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Es war einmal…. Nach Roald Dahl

Jedes Kind kennt die Märchen von Rotkäppchen, Schneewittchen und Aschenputtel. Was sich aber vor vielen Tausenden von Jahren wirklich zugetragen hat, weiß nur der Wolf! Und dieser gibt sein Wissen in dem amüsanten Animationsfilm „Es war einmal….Nach Roald Dahl“ bereitwillig kund.

Teil 1:

Die alte Kinderfrau Miss Hunt ist zunächst irritiert, als sich der höfliche und doch sehr zivilisiert wirkende Wolf im Cafe zu ihr setzt und zu erzählen beginnt: Rotkäppchen pflückte einst im Wald Blumen und machte dadurch den Wolf und seine zwei Jungen auf sich aufmerksam. Doch da die Wölfe den Wald nicht verlassen durften, kehrte das Mädchen unversehrt in die Stadt zurück, wo es die Blumen zum Kauf anbot. Das blonde Schneewittchen kaufte ihr eine Blume für die Beerdigung ihrer Mutter ab.

Während Schneewittchen noch trauerte, suchte der König bereits nach einer neuen Frau. Viele kamen und gingen, bis eine neue Königin gefunden war. Die biestige Frau zog samt Zauberspiegel in das Schloss und machte dem Mädchen das Leben schwer. Doch mit Hilfe ihrer neuen Freundin konnte sie die Schmach ertragen.

Die Jahre vergingen und Schneewittchen wuchs zu einer schönen jungen Dame heran, die der Königin zusehends ein Dorn im Auge war. Sie engagierte einen Jäger, der sie umbringen sollte. Als er sie in den finsteren Wald entführte, konnte sie sein Herz erweichen und fliehen. Derweil hatte sich Rotkäppchen mit einem kleinen Blumenladen selbstständig gemacht. Sie trug ihr Geld stets zur Schweinebank, doch der Leiter entwendete ihr Geld für seine eigenen Zwecke.

Als der Wolf die Großmutter des Rotkäppchens verschlungen hatte, erschoss sie ihn aus Rache und machte sich aus seinem Pelz einen Mantel. Währenddessen fand Schneewittchen bei sieben einsamen und spielsüchtigen Ex-Jockeys Zuflucht, denen sie als Haushaltskraft diente. Aus Dank für ihre Freundlichkeit klaute sie den Zauberspiegel ihrer Stiefmutter, der ihnen fortan verriet, auf welche Pferde sie beim Rennen setzen sollten. Rotkäppchen, die hinter die Machenschaften des Schweines kam, traf auf den Sohn des Wolfes. Auch ihn streckte sie nieder und machte aus ihm einen Mantel für ihre beste Freundin.

Nachdem der Wolf seine Geschichte beendet hat, überrumpelt er die alte Dame, klaut ihre Sachen und gibt sich als Kindermädchen für Rotkäppchens Kinder aus.

Teil2:

Die Kinder lassen den Wolf in Frauenkleidern in ihr Haus. Sie erkennen und fürchten ihn, können seinen Geschichten jedoch nicht widerstehen. Er erzählt ihnen die Geschichte von Aschenputtel, die für ihre Schwestern die Hausarbeit erledigen muss. Täglich wird sie von ihnen schikaniert und darf nicht mit zum Ball des Prinzen, was sie traurig stimmt.

Neben Aschenputtel wohnt Hans mit seiner alten Mutter, die ihn wie den Dreck behandelt und ihn für das ärmliche Leben verantwortlich macht. Als sie ihn losschickt, um die Kuh zu verkaufen, löst er diese im Zauberladen der Fee gegen eine Zauberbohne ein.

Als die Fee sehen will, ob ihre Bohne bereits gekeimt hat, hört sie aus dem Keller das Wimmern von Aschenputtel. Sie hört sich ihr Klagen an und verwandelt sie in eine Prinzessin, damit sie zum Ball des Prinzen gehen kann. Dort verzaubert sie nicht nur die anderen Gäste, sondern auch den Prinzen. Um Mitternacht flüchtet sie und verliert dabei einen Schuh, mit dem der Prinz sie finden will. Mit einer List wollen sich ihre Schwestern den Thron erschleichen. Doch der Prinz entlarvt und bestraft sie.

Währenddessen hat die Bohnenranke gekeimt und Hans kann an ihr gen Himmel klettern, wo er Reichtum findet, aber auch einen Riesen, der ihn fressen will. Er schickt seine Mutter hinauf, die dem Riesen als Mahl dient. Plötzlich alle Verwandten entledigt, finden Aschenputtel und Hans endlich zusammen, um glücklich eine Familie zu gründen.

Wer hätte gedacht, dass Rotkäppchen dem Wolf das Fürchten lehrt? Oder dass Schneewittchen blond und obendrein Rotkäppchens beste Freundin ist? Dass die sieben Zwerge Ex-Jockeys sind, verwundert da kaum noch. Auch das nächste Publikum des Wolfs ist gebannt von den wahren Geschichten hinter den Märchen: Hans verdankt der magischen Bohnenranke und einem gründlichen Bad seine Freiheit, die ihn schnurstracks zu seiner heimlichen Liebe führt, dem Nachbarsmädchen Cindy, die niemand anderes ist als Cinderella… oder eben Aschenputtel genannt.

Fazit: Den Regisseuren Jakob Schuh, Jan Lachauer und Bin-Han To ist ein amüsanter und lustiger Märchenmix gelungen, der durch neue Perspektiven aufgelockert wird. Bekannte Aspekte finden sich in dem 60minütigen Film wieder, der in zwei Teile untergliedert ist. Während die Rahmenhandlung durch detailreiche und scharfe Bilder überzeugt, sind die Märchenpassagen etwas einfacher animiert. Alle Bilder sind äußerst farbenfroh, ohne allzu bunt zu wirken. Mit den Stimmen von Christoph Maria Herbst, Désirée Nick, Katharina Thalbach, Eva Mattes und Devid Striesow bekommen die Figuren Charakter verliehen. Mit kleinen Effekten am Rande fällt auch der Hintergrund stets lebendig aus.

Fazit: „Es war einmal….Nach Roald Dahl“ ist zwar durchaus für Kinder geeignet, dürfte aber den erwachsenen Zuschauern besser gefallen, da der Film kein Blatt vor den Mund nimmt und die gereimten Märchen mit ihrer ganzen Pracht und Brutalität erzählt.

Daten
Genre: Animation
Erscheinungsdatum: 18. Januar 2018
Produktionsjahr: 2016
Produktionsland: Großbritannien
Originaltitel: Revolting Rhymes
FSK: 6
Spielzeit: 60 Minuten
Sprache: Deutsch
Bild: 16:9/ 1,77:1
Verleih: Concorde Video
Copyright: © Concorde

Mit den Stimmen von Christoph Maria Herbst, Désirée Nick, Katharina Thalbach, Eva Mattes, Devid Striesow

Regisseure: Jakob Schuh, Jan Lachauer, Bin-Han To