ab 8. Juni 2022 im Kino (auch 3D)
Regie: Colin Trevorrow
Sam Neill – Dr. Alan Grant
Laura Dern – Ellie Sattler
Jeff Goldblum – Dr. Ian Malcolm
Chris Pratt – Owen
Isabella Sermon – Maisie Lockwood
Campbell Scott – Dr. Lewis Dodgson
Die Dinosaurier leben seit den Ereignissen auf Isla Nublar frei auf dem Festland. Ein gigantisches Ringen um die Herrschaft zwischen Mensch und Dinosaurier beginnt. Erstmals finden zwei Generationen zusammen: In JURASSIC WORLD: EIN NEUES ZEITALTER (3D) treffen Chris Pratt und Bryce Dallas Howard auf Oscar-Preisträgerin Laura Dern, Jeff Goldblum und Sam Neill. Zusammen begeben sie sich auf eine abenteuerliche, rasante und atemberaubende Reise, die rund um den Globus führt. (aus dem Pressetext)
Ein Abenteuer-Actionfilm mit Dinosauriern, hmm, ist ja was ganz Neues. (An dieser Stelle die Nase rümpfen und die Augen verdrehen.)
Damals, als die Welt noch handgemacht war und die ersten mühsam gezüchteten Dinosaurier im Film Jurassic Park portraitiert wurden, also damals war es noch was besonderes, ins Kino zu gehen und T-Rexe und Velociraptoren zu sehen.
Heute erwartet die Generation Y schon aus Prinzip etwas Gigantisches in jeder Szene und die Boomer erheben sich nur noch von ihren Sofas, wenn so ein Film für den Fanservice mit Easter Eggs vollgestopft wurde, oder zumindest die Lebensgeschichte der Protagonisten von damals ausführlich zu einem Happy End geführt wird.
Jurassic World: Ein neues Zeitalter versucht all das unter einen Hut zu bekommen. Saurier aller Art in jeder Szene, überbordende Action in jeder Szene und Oneliner der Altstars in jeder Szene, naja fast.
Zum Glück. Tatsächlich ist meine, *hust*, sanfte Ironie wirklich nur ganz sanft gemeint, denn die Drehbuchautoren haben geschickt die wichtigsten Helden von Jurassic Park und Jurassic World zueinander finden lassen.
Aber wen interessieren schon die menschlichen Helden, wenn sich Saurier der verschiedensten Größen, Lebensräume und Epochen begegnen. Na manchmal schon, das will ich zugeben, besonders dann, wenn die Krone der Schöpfung und seine technischen Spielereien durch brachiale Dickhäuter heftig an seine Grenzen gebracht wird. Wenn also ein Giganotosaurus und ein T-Rex gegeneinander kämpfen, haben die kleinen Menschlinge in Fußtritthöhe nichts zu lachen.
Das macht richtig Spaß beim Zusehen auch wenn der Hobbypaläontologe weiß, dass sich die zwei nie in der Natur begegnet sind, da sie läppische 10 Millionen Jahre von einander getrennt haben, aber in dieser Jurassic Welt ist alles erlaubt und das wird von dem dritten Jurassic World Film ausgekostet.
So viele Dinos bewundern zu können ist einfach kurzweilig. Es schwankt zwischen niedlich, furchteinflößend und manchmal auch ein bisschen lächerlich. Stört aber kaum. Nerviger sind die vielen Logiklöcher, die aber immerhin dafür sorgen, dass der Zuschauer von einer Szene zur nächsten fällt und am Ende erstaunt ist, wie schnell doch zweieinhalb Stunden vergehen können.
Und von Boomer bis Generation Z kann jeder seinen Spaß haben und feststellen, dass auch im altbekannten Thema noch viel Neues stecken kann.
Dieser Jurassic Film kann trotzdem gern der Letzte sein, nicht weil er so schlecht ist, sondern weil er ein versöhnliches Ende für Saurier, Menschen und uns Zuschauer bietet.
© Johann Hoffmann, Bilder: Universal