Django Unchained

Hauptplakat(495x700)Django Unchained
USA 2012, 163 Minuten
www.djangounchained.de

Regie: Quentin Tarantino

Jamie Foxx – DjangoChristoph Waltz – Dr. King Schultz
Leonardo DiCaprio – Calvin Candie
Samuel L. Jackson – Stephen
Kerry Washington – Broomhilda

Angesiedelt in den Südstaaten, zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg, erzählt Django Unchained die Geschichte von Django , einem Sklaven, dessen brutale Vergangenheit mit seinen Vorbesitzern dazu führt, dass er dem deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz Auge in Auge gegenübersteht. Schultz verfolgt gerade die Spur der mordenden Brittle-Brüder, und nur Django kann ihn ans Ziel führen. Der unorthodoxe Schultz sichert sich Djangos Hilfe, indem er ihm verspricht, ihn zu befreien, nachdem er die Brittles gefangen genommen hat – tot oder lebendig. Nach erfolgreicher Tat löst Schultz sein Versprechen ein und setzt Django auf freien Fuß. Dennoch gehen die beiden Männer nicht getrennte Wege. Stattdessen nehmen sie gemeinsam die meistgesuchten Verbrecher des Südens ins Visier. Während Django seine überlebensnotwendigen Jagdkünste weiter verfeinert, verliert er dabei sein größtes Ziel nicht aus den Augen: Er will seine Frau Broomhilda finden und retten, die er einst vor langer Zeit an einen Sklavenhändler verloren hat. Ihre Suche führt Django und Schultz zu Calvin Candie. Candie ist der Eigentümer von „Candyland“, einer berüchtigten Plantage. Als Django und Schultz das Gelände der Plantage unter Vorgabe falscher Identitäten auskundschaften, wecken sie das Misstrauen von Candies Haussklaven und rechter Hand Stephen.

Szenenbild_01(466x700)

Jede ihrer Bewegungen wird fortan genau überwacht, und eine heimtückische Organisation ist ihnen bald dicht auf den Fersen. Wenn Django und Schultz mit Broomhilda entkommen wollen, müssen sie sich zwischen Unabhängigkeit und Solidarität, zwischen Aufopferung und Überleben entscheiden… (Pressetext)     

Szenenbild_02(700x466)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Django (Jamie Foxx) ist ein Sklave mit ungewisser Zukunft. Wir sehen ihn am Anfang noch in Ketten bei Wind und Wetter von Sklavenhändlern durchs Land gezerrt. Doch seine Situation ändert sich schlagartig, als Dr. King Schultz (Christoph Waltz), seines Zeichens Zahnarzt und Kopfgeldjäger ihn befreit.

Von da an ziehen beide von Ort zu Ort um steckbrieflich Gesuchte ins Jenseits zu befördern – tarantinotypisch überdreht und sehr blutig. Django hat das einzige Ziel, seine ebenfalls versklavte Frau wiederzufinden.
Schon bald erfahren sie, wo sich die geliebte Broomhilda befindet: Auf der Plantage von Dünnbrettbohrer Candie (DiCaprio darf einen pseudointellektuellen Monolog nach dem anderen halten, ja, er kann schauspielern!) Hier entscheidet sich das Schicksal aller Beteiligten.

Ein schwarzer Western um die Sklaverei anzuprangern? Meiner Ansicht nach ging es Tarantino mehr um das Setting als um ein politisches Statement. Wie immer zitiert er aus einem überbordenden Fundus von Filmen und setzt seine eigene Bildsprache gekonnt oben drauf. Die Botschaft bleibt dennoch erhalten und wird weder verharmlost, noch durch den Kakao gezogen. Bei Szenen der vor Djangos Augen ausgepeitschten Broomhilda in aller ernsten Grausamkeit vs. epischen blutspritzenden Schießereien im Cartoonstil ist es bewunderswert, wie  Tarantino die Kurve bekommt. Darin zeigt sich die Meisterhaftigkeit seiner Filme.

Tarantino versammelt nicht nur seine Lieblinge, sondern auch z.B. Originaldjango Franco Nero in einer kleinen Rolle.
Trotzdem ist für mich Christoph Waltz das Highlight des Films. Jamie Foxx ist unglaublich cool und sexy, Samuel L. Jackson ist bildlich gesprochen weißer als persilweiß und gewohnt überzeugend, aber Christoph Waltz spielt so charmant, zynisch und deutsch, dass es eine Freude ist. Sogar gegenüber Inglorious Basterds ist es noch eine Steigerung. Einfach herrlich. Ich würde mich freuen, wenn er einen Oscar bekäme.

Szenenbild_21(700x325)

Szenenbild_07(700x439)

 

 

 

 

 

 

 

Fazit: Einer der besseren Tarantinofilme. Erheblich runder als „Inglorious Basterds“ und „Jackie Brown“ aber vielleicht nicht ganz der Klassiker wie „Pulp Fiction“ und „Kill Bill“. Mein kleiner Kritikpunkt: Die Länge. 163 Minuten hätten nicht sein müssen, aber ich gebe zu, dass ich auch nicht weiß, an welcher Stelle ich am liebsten gekürzt hätte. An Leonardo DiCaprios ausschweifenden Monologen, oder an den epischen Schießereien? Tarantinos Fans werden sicherlich jede Sekunde lieben.

© Johann Hoffmann, Bilder Sony Entertainment

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.