Zum Heimkinostart des Sensationserfolgs aus Italien MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG verlosen wir zwei DVDs. Das beeindruckende Regiedebüt der Schauspielerin und Moderatorin Paola Cortellesi, inspiriert von den Erzählungen ihrer Großmütter, beleuchtet den Kampf der Frauen um …
ab 5. Juni 2024 im Kinohttps://www.sonypictures.de/filme/bad-boys-ride-or-die/ Regie: Adil El Arbi, Bilall FallahWill Smith – MikeMartin Lawrence – MarcusVanessa Hudgens – KellyAlexander Ludwig – DornPaola Nuñez – RitaEric Dane – McGrathIoan Gruffudd – LockwoodTiffany Haddish – …
Samuel L. Jackson – Major Preston Packard
Brie Larson – Mason Weaver
Tom Hiddleston – James Conrad
John Goodman – Bill Randa
John C. Reilly – Hank Marlow
Tian Jing – San
Der Film erzählt die Story eines sehr vielfältigen Teams aus Wissenschaftlern, Soldaten und Abenteurern, die sich gemeinsam auf eine unerforschte Pazifikinsel wagen: Die Insel birgt nicht nur Naturschönheiten, sondern auch große Gefahren, weil die Entdecker nicht ahnen, dass sie in das Revier des gewaltigen Kong eindringen. Weitab von der Zivilisation kommt es dort zur ultimativen Konfrontation zwischen Mensch und Natur. Schnell entwickelt sich die Forschungsreise zum Überlebenskampf, in dem es nur noch darum geht, dem urweltlichen Eden zu entkommen. Denn Menschen haben dort nichts verloren. (Pressetext)
Die neue King Kong Verfilmung ist eigentlich überflüssig, alles wesentliche zum Thema wurde bereits in den sieben vorherigen Filmen gesagt. Was tut also Hollywood? Es schnappt sich einen relativ unbekannten Regisseur, ein fettes Budget (ca 190 Millionen), ein paar bekannte Schauspieler und baut dann ein Konglomerat von verschiedenen Genres.
In diesem Fall Fantasy, Kriegsfilm, Antikriegsfilm, Abenteuer und vieeeel Action. Die Vermischung von epischen Bildern (frech von Apocalypse Now geklaut) dem Show Effekt eines Riesenaffen (und weiteren ungetümen Ungeziefers) und perfekt getimten Actionsequenzen funktioniert erstmal.
Es macht Spaß dem 10-kleine-Negerlein-Treiben zuzusehen, wenn die bösen Menschen (ach ja, Umweltfilm ist auch noch eine Kategorie, die dieser Film bedienen will) von dem Beschützer der Insel – Kong – und anderen Monstern zerlegt werden.
Doch irgendwann nach dem Film stellt sich ein bisschen Unbehagen ein. Zu sehr ist alles am Reißbrett designt, um einen größtmöglichen Effekt zu erzielen. Zu sehr sind scheinbar willkürliche Monster im Verlauf des Films an genau den Stellen platziert, wo wieder eine Actionszene kommen muss, damit der Zuschauer nicht verschnauft (und nachdenken kann). Die hübsche Chinesin ist nur im Film enthalten, damit sich die Chinesen an der Produktion beteiligen. Sie darf auch nicht viel reden – genausowenig, wie ihr Filmpartner ein Quoten-Schwarzer. Der menschliche Antagonist wird zu einem zweidimensionalen Maniac degradiert. Dabei hätte der Schauspieler Potential für viel mehr.
Die Ureinwohner der Insel sind äußerst schweigsam, aber dennoch offensichtlich mit allumfassenden Insel-Wissen ausgestattet, was sie den weißen Eindringlichen aber bereitwillig überlassen.
Gut gefallen hat mir aber wiederum, dass Kong sich nicht in das kleine Blondinchen verknallt, wie bislang in den Vorgängerfilmen. Kong ist hier weniger King und mehr God, was den Schmalz und Kitsch aus dem Film raushält.
DIe Monster sind übrigens keineswegs willkürlich, sie bilden die Einführung für demnächst folgende weitere Riesenmonsterfilme. Genau deshalb lohnt es sich auch, den kompletten Abspann sitzenzubleiben
Keanu Reeves – John Wick
Laurence Fishburne – Bowery Kng
Common – Cassian
Ruby Rose – Ares
Lance Reddick – Charon
Brdget Moynahan – Helen
Ian McShane – Winston
John (Keanu Reeves) ist ein weiteres Mal gezwungen aus seinem Ruhestand zurückzukehren: Ein ehemaliger Kollege wurde damit beauftragt, die Kontrolle über eine mysteriöse, international agierende Organisation von Auftragskillern zu erlangen. Ein alter Blutschwur verpflichtet John, ihm dabei zu helfen. Er reist nach Rom, wo er gegen einige der tödlichsten Killer der Welt antreten muss…(Pressetext)
Fast pünktlich zum Valentinstag bringt Concorde Film einen neuen sanften Frauenfilm in die Kinos. In wunderbar detailierter Weise wird ein zartes Gefühlsgeflecht zwischen den Protagonisten aufgebaut und leicht kitschig der Handlungsstrang um den armen John Wick, der nicht nur seine Frau und im letzten Film auch seinen Hund sondern nun auch sein heißgeliebtes Auto verloren hat.
Doch nach dem furiosen Auftakt geht es gemütlich weiter, wenn sich der Profikliller von seiner verletzlichen Seite zeigt und sich nur widerwillig in ein Komplott einspannen läßt.
Immerhin bringt ihn das ins lebhafte Rom, wo er eine frühere Auftraggeberin beim romantischen letzten Bad beobachten darf. Nebenbei gehen ein paar unwichtige Nebencharaktere stylisch drauf.
Blut so rot wie nur die roten Rosen der Liebe sein können, spritzt ab jetzt im Sekundentakt, wenn kleine Löcher mit hoher Geschwindigkeit in die Köpfe unangenehmer Zeitgenossen gebohrt werden.
Das entsprechende feurige Equipment zaubert John Wick wie immer aus seinem perfekt sitzenden Anzug, der seine Attraktivität so betont, dass Frau im Kino aus dem freudigen Aufjauchzen nicht herauskommt.
Natürlich darf bei so einem Film eine sexy Frau nicht fehlen, heißblütig fällt dann auch der finale Kampf der beiden sich nicht ganz so doll Liebenden aus. Dabei versteht es Regisseur Stahelski, zusammen mit Kameramann Dan Laustsen visuell und stilistisch Meilensteine zu setzen, die das Genre des romantischen Action-Dramas weit voranbringen.
Das meine ich übrigens ganz ironiefrei! Es gibt neben den perfekt choreografierten Kämpfen und dem wirklich edlen Stil großartige Szenen in einem Spiegelkabinett, die scheinbar kamerafrei sind. Genial gemacht!
Das die Handlung „nur“ Action-Comic-Verfilmung dünn ist, lässt sich bei diesem Film gut verschmerzen, es macht einfach Spaß zuzusehen.
Rogue One: A Star Wars Story www.starwars.de
Ab 15. Dezember 2016 im Kino (3D)
Regie: Gareth Edwards
Felicity Jones – Jyn Erso
Diego Luna – Cassian Andor
Ben Mendelsohn – Orson Krennic
Donnie Yen – Chirrut Îmwe
Jiang Wen – Baze Malbus
Mads Mikkelsen – Galen Erso
Forest Whitaker – Saw Gerrera
Es wird die Geschichte einer Gruppe ungleicher Rebellen rund um die junge Rebellin Jyn Erso (Felicity Jones) erzählt, die sich zusammenschließen, um die geheimen Pläne des gefürchteten Todessterns zu stehlen, der gefährlichsten Waffe des Imperiums.
Achtung Leute, das ist kein Star Wars Märchen wie bislang aus dem Hause Lucas/Disney.
Es ist ein Kriegsfilm!
Kaum Jedi-Zauberei, keine Liebeschnulzen, keine grünlichen Flummis mit Lichtschwertern oder nervige Schneckenaugensidekicks.
HIer gehts um die dreckigen Seiten des Überlebens, wenn man unter dem Imperium zu leiden hat und auch von den Anführern der Rebellen nur ausgenutzt wird.
Diesmal werden uns also die Bauern im großen Schachspiel näher gebracht und dürfen sich zu ansehnlichen Läufern und Türmen entwickeln. Dem in 3D zuzuschauen und lebendige Alienwelten zu erleben, macht Spaß, weil es realistischer als die anderen Star Wars Filme wirkt und weil wir als Zuschauer näher dran sind. Wie ich finde etwas überraschend für einen Disneyfilm, die uns sonst eher Prinzessinen und Helden zeigen.
Gut, zu letzterem soll sich Jyn (ganz überzeugend von Felicity Jones gespielt) entwickeln, wenn es nach den Rebellen geht, aber wie schon gesagt, eine heile Welt mit einer für die Protagonisten klaren Aufteilung in Gut und Böse ist das deshalb noch lange nicht. Genz Disney ist aber, dass uns dann zum Glück doch nur „War-ligh“t gezeigt wird und wir weder Blut noch abgetrennte Gliedmaßen ertragen müssen.
Gefreut hat mich als Zuschauer der, uff bin ich noch erste???, Generation, also jedenfalls seit langer Zeit, dass in der Produktion darauf geachtet wurde, das Endsiebziger Flair aufrechtzuerhalten. Der Teil spielt zwischen dem dritten und dem vierten Teil, verknüpft sich also mit dem Erdjahr 1977 und so sieht es auch aus.
Außer, dass die CGI bis ins letzte Futzelchen perfekte Arbeit geleistet hat. Es ist beeindruckend. Die Raumschlachten, die Planeten, die Aliens. Ein Fest fürs Auge.
Manche Kleinigkeiten haben mich aber natürlich trotzdem genervt. Kein Star Wars Film ohne Meckern:
Eine Art Schleuse (Wie die Blende eines Objektivs) öffnet und schließt sich mit hoher Geschwindigkeit ohne ersichtlichen Grund. Natürlich muss die Heldin da durch? Echt jetzt? Damit soll 2016/17 noch die Spannung erhöht werden?
Am Anfang werden ständig neue Planeten und Monde eingeführt. Wer ist doch gleich wann und wo und warum?
Es spielt keine Rolle – die Handlung wird einfach weiter vorangetrieben und ich kann mich schon an keinen einzigen Planeten mehr erinnern. Aber geil sahen sie aus – nochmal ein Lob an die Computergrafiker!
Mehr von meinen Mäkeleien will ich nicht verraten – genießt erstmal den Film ohne Spoiler und regt Euch dann mit mir gemeinsam über dies und jenes auf.
Ich hatte trotzdem über zwei Stunden Spaß und das Gefüh seit langem mal wieder einen guten Star Wars Film gesehen zu haben.
Kate Beckingsale – Selene
Theo James – David
Charles Dance – Thomas
Lara Pulver – Semira
Tobias Menzies – Marius
In Underworld Blood Wars (3D), der Fortsetzung der legendären Blockbusterreihe, muss Vampirin und Todeshändlerin Selene die brutalen Attacken des Lykaner-Klans und der Vampire, die sie verraten haben, abwehren. Zusammen mit ihren einzigen Verbündeten David und dessen Vater Thomas, gilt es, den ewigen Kampf zwischen Werwölfen und Vampiren zu beenden, selbst wenn sie dafür das ultimative Opfer bringen muss. (Pressetext)
Da sag noch mal einer, Frauen könnten das nicht. Von wegen! Regisseurin Anna Foerster lässt Heroine Selene genauso sexy böse Vampire und Wölfe (Lykaner) abschlachten, wie es ihre männlichen Kollegen tun würden.
Und wie sexy Kate Beckingsale in ihrer Rolle immernoch ist, ist wirklich verblüffend. Das (nicht nur für die männlichen Zuschauer sondern eher für die Schauspielerin) atemberaubende Lederkorsett-Anzug-Kostüm wirkt so, als ob jede Bewegung der Extremitäten mit einem lauten Knirschen begleitet wird, aber in der Horde der ebenfalls durchgängig in Sadomasokleidung gezwängten Statistenvampiren fällt sie nicht auf.
Dafür fällt die Antagonistin mit ihrer Machterotik auf. Wenn sie sich nicht gerade von ihrem Gespielen befriedigen lässt, schlachtet oder intrigiert sie verführerisch. In einem vernünftigen Film würde ich die Nase rümpfen ob der plakativen Spielweise, aber für diesen Film ist es passend.
Die visuellen Effekte und vor allem die Kampfchoreographien sind ebenfalls sehr passend für die Film, einzig die Studiosets wirken teilweise etwas billig und deplaziert. Die echten Kulissen (z.B: Schlösser) sind dagegen sehr sehenswert.
Mein Fazit: Edeltrash mit viel Kunstschnee und -blut und hohem Spaßfaktor (wenn man Blut und Spritzen sehen kann)..Man bekommt, was man erwartet und was der Titel ankündigt. Gleichzeitig darf ist inhaltlich nicht zu viel zu erwarten, denn es ist eben doch nur eine Fortsetzung..Aber es ist erstaunlich, dass den Autoren doch wieder einiges Neues eingefallen ist, so dass der Film vor allem für jüngere Männer sehenswert geworden ist
Amy Adams – Louise Banks
Jeremy Renner – Ian Donnelly
Forest Whitaker – Colonel Weber
Zwölf mysteriöse Raumschiffe landen zeitgleich in unterschiedlichen Regionen der Welt. Ihre Besatzung und deren Intension – ein Rätsel. Um globale Paranoia und einen potentiellen Krieg zu verhindern, soll ein Elite-Team um die Linguistin Louise Banks (Amy Adams) und den Mathematiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) im Auftrag des Militärs Kontakt herstellen. Doch das unermüdliche Streben nach Antworten gerät bald zum Rennen gegen die Zeit – die eigene und die der gesamten Menschheit… (aus dem Pressetext)
Mein Jahrzehnt ist endlich gekommen. Science-Fiction Filme sind da, wo ich sie haben will. Gut, der körperliche Verfall setzt langsam ein, aber dafür ist der Geist etwas reifer geworden. Diesen Film hätte ich aber schon früher zu schätzen gewusst, liebe ich doch philosophische Science-Fiction schon seit Lems und Asimovs Zeiten.
Wenn ich schon mit Namedropping beginne, dann sollte ich für die jüngeren Leser auch Jonathan Nolan hinzufügen, der das Drehbuch zu „Interstellar“ maßgeblich geschrieben hat, eines ebenfalls – zumindest in der Kategorie „Astrophysik.für Laien“ – genialen Werkes aus diesem Jahrzehnt und natürlich „Inception“, mit einem anderen Thema, aber der gleichen Freiheit, im Film machen zu können, was der Phantasie des Autors entspringt, ohne an filmische Limitierungen gebunden zu sein..
Bevor ich zurück zu „Arrival“ komme, füge ich noch „Contact“ und „Der Tag an dem die Erde stillstand“ hinzu und schon sollte jeder wissen, in welche Richtung „Arrival“ erfolgreich zielt. In diesem Fall ist es wirklich kein Nachteil, dass ich an andere Filme erinnert werde, auch einige Bücher könnte ich noch aufzählen, denn der erste Kontakt mit Außerirdischen ist immer spannend und wahrscheinlich irgendwann noch mal ganz anders als bisher von irgendjemandem dargestellt.
Der Autor der zugrundeliegenden Kurzgeschichte Ted Chiang ist schon seit Jahren ein bedeutender Science-Fiction-Schriftsteller und die Essenz seiner tiefgehenden „Story of your Life“ wurde schnörkellos und faszinierend umgesetzt.
Es ist dem Film anzumerken, dass er und auch Drehbuchautor und Regisseur wissen, was Sie tun.
Um so einen Film die richtige Wirkung zu geben, müssen auch die Schauspieler passen. Amy Adams und Jeremy Renner geben dem Film genau die richtige Mischung aus Überforderung, Angst und Neugier um den Zuschauer zu packen.
Zu meinem Jahrzehnt machen es Filme wie „Midnight special„, „Interstellar“ und eben „Arrival„, die eine etwas anspruchsvollere Geschichte mit großartigen unaufdringlichen visuellen Effekten erzählen.
Unaufdringlich ist eben nicht langweilig (hier würde mir Michael Bay wahrscheinlich widersprechen), wenn kleine Szenen dadurch einen schönen Wow-Effekt auslösen und hier z.B. die Wissensmacht der Außerirdischen zeigt, nur weil mal eben die Gravitation aufgehoben wird.
Eins lässt dieser Film jedoch nicht zu: Das der Zuschauer unaufmerksam ist. Deshalb meine Empfehlung, den Film nur ausgeschlafen zu genießen . Dann ist er ein Fest für alle Freunde von guter Science-Fiction und einer der besten Filme des Jahres.
Deutsche Stimmen:
Lena Meyer-Landrut – Poppy
Mark Forster – Branch
Das Kinodebut der weltweit beliebten und kultigen Trolls führt Poppy’in ein haarsträubend witziges Abenteuer, bei dem auch musikalische Einlagen nicht zu kurz kommen. Auf ihrem epischen Abenteuer voller komischer Verwicklungen, das Poppy und Branch weit über die Grenzen der ihnen bekannten Welt hinausbringt, wird ihre Stärke auf den Prüfstand gestellt und ihre wahre Größe ans Licht gebracht. (aus dem Pressetext)
Bunt, richtig bunt ist dieser Film. Kindergeeignet hoch drei würde ich als Nichtfachmann sagen. Und dazu kommt diese unglaubliche Flauschigkeit, die noch vor wenigen Jahren in einem computergenerierten Film undenkbar gewesen wäre. Ehrlich gesagt gab es einige Momente, wo ich an mir gezweifelt habe, ob es wirklich CGI ist, oder mir meine schlechten Augen einen Streich spielen und der Film mit den echten Puppen gedreht wurde.
DIe kleinen Viecher sind durch und durch niedlich – selbst die etwas böseren Antagonisten. (FSK 0 ist gerechtfertigt, aber aufgrund von 3D und 84 Minuten Länge sollten sich Eltern trotzdem überlegen, ob ihr Kind schon reif für die Anstrengung ist)
Was mich wie immer in solchen Filmen stört, für die jüngeren Zuschauer aber wahrscheinlich perfekt ist, ist die Singerei. Ständig kommt ein neuer Titel, der mitten ins Geschehen gesungen wird. Ja, Musical sind genauso, aber die nerven mich ja auch.
Immerhin wird einiges wieder aufgeholt von der hyperoptimistischen Prinzessin Poppy, die locker als hochbezahlte Motivationstrainerin fungieren könnte.
Und wie bei den meisten Filmen dieser Art ist auch in „Trolls“ die Liebe zu Details und Anspielungen sichtbar. Von der Liebe zu Kindern, für die dieser wirklich 1A Film gemacht ist, ganz zu schweigen.
Eine gelungene Abwechslung an diesen grauen Herbsttagen.
Paul Dano – Hank
Daniel Radcliffe – Manny
Mary Elizabeth Winstead – Sarah
Er hat weder einen „Freitag“ zur Ablenkung noch einen Volleyball zur Ansprache. Deshalb hat der auf einer einsamen Insel gestrandete Hank (Paul Dano) bereits mit seinem Leben abgeschlossen und sich den alles beendenden Strick geknüpft, als ihn ein merkwürdiges „Strandgut“ ablenkt und unverhofft zu seinem Lebensretter wird: Die aufgeblähte Leiche von Manny (Daniel Radcliffe) entpuppt sich als veritabler, (un-)toter Alleskönner, mit dem sich trefflich Boot fahren, jagen und sogar kommunizieren lässt. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft …
Wer wünscht sich nicht gelegentlich, auf eine einsame Insel zu reisen. Ruhe, Frieden und Einsamkeit klingen gerade in stressigen Situationen sehr verlockend. Doch wer auf einer einsamen Insel strandet und sich selbst überlassen ist, sehnt sich nach der Rückkehr in die Zivilisation.
Hank (Paul Dano), der an der Einsamkeit auf der Insel zu zerbrechen droht, hat eine mutige Entscheidung getroffen. Da er eh nie gerettet werden wird, will er sein Leben beenden. Doch genau in diesem Moment erscheint ihm ein Schutzengel, im Körper von Manny (Daniel Radcliffe). Das Manny bereits tot ist, stört Hank reichlich wenig. Denn solange er aussieht, wie ein Mensch, ist er auch einer. Und je mehr sich Hank um die Leiche kümmert, desto lebendiger erscheint sie ihm. Schnell findet Hank heraus, dass er Manny wie ein Schweizer Taschenmesser bedienen kann. Der tote Körper hat durchaus noch brauchbare, wenn auch sonderbare Funktionen zu bieten. Und genau mit jenen beginnt ein abenteuerlicher Trip quer durch die Wildnis.
Paul Dano ist nach dem Film „Ruby Sparks – Meine wunderbare Freundin“, wo er einen Autor spielte, dessen Romanfigur zum Leben erwachte, die Bekanntschaft mit dem Übernatürlichen gewohnt. Und auch Daniel Radcliffe, bekannt durch seine Paraderolle „Harry Potter“, weiß, dass der Tod nicht immer das Ende des Lebens bedeuten muss. Die Männer bilden ein sehr ungewöhnliches, aber stimmiges Duo. Die Handlung des Films lastet zu großen Teilen auf den Schultern der zwei Hauptdarsteller, die ihre Arbeit perfekt meistern. Die ruhigen, nahezu malerischen und verträumten Bilder sind von dem Schauspiel Danos und Radcliffes ausgefüllt.
Die größten Stärken hat die surreale Buddy-Komödie, solange die Männer ihren Weg in die Zivilisation suchen. Auf ihrer Reise quer durch die Wildnis erleben sie sonderbare Abenteuer, die mit schönen, aber auch traurigen Momenten gespickt sind. Dazu kommt noch ein hohes Maß an (fast) Ekeleien, die aber immer ganz knapp die Kurve bekommen um doch „nur“ lustig zu sein. Damit gelingt den Machern Dan Kwan und Daniel Scheinert galant der Schwenk von der surrealen Buddy-Komödie hin zur tragischen Drama-Komödie. Hanks Leben zieht anhand von Erinnerungen an ihm vorbei und verschafft den Zuschauer auf diese Art und Weise ein Gefühl für das Leben, das hinter ihm liegt. Anhand der Bilder schleicht sich der Verdacht ein, dass Hanks Leben gar nicht so glücklich war, wie es zunächst den Anschein machte. Der Verdacht spitzt sich zu und offenbart zum Ende hin die wahre Bedeutung von Liebe und Akzeptanz.
Ähnlich wie bei Tom Hanks in „Cast Away“, der sich aus einem kaputten Football einen besten Freund bastelte, ist Leiche Manny Hanks Vertrauter in der Not. Nur durch ihn fasst er Mut und Kraft, um sich zurück in die Zivilisation zu schlagen. Ob Leiche Manny wirklich im Laufe des Films wieder zum Leben erwacht oder dies einzig und allein Hanks Phantasie geschuldet ist, klärt sich im Laufe des Films auf wundersame Weise, auch wenn die Zweiteilung von Phantasie und Realität bewusst außer Acht gelassen wird.
„Swiss Army Man“ ist eine völlig abgefahrene, aber sehr warmherzige Komödie über eine unglaubliche Freundschaft, die weit über die bekannten Grenzen hinausgeht und mit ihren vielen liebevollen, kreativen Details dazu einlädt, den FIlm auch ein zweites Mal anzusehen.
Asa Butterfield – Jake Portman
Eva Green – Ms. Peregrine
Samuel L. Jackson – Barron
Ella Purnell – Emma
Von dem visionären Regisseur Tim Burton, basierend auf dem Bestseller Roman, kommt ein unvergessliches und bildgewaltiges Kinoerlebnis auf uns zu. Als Jake (Asa Butterfield) verschiedene Hinweise findet, die Realität und Zeit auf rätselhafte Weise auf den Kopf zu stellen scheinen, entdeckt er einen geheimen Zufluchtsort, „Die Insel der verlorenen Kinder“. Je mehr Jake über die Bewohner der Insel und über ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten erfährt, desto mehr wird ihm bewusst, dass Sicherheit nur eine Illusion ist und dass Gefahr in Gestalt von übermächtigen, unsichtbaren Feinden überall lauert. Jake muss unbedingt herausfinden, was wahr ist, wem er trauen kann und wer er selbst wirklich ist. (Pressetext)
Nachdem die dystopischen Filmreihen in den letzten Jahren die Vorherrschaft auf der Kinoleinwand einnahmen, kehrt mit „Die Insel der besonderen Kinder“ nun die Phantastik zurück. Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Ransom Riggs, inszeniert Multitalent Tim Burton („Sweeney Todd“) ein nahezu magisches Ambiente für besondere Kinder. Gesegnet mit phantastischen Fähigkeiten leben sie versteckt vor den Menschen und vor den Hollows, den diabolischen Besonderen, die durch ein Experiment zu Monstern wurden. Was im ersten Moment ein wenig an „Harry Potter“ erinnern mag, entwickelt sich schnell zu einem ganz eigenen Werk, das durch ganz neue Facetten der Fantasy zu unterhalten weiß.
Die Handlung beginnt im Jahr 2016 mit Momentaufnahmen au dem Leben eines ganz normalen Teenagers. Jacob (Asa Butterfield) lebt wie ein gewöhnlicher Junge seines Alters in den USA, zwischen den Zwängen seiner Generation, der Notdürftigkeit eines Jobs und der Verantwortung gegenüber seines verwirrten Großvaters. Er ahnt nicht, dass er etwas Besonderes ist, bis es zu einem tragischen Zwischenfall kommt, der sein Leben für immer verändert. Von einen auf den anderen Moment entpuppen sich die Gruselgeschichten seines Großvaters als beängstigende Realität. Gemeinsam mit der Hauptfigur reist der Zuschauer auf die Insel Grainholm, um dort im ansässigen Kinderheim Antworten auf drängende Fragen zu finden. Mit dem Anblick das von einer Bombe bis auf die Grundmauern zerstörte Heim, zerbricht Jacobs Wunsch, endlich das Geheimnis seines Großvaters zu lüften. Die anfänglich düsteren und kargen Kulissen weichen plötzlich phantastischen Gefilden, in deren leuchtenden Umrissen sich eine Art Parallelwelt erstreckt. Jacob trifft auf jene besonderen Kinder, deren Fotografien seine Kindheit ausschmückten. Je näher er den Kindern und ihrer Heimleitung Miss Peregrine (Eva Green) kommt, desto offensichtlicher wird, dass Jacob mehr mit ihnen gemeinsam hat, als anfangs gedacht.
Wer die Bücher „Die Insel der besonderen Kinder“ und „Die Stadt der besonderen Kinder“ des Autors Ransom Riggs gelesen hat, wird bemerken, dass sich Jane Goldman für das Drehbuch von den Handlungen beider Bücher inspirieren ließ. Während sich der Filmbeginn nahe am ersten Buch entwickelt, erscheint die Mitte und das Ende als ein Mix beider Bücher. Zudem fällt ins Auge, dass die Fähigkeiten der Figuren Emma und Olive vertauscht wurden, was die Geschichte zwar nicht negativ beeinflusst, dem buchkundigen Zuschauer im ersten Moment jedoch etwas verwirrt. Wer die Bücher nicht kennt, betritt unvoreingenommen eine unbekannte Welt voller phantastischer Charaktere, die in gewohnter Manier Burtons mit beeindruckenden Effekten in Szene gesetzt wurden.
Wie in jedem Fantasy-Film sind die Bösewichte und tödlichen Gegner klar definiert. Samuel L. Jackson („Kingsman – The Secret Service“) brilliert als bestialische Anführer der Wright. Seine Wandlung zum finsteren Monster und die Rückgewinnung seiner menschlichen Gestalt werden ebenso fantasievoll und effektreich bebildert, wie die Nahrungsaufnahme der Monster. Tim Burton offenbart dem Kinobesucher erschreckende, humorvolle und beeindruckende Szenen. Ob auf dem offenen Meer oder in einem detailverliebten Zirkusambiente, der Filmemacher überlässt nichts dem Zufall und begeistert mit weiträumigen Kulissen, die durch Tricktechnik bis ins Unendliche zu reichen scheinen. Im Fokus stehen die Fähigkeiten der besonderen Kinder, die allesamt wirkungsvoll zum Leben erwachen. Neben Asa Butterfield, bekannt aus „Hugo Cabret“ und „Ender´s Game“, begeistern unter anderem Ella Burnell („Kick-Ass2“), Lauren McCrostie („The Falling“) und Milo Parker („Mr. Holmes“) als Kinderschar. Eva Green („Penny Deadful“) verzaubert mit einer überspitzten, wenn auch in diesem Fall sehr stimmigen Darstellung der Heimleiterin Miss Alma LeFay Perigrine, deren Verwandlung in einen Greifvogel schön anzusehen ist.
Fazit: „Die Insel der besonderen Kinder“ ist ein fantastischer Film, der die Zuschauer mit beeindruckenden Kulissen, gelungenen Effekten und überraschenden Figuren unterhält. Der Film ist Märchen, Fabel, Horror- und Coming-of-Age-Geschichte in einem und punktet mit einem altmodischen und zugleich erfrischendem Erzählmodus.