Sandra Regnier: Die magische Pforte der Anderwelt (Pan-Spin-off)
Magische Wesen wie Elfen, Zwerge und Meerjungfrauen erfreuen sich im Rahmen der fantastischen Literatur großer Beliebtheit. Mit ihrer „Pan-Trilogie“ (Carlsen) trifft Autorin Sandra Regnier den Zahn der Zeit. Für Fans der Reihe und jene, die es noch werden wollen, holt sie mit ihrem Pan-Spin-off „Die magische Pforte der Anderwelt“ die Elfen zurück. Im Fokus der Geschichte steht die 16-jährige Internatsschülerin Allison, deren Eltern als Tierdokumentarfilmer um die Welt reisen. Allison fällt mit ihrem zarten Wesen sowie den leuchtend roten Haaren auf, doch im Gegensatz zu ihren Freundinnen Camilla und Emma ist sie ruhig und schüchtern. Seit einem Unfall hat sie sogar Angst in der Dunkelheit. Dass sie etwas ganz besonderes ist, hätte sie nie für möglich gehalten. Doch als sie in den Katakomben der Mary Kings Close in Edinburghs versehentlich eine magische Pforte öffnet, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ohne Vorwarnung heftet sich Finn an ihre Fersen, der nicht gut aussieht, sondern sich obendrein als Elfenwächter entpuppt. Er führt Allison in seine Welt, die sie immer für Legenden gehalten hat. Da sich die Pforte mit schrecklichen Konsequenzen immer weiter ausdehnt und sich nicht mehr schließen lässt, muss Allison zusammen mit Finn nach Avalon reisen. Dort treffen sie nicht nur König Oberon, sondern machen auch eine Entdeckung, die ihr Leben in Gefahr bringt.
Sandra Regnier hat ein spannendes Spin-off geschaffen, das in der gleichen Welt wir ihre „Pan“-Romane spielt. Auf unterhaltsame Art verweint sie die Welt der Elfen und der Menschen. Mehr durch einen Zufall gelangt Allison, die sich immer nur für durchschnittlich hielt, in die Welt der Elfen. Geschickt spielt Regnier mit bekannten Figuren um Pan und Oberon, um den Leser einen Anhaltspunkt zu liefern. Sowohl Finn, als auch Allison, dienen als Leitfiguren der Geschichte, wobei sich die Leser eher an Allison orientieren und mit ihr identifizieren können. Beide Figuren lassen Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlswelt zu, auch wenn Finn etwas undurchsichtiger bleibt. Die Sprache ist ansprechend und die Beschreibungen der unterschiedlichen Orte fallen interessant aus. Sowohl das karge Internatsleben, als auch die magische Insel Avalon werden zu vielseitigen Kulissen für die Geschichte, die am Rande einen Hauch von Romantik versprüht. Die Sorgen und Nöte der Teenagerin werden ausreichend betrachtet ohne die Pupertät allzu sehr in den Fokus zu rücken. Die magischen Begebenheiten und Fähigkeiten der Figuren fließen in die Geschichte ein, ohne sie übertrieben auszuschmücken. Obwohl man sich stets bewusst ist, einen Fantasyroman zu lesen, verliert man nie die Orientierung und kann sich immer wieder an Allisons Alltag festhalten. Leider endet der Roman mit einem ganz entsetzlichem Gliffhanger. Mitten in einem Moment ist die Geschichte vorbei. Da das Erscheinungsdatum des Folgeromans bisher nicht bekannt ist, muss man sich leider gedulden, bis man wieder in Finns Welt eintauchen und ein neues Abenteuer mit Allison erleben kann.
Daten
Verlag: Carlsen
Autorin: Sandra Regnier
Titel: Die magische Pforte der Anderwelt
Genre: Fantasy
Seiten: 336
Preis: 8,99€
Taschenbuch
ISBN: 978-3-551-31687-5