Es ist noch nicht lange her, dass die Autorin mit „Der Parkhausfinne“ den ersten Band der Reihe veröffentlichte. Im Roman schlitterte die Frankfurterin Bärbel nach einem nervigen Bürotag in einem Elektromarkt zufällig in die Autogrammstunde der finnischen Band „Polarfrost“ und traf kurz darauf den Sänger Teemu im Parkhaus wieder. Durch verzwickte Situationen und den einen oder anderen Wink des Schicksals trafen die Beiden immer wieder aufeinander und wurden ein Paar. Seither sind einige Monate vergangen und Bärbel kann es immer noch nicht glauben, dass sie und der finnische Superstar wirklich ein Paar sind. Allzu oft sehen können sie sich leider nicht, weil Bärbel ihrer Arbeit nachgeht, sowie Teemu, der stetig durch die Welt jettet, um gemeinsam mit seiner Band Auftritte zu meistern.
Beide überlegen, wie es mit ihnen weitergehen soll, als Bärbel ein unglaubliches Angebot erhält. Sie soll für ihre Firma ein Büro in Finnland einrichten und wenn möglich auch zum Laufen bringen. Bärbel ist begeistert von der Chance, den Wohnort zu wechseln und ihrem Teemu zumindest grafisch näher zu sein. Etwas mulmig ist ihr schon vor einer Auswanderung, aber da das Verhältnis zu ihren Eltern nicht das beste ist und ihre Freundschaften in den letzten Jahren auch größtenteils auf gelegentliche Telefongespräche beschränkt waren, wagt sie den großen Schritt.
Auf Kosten der Firma und mit Unterstützung einer engagierten Integrationshelferin in Finnland findet Bärbel schnell eine geeignete Wohnung, die sie fast problemlos innerhalb kürzester Zeit in ihr neues Heim verwandelt. Auch die Einrichtung des Büros verläuft unkompliziert. Lediglich ihre zwei neuen Kollegen, mit denen sie das Büro leiten soll, entpuppen sich als sonderbare Eigenbrötler, mit denen sie nicht sonderlich warm wird. Aber dafür ist die Chefetage sehr angetan von dem, was Bärbel innerhalb weniger Wochen auf die Beine gestellt bekommt. Und auch Teemu, der erst von dem Umzug erfährt, nachdem sich Bärbel schon etwas an die neue Heimat gewöhnt hat, ist begeistert. Auch, wenn er Bärbel lieber bei sich im Haus wohnen hätte, schätzt er die Unabhängigkeit seiner Freundin. Seine Mutter Alma hingegen hadert noch mit der Deutschen an der Seite ihres Sohnes. Aber bis sich die zwei Frauen näher kommen können, muss Bärbel erst einmal ihre eigenen Bedenken und Ängste überwinden, die sie immer wieder zu übermannen drohen. War der Umzug zu früh oder wird Finnland auf Dauer ihre neue Heimat werden? Dies werden die Leser der Reihe in den laufenden Bänden erfahren.
Genau wie der erste Band sprüht auch die Fortsetzung vor Witz und Humor. Der Leser zieht gemeinsam mit der Hauptfigur nach Finnland, welches Deutschland einerseits ähnlich scheint, andererseits aber mit ganz anderen Lebensgewohnheiten aufwarten kann. Kuriose Momente, sonderbare Erlebnisse und landesbedingte Ansichten, die für das ein oder andere Missverständnis sorgen, verbinden sich zu einem unterhaltsamen Roman.
Neben Bärbel wird das Leben von Teemu und dessen Umfeld weiter ausgeführt. Man lernt auch ihn aus einer anderen Perspektive kennen. Die Finnen im Allgemeinen werden als sympathische Sippe beschrieben, die mit ihren Sonderheiten für Erheiterung sorgen. Die Beziehung von Bärbel und Teemu rückt in den Hintergrund der Geschichte und dient als lockere Rahmenhandlung, während die Auswanderung im Fokus des Interesses steht und wirklich spannend sowie unterhaltsam beschrieben wird. Fast bekommt man Lust, sein Leben ebenfalls einmal zu überdenken und einen eventuellen Neuanfang ins Auge zu fassen. Land und Leute machen neugierig und schüren die Vorfreude auf Band 3, der hoffentlich in Kürze erscheinen wird.
Daten
Verlag: epubli
Autor: Waltraud Batz
Titel: Der Parkhausfinne Band 2
Seiten: 324
Preis: 12,95€
Taschenbuch
ISBN: 978-3756548873