Interstellar

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www.Interstellar-derFilm.de

ab 06.November 2014 im Kino (auch IMAX)

Regie: Christopher Nolan

Matthew McConaughey – Cooper
Anne Hathaway – Amelia Brand
Jessica Chastain – Murph
Mackenzie Foy – junge Murph
Casey Affleck – Tom
Wes Bentley – Doyle
Michael Caine – Dr. Brand

„Da sich unsere Zeit auf der Erde dem Ende zuneigt, unternimmt ein Forscherteam die wohl wichtigste Mission in der Geschichte der Menschheit: Es reist jenseits dieser Galaxie, um andere Lebensräume im Weltall für die Menschen zu erkunden.“ (Kurzinhalt)

 

Episch! Am Anfang stand wohl dieses Wort, als die zwei Nolan Brüder sich „Interstellar“ ausgedacht haben. Selten habe ich einen Film gesehen, der dieses Adjektiv so passend umsetzt. Leider hat auch Hans Zimmer den Auftrag bekommen, episch zu komponieren, was mein einziger Kritikpunkt an dem Meisterwerk ist. Dazu weiter unten mehr.
„Interstellar“ will nicht weniger als den Aufbruch der Menschen zu den Sternen, das Verlassen der sterbenden Erde zeigen.
INTERSTELLARNach meinem Empfinden gelingt es sowohl dem Drehbuch, der Kamera („Her“ Kameramann Hoyte van Hoytema) als auch der Regie, diesen mitunter schmerzhaften Schritt in nur 2:49 Stunden wissenschaftlich (grossteils) glaubhaft zu zeigen und trotzdem Platz für Gefühl und Liebe zu lassen.

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Im Gegensatz zu Nolans drittem Batman Film ist jede Minute sinnvoll genutzt. Alles was vielleicht im Moment des Betrachtens als Länge erscheint, ergibt im Gesamtzusammenhang Sinn, philosophische Betrachtungen, die notwendig sind, werden tatsächlich auch abgehandelt, was nicht heißt, dass für rein optische Freuden zu wenig Platz gelassen würde. Im Gegenteil, ich hätte auch noch weitere Stunden auf die große Leinwand starren können um noch mehr von den Handlungssträngen, die etwas zu kurz gekommen sind, zu sehen. Aber immerhin werden alle Fäden zum Ende wieder zusammengeführt.
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Freunde von Alfonso CuarónsGravity“ werden möglicherweise die dritte Dimension vermissen, dafür ist Christopher Nolan zu Zelluloid-orientiert, und sich bei einigen Szenen an das letztjährige Oscarwerk erinnert fühlen. Aber nur weil bei „The Cabin in the Woods“ Bäume auftauchen, sagt man ja auch nicht, dass der Film an „Robin Hood“ erinnert. Bei „Interstellar“ gibt es eben viel Weltall  und das ist wirklich wundervoll anzusehen. Übrigens ist mir außer „Contact“ mit Jodie Foster kein Film bekannt, der ein Wurmloch so realistisch erstens für Laien verständlich erklärt und zweitens bildlich darstellt. Christopher Nolan ist nicht nur ein Fan von echtem Filmmaterial, sondern versucht auch so viel wie möglich an echten Schauplätzen zu drehen. So bekommen wir einmal mehr die wundervollen Landschaften Islands zu sehen. An „Prometheus“ fühlte ich mich deshalb viel mehr erinnert als z.B: das vollkommen misslungene „Event Horizon“ oder eben „Gravity„. Diese Filme dürfte Nolan aber nur begrenzt im Kopf gehabt haben, viel mehr verneigt er sich vor Stanley Kubrick und seinem Meisterwerk „2001 – Odyssey im Weltraum“. Anders als im auch schon wieder fast 50 Jahre alten Science-Fiction Streifen, bringt Nolan aber noch mehr und noch grundsätzlichere Menschheitsfragen visuell und inhaltlich in seinem Film unter.
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Kurz gesagt, die Optik stimmt, die Story ist rund, der wissenschaftliche Hintergrund ist fundiert und die Schauspieler sind allesamt passend. Nur der Score fällt gegenüber dem Rest ab. Ich kann verstehen, dass Hans Zimmer für große Soundtracks gut geeignet ist, aber hier wurde übertrieben. Teilweise sind Dialoge überlagert und verkommen zu unverständlichen Gesprächsfetzen in einem großen orchestralen Brei. Möglicherweise liegt es an einer schlechten Abstimmung der deutschen Synchronisation, so dass ich hier vorläufig noch keine Kritik am Film selbst übe. Auch dass Hans Zimmer manchmal ein paar Sekunden Stille lässt, rechne ich ihm hoch an.

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Dieser phantastische Film muss auf der größtmöglichen Leinwand gesehen werden, meine hohen Erwartungen wurden vollends erfüllt – grandios.
Am Ende steht der Wunsch, dass Christopher Nolan weitere epische Blockbuster ins Kino bringt. Mit „Interstellar“ hat er wieder gezeigt, dass er es richtig drauf hat. Bester Film des Jahres!

© Johann Hoffmann, Fotos: Warner Bros.

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