Wara no Tate – Die Gejagten

00058105_de_5051890252104_cover_73a29323藁の楯 (Wara no Tate)

117 Minuten, seit 6.11.2014 auf DVD, Blu-Ray und VoD

Regie: Takashi Miike

Takao Osawa – Kazuki Mekari
Nanako Matsushima – Atsuko Shiraiwa
Tatsuya Fujiwara – Kunihide Kiyomaru
Masatō Ibu – Kenji sekiya
Kimiko Yo – Chikako yuri
Tsutomu Yamazaki – Ninagawa

Ein Kindesmörder soll zum Staatsanwalt in Tokyo überführt werden.
Doch der superreiche Großvater des ermordeten Mädchens setzt ein Kopfgeld von 1 Milliarde Yen aus, was auch so manchen Gesetzeshüter schwach werden läßt. Ein Team aus fünf besonders zuverlässigen Personenschützern und Polizisten soll den Täter lebend ans Ziel bringen. Diese Aufgabe stellt sich als äußert schwierig heraus, denn die Gegner scheinen immer genau zu wissen, wo sich die Gruppe aufhält… Gibt es einen Maulwurf?

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Wenn eine Ikone wie Takashi Miike, der ein breites filmisches Spektrum von „Ichii The Killer“ bis „Ace Attorney“ abdeckt, einen neuen Film herausbringt, ist ihm überall auf der Welt Aufmerksamkeit sicher. So auch bei diesem Film, der wörtlich übersetzt „Schild aus Stroh“ bedeutet und der als Wettbewerbsbeitrag in Cannes lief.

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Diejenigen, die nur „Audition“ oder andere Gewaltexplosionen seiner früheren Jahre kennen, werden sich bei diesem neuen Werk wundern. Während der knapp zwei Stunden wechseln sich Mainstream-Action mit gewolltem „24“-Feeling, die Suche nach einem möglichen Maulwurf und bedeutungsschwangere Dialogszenen über Moral, (Polizei-)Ehre und finanzielle Sorgen ab. Obwohl Einzelteile jeweils ganz ordentlich sind, will das Ganze kein rundes Ganzes ergeben. Immer wieder beschlich mich als Zuschauer das Gefühl, einen aufgepeppten und -geplusterten Krimi zu sehen, der versucht, seine logischen Fehler mit Dramatik zu übertünchen. Das Timing passt möglicherweise zu japanischen Sehgewohnheiten, aber ich hatte Gefühl von Längen. Davon abgesehen sind Miike-typisch keine handwerklichen Schwächen zu erkennen, alles was mir nicht gepasst hat, lässt sich auf das Originalbuch, ein Bestseller, schieben.

00036355_de_pub_IMG_9862_WARADie Schauspieler sind alle sehr gut gecastet, das an wenigen Stellen leichte Overacting ist typisch japanisch genau wie die aus europäischer Sicht seltsame Herangehensweise an bestimmte Situationen. Darunter leidet der Film nicht, im Gegenteil ist es eine gelungene Abwechslung zum Hollywood-Einerlei.

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Fazit: Der dünne Plot „Eine Gruppe Helden muss sich beim Überbringen einer wertvollen Fracht inneren und äußeren Bedrohungen entgegenstellen“ wird bis zum Ende und zum hintersten ZIpfel ausgelotet und mit viel Action und Thrill geschmückt.
Der Film ist kein herausragendes Werk, aber ordentlich und sollte in keiner Miike-Sammlung fehlen.

 

Bild: 8

  • satte Kontraste
  • gelegentlich fallen die Bilder etwas dunkle aus
  • saubere Konturen
  • klare Luftaufnahmen der Sykline
  • insgesamt sehr klarer Transfer
  • leuchtend weiße Hemden
  • Archivmaterial hebt sich durch schlechtere Bildqualität von der Handlung ab (Rauschen, Kompressionen – Klötzchenbildung)
  • Natürliche Farbnuancen
  • Innenraum leichter Gelbstich (0:09:23)
  • Hohe Detailwiedergabe
Ton: 8 DV, 6 jap. OV

  • wuchtige Schüsse
  • klare Dialoge
  • Nachrichten im leicht verzerrten Ton
  • Akustischer Raum ausgefüllt: Schritte, klappernde Türen
  • Kampfszenen dynamisch untermalt
  • Hubschrauber und Menschenmassen sorgen für eine bedrohliche Szenerie
  • Raum im Zug bis auf die konstanten Fahrgeräusche minimiert
  • in der japanischen Version ist die Dialogspur stark zentriert und recht dünn

© Sandy Kolbuch, Johann Hoffmann, Bilder/Video Warner Home Video

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