Nach dem tragischen Tod von Gothel, die im Wald der Toten aufwuchs und dort ihre Schwestern Hazel und Primrose verlor, setzt sich die Geschichte mit dem 6. Band „Das Geheimnis der Schwestern“ fort. Dieses Mal widmet sich die Autorin Serena Valentino nicht einem bestimmten Märchen, welches sie neu interpretiert, sondern führt alle bisherigen Erzählstränge zusammen, um sich dem Leben der drei Hexen zu widmen, die in den vorangegangen Büchern für Chaos und Vernichtung sorgten.
Nachdem Lucinda, Ruby und Martha Gothel und ihre Schwestern ins Verderben gestürzt haben, hat ihre Tochter Circe sie ins Reich der Träume verbannt. Dort warten sie auf die Gelegenheit, der Schwärze zu entkommen, um die Welt zu vernichten. Dafür versuchen sie, Maleficent von den Toten zurückzuholen. Derweil versucht Circe, die einstigen Schwestern der Hexen, die sie nach einer missglückten Wiederbelebung mit ihrer Macht neu erschufen und die seither als ihre Tochter aufgewachsen ist, den Schaden ihrer Mütter wieder gut zumachen. Dabei hofft sie auf die Hilfe und Unterstützung ihrer Cousine Schneewittchen sowie auf die gute Fee und deren Schwester Nanny. Während die Cousinen im Haus der drei Hexen durch die Lande ziehen, lesen sie die Tagebücher von Lucinda, Martha und Ruby. Im Wald der Toten machen sie sich die Bücher von Gothel, Primrose und Hazel zunutze und stoßen dabei auch auf die Aufzeichnungen von Manea. Je mehr Geschichten sie lesen, desto mehr erfahren sie über ihre eigenen Wurzeln und decken dabei ein großes Familiengeheimnis auf: Die große Hexe Manea stand einst unter der Obhut ihrer Mutter, die finstere Nestis, die sich zu Großem berufen sah. Die Liebe ihrer Tochter zu dem einfachen Jacob war ihr ein Dorn im Auge und auch die aus der Liebe hervorgehende Tochter Lucinda. Auf Druck ihrer Mutter musste Manea ihre Tochter der Magie widmen. Nestis machte ihre Enkeltochter zum Experiment, in dem sie zwei weitere Wesen nach ihrem Antlitz erschuf. Die Trennung von ihrem Nachwuchs schmerzte Manea sehr. Doch auch der zweite Versuch, mit Jacob eine Familie zu gründen, scheiterte. Ihre ganzen Hoffnungen lagen auf ihrer Tochter Gothel, die jedoch für die ganze Macht zu schwach war, sodass sich abermals die Tragödie wiederholte, als ihr ebenfalls zwei Schwestern an die Seite gestellt wurden. Mittlerweile von der Boshaftigkeit der eigenen Mutter geprägt, verlor Manea ihre Muttergefühle und quälte ihre Töchter, wie sie einst selbst gequält wurde. Diese böse Ader tragen auch Lucinda, Ruby und Martha in sich, sodass sie die Welt erschüttern wollen.
Der 6. Band wirkt wie eine Art Zusammenfassung der ersten fünf Bände. Endlich versteht der Leser, durch die Rückblicke in die Vergangenheit, warum sich die drei Hexen zu jenen bösartigen Wesen entwickelt haben. Ihre Kindheit und Jugend wird genauer betrachtet und lässt so ihre Motivation für ihr diabolisches Handeln erkennen. Alle Handlungsstränge werden wie Puzzleteile aneinandergefügt und lassen immer mehr Details erkennen, die sich zu einer Gesamtgeschichte vereinen. Der Leser trifft auf die bekannten Figuren der vorangegangen Romane und erkennt den Zusammenhang ihrer Geschichten. Spannend, aber mitunter auch etwas verwirrend, wird eine tragische Familiengeschichte erzählt, die man so nie vermutet hätte. So darf man gespannt sein, welche Rolle Cruella de Vil spielen wird, die der Autorin den 7. Band gewidmet hat.
Daten
Verlag: Carlsen
Autor: Serena Valentino
Übersetzung: Ellen Flath
Titel: Disney – Villains 6: Das Geheimnis der Schwestern
Originaltitel: The Odd Sisters: A Villains Novel
Seiten: 288
Preis: 12€
Alter: ab 14 Jahren
Hardcover
ISBN: 978-3-551-28044-2
Weitere Bücher der Reihe:
Disney – Villains 1: Die Schönste im ganzen Land
Disney – Villains 2: Das Biest in ihm
Disney – Villains 3: Die Einsame im Meer
Disney – Villains 4: Das Geheimnis der Dunklen Fee
Disney – Villains 5: Das verzauberte Haar
Kommende Bücher
Disney – Villains 7: Cruella, die Teufelin
Disney – Villains 8: Das Herz so kalt