Saphirblau
www.saphirblau-derfilm.de
ab 14. August 2014 im Kino
Regie: Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde
Maria Ehrich – Gwendolyn Shepherd
Jannis Niewöhner – Gideon de Villiers
Katharina Thalbach – Großtante Maddy
Laura Berlin – Charlotte
Veronika Ferres – Grace Shepherd
Peter Simonischek – Graf von St. Germain
Frisch verliebt in die Vergangenheit, das ist keine gute Idee. Das zumindest findet Gwendolyn Shepherd (Maria Ehrich), Zeitreisende wider Willen. Schließlich haben sie und Gideon (Jannis Niewöhner) ganz andere Probleme. Zum Beispiel die Welt zu retten. Oder Menuett tanzen zu lernen. Beides nicht wirklich einfach! Als Gideon dann auch noch anfängt, sich völlig rätselhaft zu benehmen, wird Gwendolyn klar, dass sie schleunigst ihre Hormone in den Griff bekommen muss. Gut, dass sie wichtige Ratgeber an ihrer Seite weiß: Z.B. ihre beste Freundin Leslie (Jennifer Lotsi). Doch als Gideon und Gwendolyn sich gegen eine gefährliche Allianz zur Wehr setzen müssen und in die Fänge des Grafen von St. Germain (Peter Simonischek) geraten, wird ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt. (aus dem Pressetext)
Wenn ich einen Film schon nach kurzer Zeit komplett aus dem Kopf gestrichen habe, ihn als Vorbereitung für den zweiten Teil noch mal sehe und ihn am liebsten gleich wieder aus dem Hirn löschen möchte, dann ist das kein guter Ausgangspunkt für einen zweiten Teil.
Aber trotzdem gehe ich soweit möglich vorurteilsfrei für die deutsche Produktion „Saphirblau“ ins Kino.
Schließlich könnten ja sowohl die schlechten Schauspieler als auch die Regisseure dazugelernt haben.
Haben sie aber leider nicht. Die Zeitreise-Effekte sehen gut aus, sie könnten von Hollywood angefordert worden sein, die Sets sind aufwendig (abgesehen von Kleinigkeiten wie dem immer gleichen einzigen Doppelstockbus in London) und auch die erzählte Geschichte hätte grundsätzlich etwas taugen können.

Leider gibt es Storylücken, die gar nicht mehr alle im dritten und letzten Teil gestopft werden können, leider schwanken die darstellerischen Leistungen immer noch zwischen hölzern und überkandidelt.
Mann Leute, wir sind hier nicht im Theater und die gesprochenen Texte sind nicht von William Shakespeare! (OK, einmal doch, aber selbst das klingt lächerlich!) Und leider eine stellenweise absolut unpassende Musik.
Zu viele „leider“ für einen Film. Apropos Musik. In Quentin Tarantinos „Django Unchained“ kommt auch teilweise auf den ersten Ton unpassende Musik vor, aber da hat es Klasse, da steckt etwas dahinter, was leider den Machern von Saphirblau vollkommen fehlt.
Ein ach so witziger Time-Warp im Rokoko, der ohne Konsequenzen bleibt und ein tollpatschiges, intelligenzbefreites Mädchen, dass ständig von Mama, Oma und bester Freundin als klug behauptet wird, dazu ein nicht passender computergenerierter Wasserspeiergeist und eine langweilige Romanze, die tatsächlich nur 12-14 jährige Mädchen noch zufrieden stellen kann.
Wer auf die Idee kam, diesem Film das Prädikat „Wertvoll“ zu erteilen, sollte… nun ja, es ist halt ein von deutschen Fördermitteln durchfinanzierter Film. Nachdem schon „Rubinrot“ mit ca. 460.000 Zuschauern nicht die Erwartungen erfüllen konnte, muss jetzt anscheinend mit allen Mitteln versucht werden, diesen Film durchzudrücken. Mal sehen, ob die Rechnung aufgeht.
Ich kann jedenfalls Saphirblau beim besten willen kein positives Fazit geben. Schade eigentlich. Deutsche Filme können auch gut sein (siehe „Fack Ju Göthe“), dieser ist es nicht. Ich drücke trotzdem für Teil 3: „Smaragdgrün“ die Daumen und werde ohne Vorurteile reingehen.





Selbst wenn zum großen Showdown des Films die Affen nahezu unmögliche Sprünge über Hochhausetagen hinweg führen, fühlt es sich eher nach einfachem Wire-Removal aus einem Hongkong Actionfilm als nach Voll-CGI an. Respekt!
Die Menschen fallen gegenüber den Affen ab.Gary Oldman bekommt wenig zu tun und Jason Clarke ist unauffällig.





Also wirklich alles genau wie im ersten Teil. Aber dann kommt eine Wendung und macht den Film insgesamt erträglich – nicht nur für das Zielpublikum sondern auch für eine etwas im Intellekt fortgeschrittenere Begleitperson.
Die beiden Hauptdarsteller Jonah Hill und Channing Tatum harmonieren ganz gut miteinander und tatsächlich wohltuend ist anzusehen, dass sie sich auch ergänzen und nicht einer immer nur der Tolpatsch ist, während der andere alles kann.
Ice Cube taucht wieder als Detective Dickson auf und liefert mittendrin eine großartige Szene ab, während seine Filmtochter Maya (Amber Stevens) ein bisschen zu kurz kommt.






Aber Durchhalten lohnt sich fürs Auge. Der Film fasziniert mit wundervollen Landschaftsaufnahmen, die manch Natursendung in den Schatten stellen. Wenn die Kamera mal aus der Luft, mal mitten im Geschehen die Wüste zeigt, kann der Fernseher gar nicht groß genug sein.
Die (Martial Arts-) Stunts sind gelungen, aber gleichzeitig fragte ich mich mehrfach, warum der nur zwei Szenen zuvor perfekte Scharfschütze plötzlich kaum links und rechts unterscheiden kann.









Ob er sein Ziel erreicht hat, lasse ich mal dahingestellt, als ich ohne jede Vorbereitung die DVD angesehen habe, wußte ich nicht mal, dass Reeves Regie geführt hat und auch nicht, dass sein Matrix-Kampfchoreograf die Hauptrolle übernimmt.






„Transcendence“ ist optisch perfekt, alles sieht sehr realistisch aus, aber wir Zuschauer wissen, dass es nur digital erschaffene Welten sind (auch wenn auf 35mm gedreht wurde und Herr Pfister sich für eine phtotochemische Nachbearbeitung entschieden hat). Wenn dann Dinge passieren, die nach unserem Verständnis auch in der Zukunft nicht möglich sind, bricht die Scheinwelt in sich zusammen.




















