Spectre
www.spectre-film.de
ab 2.November 2015 im Kino, 148 Minuten
Regie: Sam Mendes
Daniel Craig – James Bond
Lea Seydoux – Madeleine Swann
Ralph Fiennes – M
Ben Wishaw – Q
Naomie Harris – Moneypenny
Monica Bellucci – Lucia Sciarra
Jesper Christensen – Mr. White
Christoph Waltz – Oberhauser
Eine mysteriöse Nachricht aus der Vergangenheit schickt James Bond nach Mexico City und schließlich nach Rom, wo er Lucia Sciarra trifft. Sie ist die schöne und unantastbare Witwe eines berühmt-berüchtigten Kriminellen. Bond unterwandert ein geheimes Treffen und deckt die Existenz der zwielichtigen Organisation auf, die man unter dem Namen SPECTRE kennt. Derweil stellt der neue Chef des Centre for National Security Max Denbigh in London Bonds Tätigkeit in Frage und ebenso die Relevanz des MI6 unter der Führung von M. Heimlich bittet Bond Moneypenny und Q, ihm dabei zu helfen, Madeleine Swann aufzuspüren. Sie ist die Tochter seiner alten Nemesis Mr. White und wahrscheinlich die einzige Person, die im Besitz eines Hinweises ist, mit dem sich das undurchdringbare Netz um SPECTRE entwirren lässt. Während Bond immer tiefer in das Herz von SPECTRE vordringt, findet er heraus, dass es eine überraschende Verbindung gibt, zwischen ihm selbst und dem Feind, den er sucht. (Pressetext)
Da habe ich ihn nun gesehen, den neuen James Bond Film.
Spectre – auszusprechen „Spekter“, wenn man sich nicht blamieren möchte – der neue ultimative Actionfilm. Der, der noch mehr und noch besser und noch umfangreicher sein und alle James Bond Filme vorher in den Schatten stellen soll. Die Hype-Maschinerie wurde schon richtig angekurbelt und hatte bei mir auch das gewünschte Ergebnis ausgelöst – Vorfreude und Spannung.
Die anfänglichen (Hubschrauber)Szenen in Mexiko Stadt sind beeindruckend, der Humor ist zurückgekehrt und wie eigentlich bei jedem James Bond Film gibt es toll fotografierte Szenerien und Locations die für Otto-Normal-Europäer besonders und außergewöhnlich sind. Ein Oscar-gekrönter Bösewicht-Darsteller und dazu eine noch immer reizende Monica Bellucci (keine fünf Minuten zu sehen, wie schade) und später die niedliche Léa Seydoux. Gute Voraussetzungen, den hohen Erwartungen gerecht zu werden.
Die fast zweieinhalb Stunden werden dank der wohldosierten aber reichlichen Actionsequenzen auch nicht lang. Es hakt an anderer Stelle; Der Story. Sie ist zwar auf moderne Zeiten mit Smartphones und Totalüberwachung zugeschnitten, aber im Kern klassisch, um nicht zu sagen konservativ langweilig aus den ersten 20 Filmen zusammengemischt. Die Bösen sind wie üblich größenwahnsinnig und überheblich und die kleinen Schergen sehen allesamt aus wie die Türsteher einer mittelprächtigen Disko.
Alles ist also ganz einfach wie die alten 60er Jahre Bondfilme gehalten und auf Mainstream poliert. Gut, dass muss ein Film, der wahrscheinlich um die 350 Millionen Dollar gekostet hat, auch sein.
Aber mehr inhaltliche Überraschungen hätten dem Film gut getan. (Ich spreche hier bewußt nicht von den Wendungen und netten Details, die jeder Bond-Fan gerne entdecken wird.) und ein modernerer Schurke wäre ebenfalls gut gewesen.
So bleibt für mich die Erkenntnis – ja, ich habe ihn gesehen, doch es ist nur ein besseres Remake, kein innovativer Film. Ich hatte Spaß, aber werde mich nicht lange an ihn erinnern
© Johann Hoffmann, Fotos Sony Pictures