Die Bestimmung – Divergent
http://www.bestimmung-filme.de/
ab 10.April 2014 im Kino
Regie: Neil Burger
Shailene Woodley – Beatrice (Tris) Prior
Theo James – Four
Kate Winslet – Jeanine Matthews
Ashley Judd – Natalie Prior
DIE BESTIMMUNG – DIVERGENT ist ein Action-Adventure, basierend auf dem gleichnamigen Weltbestseller von Veronica Roth. In einer Welt, in der Menschen auf Basis ihrer Tugenden in fünf verschiedene Fraktionen aufgeteilt werden, erhält Tris Prior (Shailene Woodley) nach ihrem Eignungstest kein eindeutiges Ergebnis. Sie trägt mehrere Begabungen in sich und ist somit eine Unbestimmte. Aus Angst ausgestoßen zu werden, verschweigt sie ihr Testergebnis und schließt sich den wagemutigen Ferox an. Doch schnell kommt sie hinter eine Verschwörung gegen die Unbestimmten…(aus dem Pressetext)
Die Bestimmung – Divergent ist eine Enttäuschung. Ich habe das Buch nicht gelesen und jetzt auch kein Interesse mehr daran.
Divergent scheint am Reißbrett aus vielen Standardversatzstücken mit dem Ziel entworfen worden zu sein, möglichst schnell im Fahrwasser aller möglicher anderer düsterer Zukunftsvisionen, die gerade die Buchläden bzw. Kinos unsicher machen, möglichst viele Leserinnen/Zuschauer anzulocken. Das ist aus finanziellen Gründen nachvollziehbar, aber trotzdem ärgerlich.
Auch muss ich nicht ständig junge Mädchen als Heldinnen und Martyrerinnen leiden sehen. Etwas mehr Abwechslung bitte.
Die Protagonistin dieses Streifens ist eine Unbestimmte – sozusagen ein Multitalent und noch dazu sehr zäh.
Das müssen wir uns einen ganzen Film ansehen, denn eigentlich geht es um nichts anderes als hartes körperliches Training und Initiationsriten. Einen ganzen Film lang, ohne das aber als bewussten Selbstzweck wie bei „Ender’s Game“ zu betreiben, sondern wahrscheinlich als Vorbereitung für einen Stapel weiterer Filme.
Die Bestimmung ist nicht langweilig, sondern „nicht gut“. Es gibt einige schöne Szenen und auch einige Lichtblicke (eine spitzlippige Kate Winslet, als Gegenspielerin), aber die CGI und Kampfsequenzen haben wir alle schon mal irgendwo gesehen.
Die politische Botschaft dieser angeblichen Dystopie ist genauso fragwürdig wie die Betitelung als Dystopie selbst.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Sex… Wie üblich bei Filmchen für diese Zielgruppe, muss sich die junge Heldin natürlich in einen attraktiven Burschen verknallen, der sich ebenso natürlich auch in sie verliebt.
Aber was dürfen sie nicht? Richtig geraten. Ganz in „Twilight“ Manier dürfen sie keinen Sex haben.
Das würde mich in so einem Film nicht stören – was die Figuren nachts in ihren Betten treiben, geht mich ja grundsätzlich nichts an, aber es muss wieder einmal mormonenartig auf Sex erst unbestimmt später (irgendwann, wenn wir vielleicht alle tot sind) hingewiesen werden.
„Die Tribute von Panem“ zeigt, das Verliebt sein spürbar sein kann, ohne irgendwelche gestelzten Belehrungen, Entschuldigungen oder vor bigotter Prüderie strotzender Dialoge.
Um als (nur durchschnittlich anspruchsvoller) Zuschauer nicht verärgert aus dem Kino zu gehen, empfehle ich die Konzentration auf die Actionsequenzen. Die sind zwar häufiger frei von Logik, aber dafür ganz nett anzusehen.
Insgesamt ist „Die Bestimmung – Divergent“ leider keine Ansehempfehlung. Vielleicht reißt Teil 2 ja was raus, bis dahin ist es schöner, nochmal „Harry Potter – Complete Collection“ und „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ anzusehen – und wenn Kate dabei sein soll, dann gerne auch „Der Gott des Gemetzels“