Wonder Woman
ab 15.06.2017 im Kino (auch in 3D)
Regie: Patty Jenkins
Gal Gadot – Diana/Wonder Woman
Chris Pine – Steve Trevor
Robin Wright – Antiope
Connie Nielsen – Hippolyta
David Thewlis – Sir Patrick
Vor ihrem Siegeszug als Wonder Woman wurde die Amazonenprinzessin Diana zu einer unüberwindlichen Kriegerin ausgebildet. Erst von einem notgelandeten amerikanischen Piloten erfährt sie von den fürchterlichen Konflikten im Rest der Welt. Daraufhin verlässt sie ihre Heimat, weil sie überzeugt ist, dass sie der bedrohlichen Situation Herr werden kann. In dem Krieg, der alle Kriege beenden soll, kämpft Diana an der Seite der Menschen, entdeckt allmählich ihr volles Potenzial … und ihre wahre Bestimmung.
Walt Disney ist dafür bekannt, dass in regelmäßigen Abständen Marvel-Verfilmungen für Action und Spannung auf der Kinoleinwand sorgen. Aber auch DC bemüht sich darum, seine Superhelden und Schurken in rasanten Kinoabenteuern zu verstricken. Warner Bros. widmet nun mit dem neuesten Hochglanz-Abenteuer “Wonder Woman” der Amazonen-Kriegerin Diana Prince einen Soloauftritt, der sich sehen lassen kann. Nachdem Schauspielerin Gal Gadott im vergangenen Jahr erstmals in “Batman Vs. Superman” ihren ziemlich blassen Leinwandauftritt als Wonder Woman absolvierte, kehrt sie nun in ihrem eigenen Abenteuer zurück. Die Geschichte von Wonder Woman, die auf die DC Comics von William Moulton Marston und seine Frau Elizabeth Holloway aus dem Jahr 1941 zurückzuführen ist, wird umfassend auf der Leinwand ausgeweitet. Der Film beginnt in der Gegenwart, wo das Kinopublikum Diana Prince als zivilisierte Kuratorin kennenlernt, die in Paris lebt und im Louvre arbeitet. Nach der vergangenen Schlacht zwischen den Heroen Superman und Batman, bei der Diana als Wonder Woman beteiligt war, erhält sie als Dank eine Fotografie von Bruce Wayne. Das Foto zeigt die Heldin im Ersten Weltkrieg, nachdem sie ihre Paradiesinsel Themyscira verlassen hat und den Menschen im Krieg zur Hilfe geeilt ist.
Der Film schwenkt anschließend in die Vergangenheit und fasst prägnante Szenen aus der Kindheit und Jugend der Amazonen-Kriegerin zusammen. Unter der strengen Erziehung ihrer Mutter, der Königin Hippolyta (Connie Nielsen) und deren Schwester Antiope (Robin Wright), wächst die junge Diana als mutiges Mädchen auf. Schon früh entdeckt sie ihre Leidenschaft für den Kampf und durchläuft eine harte Ausbildung. Sie erfährt, dass sie einer Legende zufolge aus Ton geformt und von Zeus zum Leben erweckt wurde. Aus diesem Grund verfügt sie über große Mächte, die sich im Laufe ihres Leben offenbaren.
Als Spion Steve Trevor (Chris Pine) per Flugzeug die Schutzhülle, die die Insel umgibt, durchbricht, lernt Diana das Leben außerhalb ihrer Sphären kennen. Sie begleitet den Spion in seine Welt und hilft ihm dabei, die Machenschaften der Giftgasexpertin Isabel Maru (Elena Anaya) zu beenden.
„Wonder Woman“ vereint Fantasy, Action und Kriegsthematiken in einem spannenden und unterhaltsamen Mix miteinander. Zwei konträre Welten prallen aufeinander, in der beängstigende Kriegs-Realität und wundersamer Comic-Charakter miteinander verschmelzen. Im Gegensatz zu den vorherhigen DC Blockbustern spürt der Zuschauer eine tiefere Verbindung zu den Protagonisten, leidet mit Diana, die voller naiver Unschuld in unsere bösartige Welt geraten ist und hofft förmlich, dass sie das Übel der Welt bekämpfen wird, obwohl ihre Mutter ihr zum Abschied sagt, dass die Menschen sie nicht verdient haben. Regisseurin Jenkins hat es bei Traumfrau Gal Gadot geschafft, abseits von Schönheit und Kampfeskunst auch Empfindungen auf die Leinwand zu bringen, Mimik und Gestik, die sonst oft bei solchen (DC) Superheldenfilmen zu kurz kommt.
Obwohl „Wonder Woman“ zu Zeiten des Ersten Weltkriegs spielt, wirkt die Machart modern und futuristisch, was durch die besonderen Fähigkeiten der Amazonen-Kriegerin zum Ausdruck kommt. Die bombastischen Bilder laden einerseits zum Staunen ein, zeigen andererseits aber auch das dreckige Elend des Krieges. Einzig der Score von Ruper Gregson-Williams mag nicht zu den Bildern passen, da er die Kraft nicht musikalisch umsetzt. Manchmal ist zu viel einfach zu viel – hier wurde viel Sound aif bereots starke BIlder „draufgeklatscht“, was nur nervt.
Fazit: „Wonder Woman“ ist ein sehr sehenswerter Action-Kracher, der den Comic-Charakter der Titelfigur präsent, spannend und sehr unterhaltsam aufbereitet und so den Anstoß zu neuen Welten
© Sandy Kolbuch, Johann Hoffmann, Fotos Warner