Wer möchte nicht sein Leben planen und nach eigenen Vorstellungen gestalten? Doch meist lässt sich das Leben nicht planen und unvorhersehbare Dinge passieren, die einen erschüttern und das bisherige Weltbild auf den Kopf stellen. In Chris Rylanders Fantasyabenteuer “Die Legende von Greg 1: Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache“ (Carlsen) geht es um eine Begegnung, die das Leben eines Teenagers auf den Kopf stellt, weil er binnen eines Moments erkennt, dass sein bisheriges Leben eine Lüge war, die sein Vater ihm aufgeladen hat. Greg Belmont stammt aus einer großen Familie, die verflucht zu sein scheint. Vielen Familienmitgliedern sind schreckliche Dinge widerfahren, und dies stets an einem Donnerstag. Aus diesem Grund ist Greg bereits sein Leben lang an diesem verhassten Wochentag ebenso vorsichtig, wie sein Vater, der einen Bioladen betreibt und das Zusammenmischen neuer Teesorten als großes Highlight erlebt.
Greg ist bei seinen Mitschülern nicht sonderlich beliebt. Doch dem korpulenten Teenager stört dies meist wenig, da er in Edwin einen wahren Freund gefunden hat, der immer zu ihm steht. Als Greg und Edwin mit ihrer Klasse einen Ausflug in den Lincoln Park Zoo macht, kommt es zu einem Zwischenfall. Ein Eisbär greift Greg an und kann nur im letzten Moment durch Edwin davon abgehalten werden, seinen besten Freund zu verspeisen. Während die Lehrer und Klassenkameraden schockiert über den Übergriff sind, wundert es Greg wenig, dass dies ausgerechnet an einem Donnerstag geschehen ist. Als Greg kurz darauf von einem Mitschüler schikaniert wird und sich während einer Rangelei in Stein verwandelt, ist er alarmiert. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm, was er auf den neuesten Tee seines Vaters zurückführt. Doch als am Abend ein waschechter Troll den Laden seines Vaters auseinandernimmt und Greg im letzten Moment flüchten kann, bekommt er es mit der Angst zu tun. Mr. Olsen, der Angestellte von Gregs Vater, nimmt sich dem verängstigten Teenager an und weiht ihn endlich in das Geheimnis der Geschehnisse ein. Greg, der als Greggdroule Sturmbauch zur Welt kam, ist ein waschechter Zwerg. Was Greg zunächst für einen dummen Witz hält, nimmt nach und nach Gestalt an. Und so findet sich Greg bald im Untergrund wieder, wo er mit anderen Zwergen seines Alters Magie- und Waffenunterricht über sich ergehen lassen muss, weil die lang verschollene Magie der Urwelt zurückzukehren scheint. Zudem herrscht ein Krieg zwischen Zwergen und Elfen, zu denen sein bester Freund Edwin gehört. Plötzlich muss sich Greg in der neuen Welt zurechtfinden und sich auf die Suche nach seinem Vater begeben, der von einem Troll entführt wurde. Der Ältestenrat der Zwerge, zu dem auch Gregs Vater gehört, verhandelt über die Rettungsmission ihres Mitgliedes. Doch da das Resultat nicht Gregs Vorstellungen entspricht, setzt er sich über die Regeln der Zwerge hinfort, bittet Edwin um Hilfe und zieht mit seinen neuen Zwergenfreunden ins Gefecht. Was er auf der beschwerlichen Suche nach seinem Vater erlebt, übersteigt seine Vorstellungen. Doch Greg, der endlich versteht, warum er stets ein Außenseiter war, findet in der Gemeinschaft seiner Rassen neuen Mut und wird zum Helden einer neuen Generation, die den Krieg zwischen Elfen und Zwergen endlich für immer beenden will.
Chris Rylander hat für seinen Fantasyroman eine eigene Welt geschaffen, die parallel neben der, der Menschen existiert. Der Leser betritt diese Welt erstmals mit der Titelfigur Greg, die bis zu dem Zwischenfall mit dem Eisbären keine Ahnung von ihr hat. Zwerge, Elfen, Riesen und andere magische Geschöpfe hangeln sich durch die Geschichte, die Humor und Tragik miteinander vereint. Mit dem Auftaktroman lernt man die herrschenden Begebenheiten kennen, die sich bereits zum Ende zuspitzen und erahnen lassen, dass es ebenso spannend und rasant weitergehen wird.
Der abenteuerliche Mix aus Fantasy und Familiengeschichte siedelt sich zwischen “Harry Potter“ und “Percy Jackson“ an und präsentiert eine geheimnisvolle Welt, die einen in den Bann zieht. Sympathische Figuren und eine düstere Hintergrundgeschichte laden zur spannenden Unterhaltung ein, die hoffentlich bald mit dem zweiten Band der Reihe fortgesetzt wird.
Daten
Verlag: Carlsen
Autor: Chris Rylander
Übersetzung: Gabriele Haefs
Titel: Die Legende von Greg 1: Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache
Originaltitel: Cottage by the Sea
Seiten: 400
Preis: 16,99€
Hardcover
ISBN: 978-3-551-55388-1