Jenny Colgan: Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg
Bereits im Sommer kehrte Autorin Jenny Colgan mit “Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg” (Piper) nach Cornwall auf die Insel Mount Polbearne zurück, um Polly Waterford zu besuchen. Im zweiten Roman der Reihe stand die junge Bäckerin vor dem finanziellen aus. Und auch ihre Beziehung zu Huckle wäre beinahe an den Problemen zerbrochen. Doch gemeinsam fand das Paar eine Lösung für alles. Einige Monate sind seither vergangen und nun ist der Winter auf der malerischen Insel eingezogen. In „Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg“ (Piper) planen Polly und Huckle ihr ganz persönliches Weihnachtsfest. Doch dann kommt alles anders, als erwartet. Kerensa vertraut Polly ein Geheimnis an, das unbedingt geheim bleiben muss. Pollys leiblicher Vater, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat, bittet um einen Besuch. Die plötzliche Präsenz des Vater führt zu einem heftigen Streit mit ihrer Mutter, welcher an Polly nagt. Und als dann auch noch die Station der Papageientaucherkolonie kurz vor dem Ruin steht, ist Polly dem Nervenzusammenbruch nahe. Ihre Weihnachtspläne lösen sich zusehends in Wohlgefallen auf. Nicht zuletzt, weil ihr Millionärs-Freund Reuben sie für das Catering seiner herrlich übertriebenen Weihnachtsfeier gebucht hat und jegliche Freizeit dadurch in Anspruch nimmt. Doch als Polly und Huckle nach einem heftigen Streit auseinandergehen und Pollys Herz zu brechen droht, fügt sich plötzlich alles zum Guten. Und letztendlich ist Polly der glücklichste Mensch auf der kleinen Insel, der nicht einmal im Traum daran denkt, etwas in ihrem Leben zu ändern. Jenny Colgan nimmt in ihrem Roman Bezug auf die ersten zwei Teile der Reihe. Wer den ersten und zweiten Roman nicht kennt, bekommt durch Rückblenden ausreichend Informationen geboten, um direkt in die dritte Geschichte von Polly einzusteigen. Weiterhin lebt die Geschichte von ihren sympathischen Protagonisten, deren Vergangenheit diesmal durch die familiären Umstände betrachtet wird. Erstmals bekommt man einen umfassenden Eindruck von Pollys Vergangenheit. Und auch Reubens eigenwillige Art und Weise erschließt sich dem Leser, nachdem seine Eltern in den Fokus der Geschichte gerückt sind. Die wundervolle Winterlandschaft von Cornwall wird mit nahezu malerischen Beschreibungen eingefangen. Der Autorin gelingt es abermals, dem Leser die Schönheit der Natur und das zurückgezogene Leben auf der Gezeiteninsel näher zu bringen. Diesmal liegt der Fokus auf dem bevorstehenden Weihnachtsfest, das nicht nur Pollys Herz erwärmt. Sowohl im kalten Leuchtturm, als auch in der protzigen Villa von Kerensa und Reuben bereiten sich alle auf die Festtage vor. Während dieser Zeit kochen die Gefühle heiß. Nicht nur liebenswerte Worte werden ausgetauscht, sondern auch der ein oder andere Streit will kurz vor dem Fest nach ausgefochten werden. Trotz der sich zuspitzender Lage, der eingestreut traurigen Momenten und der nervenaufreibenden Situationen ist die Geschichte wieder zauberhaft geschrieben. Natürlich darf auch das ungewöhnliche Maskottchen Neil nicht fehlen, der Polly in jeder Lebenslage als Tröster zur Seite steht. Die Schicksale der Hauptfiguren werden alle zusammengetragen und ergeben zum Ende hin ein glückliche Fügung. In gewohnter Art und Weise wird die Balance zwischen Schmerz, Freude und Hoffnung gehalten, um das Weihnachtsflair einzufangen. Viel zu schnell endet die Geschichte von Polly und ihren Freunden, die man nur allzu gerne noch einmal besuchen möchte.
Daten
Verlag: Piper
Autorin: Jenny Colgan
Titel: Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg
Genre: Belletristik
Seiten: 368
Preis: 10,00€
Taschenbuch
ISBN: 978-3-492-31153-3