ab 5. März 2020 im Kino
Regie: Wilson Yip
Donnie Yen – Ip Man
Wu Yue – Wan Zong Hua
Scott Adkins – Barton Geddes
Danny Chan – Bruce Lee
Vanness Wu – Sergeant Hartman
Chris Collins – Colin Frater
Vanda Margraf – Wan Yonah
Der legendäre Ip Man kommt nach San Francisco, um eine Schule für
seinen Sohn zu fi nden und seinem Schüler Bruce Lee beim Aufbau eines Wing
Chun-Trainingscenters zu unterstützen. Seine ungewöhnlichen Lehrmethoden
sorgen für Anfeindungen von chinesischen und westlichen Martial Arts-Kämpfern.
Besonders brutal geht dabei Barton vor, ein amerikanischer Marineoffi –
zier, der die Auseinandersetzungen auf einen unausweichlichen Clash der
Kampfkunst-Disziplinen zuspitzt: Welche Martial Arts-Form ist die überlegene?
Welche Nation kann den Sieg davontragen? (Pressetext)
Endlich der letzte Teil der Serie um den berühmten Kampfkünstler.
Ja, ich muss „endlich“ schreiben, denn es reicht.
Die Kampfszenen sind ohne Frage perfekt choreografiert und geben schon ansatzweise das Gefühl von Realismus, aber leider nur diese.
Der Rest ist so verdammt einfach schwarz-weiß gestrickt, dass es wehtut.
Dabei geht es gar nicht um die bösen (weißen) Gegner, die ihre Kampftechniken für überlegen halten, sondern darum, dass alle Amerikaner fiese rassistische und disktriminierende Mistkerle sind. Und ich bin der letzte, der „die Amis“ in Schutz nehmen will, denn viele waren zu der Zeit sicherlich fiese rassistische und diskriminierende Mistkerle und der Umgang mit Minderheiten (bis heute) niederträchtig. Ich sitze nur im Kino und komme gar nicht umhin zu denken, dass es sich um billige Propaganda gegen die USA handelt und damit eine Abneigung zu entwickeln.
Überhaupt habe ich mich während des Films häufiger an Hollywood erinnert gefühlt: Die Musik ist zum Beispiel viel zu dick aufgetragen und schmalzt ständig durch die Szenen. (Gut, Kenji Kawai ist mir schon seit Avalon (2001) genau so in Erinnerung und hat ja auch die Klangsuppe der anderen Ip Man Filme zu verantworten.)
Die Story ist so simpel, dass sich selbst Computerspiele dafür schämen würden, wie der Held von Level zu Level geschickt wird. Und die Bösen sind passenderweise auch in der heutigen Zeit die Lieblingsfeinde Chinas, nämlich Japaner und Amerikaner.
Lichtblicke gibt es natürlich auch. Obwohl sich alles an wenigen Orten abspielt, wird die Zeit der sechziger Jahre gut eingefangen und die kleine Teenagerchinesin Wan ist versöhnlich, weil sie lieber westliche Cheerleaderin als östliche Tai-chi Expertin sein möchte.
Und natürlich immer wieder die Kampfszenen… Wer alles andere ausblendet, wird allein dafür schon den Film genießen können.
© Johann Hoffmann, Fotos: KochFilms