal Nachdenken in einem Film dieser Art!

Steven Yeun in Nope, written and directed by Jordan Peele

Das alles macht den ganzen Film zu einen wahrlich gelungenen Konglomerat aus Sci-fi, Horror und Comedy!
Eine Empfehlung für alle, die gern ein bisschen mehr wollen, als nur Scarejumps und Grusel.

© Johann Hoffmann, Bilder: Universal

Bullet Train

www.BulletTrainFilm.de
ab 4. August 2022 im Kino

Regie: David Leitch

Brad Pitt – Ladybug
Joey King – Prince
Aaron Taylor-Johnson – Tangerine
Brian Tyree Henry -Lemon
Andrew Koji – Kimura
Hiroyuki Sanada – Elder
Michael Shannon – White Death
Zazie Beetz – Hornet
Sandra Bullock – Maria Beetle

Der vom Pech verfolgte Auftragskiller Ladybug (Brad Pitt) ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt – und Ladybug muss einen Weg finden, wie er ihn verlassen kann. Unter der Regie von David Leitch („Deadpool 2“) ist die Endstation erst der Anfang, in dieser wilden, atemlosen Non-Stop-Fahrt durch das moderne Japan. (Pressetext)

Vor einiger Zeit war ich regulär im Kino und dann auch noch pünktlich genug, die Werbung mitzuerleben und während ich nach Bier- und Eiswerbung ein wenig weggedöst war, wurde ich blitzartig wach, als der Trailer zu diesem Film über die Leinwand raste.

Genial, ein Actionfilm in einem japanischen Shinkansen (also der Bullet Train) und dann noch mit Brad Pitt.
Zack, ihr habt mich! Sieht zwar überkandidelt und nach viel Greenscreen aus, aber egal. Das „Sehen wollen“ ging sogar während des eigentlichen Films weiter (der kann auch nicht so gut gewesen sein, ich weiß schon gar nicht mehr, welcher es war.)

Jetzt hatte ich also endlich die Gelegenheit – danke Sony, dass Ihr meinen Urlaub noch abgewartet habt – diesen rasanten Streifen zu sehen.

Bullet Train wirkte schon im Trailer besonders, um nicht zu sagen seltsam. Der gesamte Film schafft es, speziell – im besten Sinne des Wortes – zu bleiben. Pulp-fictionesque Dialoge wechseln sich mit rasanter Action ab, Blutfontänen mit absurdem Humor.

Wunderbar auch die Cameos (mehr wird nicht verraten), die diesem aberwitzigen Ritt noch zusätzlich Gewürz verleihen. Insgesamt sind aber alle Rollen genial gecastet – was mich gleichzeitig trotzdem etwas ärgert: Es hätten ruhig mehr Japaner(innen) mitspielen dürfen. Schließlich ist das Originalbuch vom Bestseller Autor Kotaro Isaka auch japanisch. Und einJapankenner wird schnell feststellen, dass sich der Regisseur beim Shinkansen (Bullet train) und dessen Umgebung viele künstlerische Freiheiten genommen hat.

Aber sei’s drum. Japan ist hier Mittel zum Zweck. Und der Zweck ist wunderbare Unterhaltung.
Ich kann nur sagen: Ziel erreicht, Zweck erfüllt. Die zwei Stunden highspeed Adrenalinzufuhr haben sich gelohnt!

Andrew Koji stars on Bullet Train.

©Johann Hoffmann, Bilder: Sony Pictures

Jurassic World: Ein neues Zeitalter

ab 8. Juni 2022 im Kino (auch 3D)

Regie: Colin Trevorrow

Sam Neill – Dr. Alan Grant
Laura Dern – Ellie Sattler
Jeff Goldblum – Dr. Ian Malcolm
Chris Pratt – Owen
Isabella Sermon – Maisie Lockwood
Campbell Scott – Dr. Lewis Dodgson

Die Dinosaurier leben seit den Ereignissen auf Isla Nublar frei auf dem Festland. Ein gigantisches Ringen um die Herrschaft zwischen Mensch und Dinosaurier beginnt. Erstmals finden zwei Generationen zusammen: In JURASSIC WORLD: EIN NEUES ZEITALTER (3D) treffen Chris Pratt und Bryce Dallas Howard auf Oscar-Preisträgerin Laura Dern, Jeff Goldblum und Sam Neill. Zusammen begeben sie sich auf eine abenteuerliche, rasante und atemberaubende Reise, die rund um den Globus führt. (aus dem Pressetext)

Owen Grady (Chris Pratt) and a Parasaurolophus in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Ein Abenteuer-Actionfilm mit Dinosauriern, hmm, ist ja was ganz Neues. (An dieser Stelle die Nase rümpfen und die Augen verdrehen.)
Damals, als die Welt noch handgemacht war und die ersten mühsam gezüchteten Dinosaurier im Film Jurassic Park portraitiert wurden, also damals war es noch was besonderes, ins Kino zu gehen und T-Rexe und Velociraptoren zu sehen.

(from left) Velociraptors Beta and Blue in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Heute erwartet die Generation Y schon aus Prinzip etwas Gigantisches in jeder Szene und die Boomer erheben sich nur noch von ihren Sofas, wenn so ein Film für den Fanservice mit Easter Eggs vollgestopft wurde, oder zumindest die Lebensgeschichte der Protagonisten von damals ausführlich zu einem Happy End geführt wird.

(from left) Dr. Alan Grant (Sam Neill) and Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Jurassic World: Ein neues Zeitalter versucht all das unter einen Hut zu bekommen. Saurier aller Art in jeder Szene, überbordende Action in jeder Szene und Oneliner der Altstars in jeder Szene, naja fast.

A T.rex in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Zum Glück. Tatsächlich ist meine, *hust*, sanfte Ironie wirklich nur ganz sanft gemeint, denn die Drehbuchautoren haben geschickt die wichtigsten Helden von Jurassic Park und Jurassic World zueinander finden lassen.

Chris Pratt on the set of Jurassic World Dominion.

Aber wen interessieren schon die menschlichen Helden, wenn sich Saurier der verschiedensten Größen, Lebensräume und Epochen begegnen. Na manchmal schon, das will ich zugeben, besonders dann, wenn die Krone der Schöpfung und seine technischen Spielereien durch brachiale Dickhäuter heftig an seine Grenzen gebracht wird. Wenn also ein Giganotosaurus und ein T-Rex gegeneinander kämpfen, haben die kleinen Menschlinge in Fußtritthöhe nichts zu lachen.

(from left) A Giganotosaurus and a T.rex in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Das macht richtig Spaß beim Zusehen auch wenn der Hobbypaläontologe weiß, dass sich die zwei nie in der Natur begegnet sind, da sie läppische 10 Millionen Jahre von einander getrennt haben, aber in dieser Jurassic Welt ist alles erlaubt und das wird von dem dritten Jurassic World Film ausgekostet.

So viele Dinos bewundern zu können ist einfach kurzweilig. Es schwankt zwischen niedlich, furchteinflößend und manchmal auch ein bisschen lächerlich. Stört aber kaum. Nerviger sind die vielen Logiklöcher, die aber immerhin dafür sorgen, dass der Zuschauer von einer Szene zur nächsten fällt und am Ende erstaunt ist, wie schnell doch zweieinhalb Stunden vergehen können.

An Atrociraptor and Owen Grady (Chris Pratt) in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Und von Boomer bis Generation Z kann jeder seinen Spaß haben und feststellen, dass auch im altbekannten Thema noch viel Neues stecken kann.

A Dreadnoughtus in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Dieser Jurassic Film kann trotzdem gern der Letzte sein, nicht weil er so schlecht ist, sondern weil er ein versöhnliches Ende für Saurier, Menschen und uns Zuschauer bietet.

© Johann Hoffmann, Bilder: Universal

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