Soulfood – Liebe geht durch den Magen

Familie kann man sich nun einmal nicht aussuchen. Und so gibt es manchmal kuriose Verbindungen, die aus Liebe geschlossen werden, aber immer wieder für Missverständnisse oder Auseinandersetzungen sorgen.

Soulfood – Liebe geht durch den Magen
Pandastorm (Edel), USA&BRA 2019, OT: Abe
R: Fernando Grostein Andrade, D: Noah Schnapp, Seu Jorge, Dagmara Dominczyk
TF: Deutsch/Englisch DD 5.1, BF: 2,35:1, Extras: /
L:85min, FSK: 6

Der 12-jährige Abe („Stranger Things“-Star Noah Schnapp), Sohn einer jüdischen Mutter und eines liberalen Muslimen, fühlt sich immer zwischen den Wurzeln seiner Verwandtschaft hin- und hergerissen. Er möchte einerseits die Bar Mitzwa feiern, andererseits aber auch an den muslimischen Festen teilhaben. Während seine Eltern (Arian Moayed/Dagmara Dominczyk) ihm alle Freiheiten offenlegen, möchte sich die Familie lieber für eine Seite festlegen, was immer wieder zu Streitigkeiten führt. Um den Chaos zu entkommen, lenkt sich Abe mit dem Kochen ab.

Abe (Noah Schnapp) liebt Experimente

Stets auf der Suche nach neuen Rezepten, dokumentiert er seine kulinarischen Highlight auf den sozialen Netzwerken. Erneut auf der Suche nach neuen Inspirationen in der brodelnden Metropole New Yorks, stößt er auf den Streetfood-Künstler Chico (Seu Jorge). Dieser vereint die unterschiedlichsten kulturellen Einflüsse in kreativen Gerichten. Abe ist fasziniert und sich sicher, auf diese Weise seine palästinensische und israelische Familie wieder an einen Tisch zu bringen.

Abe (Noah Schnapp) und Chico (Seu Jorge)

Dabei bittet er Chico um Hilfe. Zunächst genervt von dem Jungen fasst sich der Koch ein Herz und lädt Abe in seine Küche ein. Er kümmert sich zunächst um den Abwasch, entsorgt den Müll und erledigt später Schneidearbeiten. Am 18. Tag darf Abe erstmals selbst kochen und überzeugt mit seiner Kreation die Küchencrew, sodass er als Teammitglied akzeptiert wird. Seine Eltern sind wenig begeistert über die „Arbeit“ ihres Sohnes und beenden diese umgehend. Doch schlussendlich müssen sie erkennen, dass sie Abes Leidenschaft nicht brechen können.

Abe (Noah Schnapp) und seine neuen Freunde

Fernando Grostein Andrade beschert dem Zuschauer mit seinem Regiedebüt eine warmherzige Familienkomödie, die sich der Kulinarik widmet. Die Kombination der unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen wird in detaillierten Bildern zelebriert. Damit einher geht die Verbindung zu den unterschiedlichsten Ausprägungen der Religion, deren Gemeinsamkeiten aber vor allem auch die Unterschiede unterhaltsam in den Fokus rückt.

Abe zelebriert mit seinem Großvater und seiner Mutter ein jüdisches Abendessen.

Die gefühlvolle Familienkomödie pendelt zwischen familiären Ansichten und der Leidenschaft für das kulinarische Vergnügen und verbreitet mit seinem sympathischen Hauptdarsteller besinnliche Ruhe, die Appetit auf mehr macht.