Der Medicus

Der_Medicus_MAIN_210x297mm_RGBThe Physicist
http://dermedicus-film.de

ab 25.12.2013 im Kino

Regie: Philip Stölzl

Ben Kingsley – Ibn Sina
Tom Payne – Rob Cole
Stellan Skarsgard – Der Bader
Emma Rigby – Rebecca
Olivier Martinez – der Shah

Der Medicus erzählt die Geschichte des Waisen Rob Cole (Tom Payne), der aus dem mittelalterlichen England ins persische Isfahan reist, um dort unter Ibn Sina (Ben Kingsley), „dem Arzt aller Ärzte“, Medizin zu studieren. Damit will er seinem brennenden Verlangen, den Menschen zu helfen, gerecht werden. Unterwegs begegnet Rob Cole zahllosen Gefahren und Herausforderungen, muss Opfer erbringen und sich seinen Weg bedingungslos erkämpfen. Am Ende wird sein unbeirrtes Streben nach Wissen mit Erkenntnissen über die Welt und über sich selbst mit Freundschaft und wahrer Liebe belohnt. DER MEDICUS, nach dem Weltbestseller von Noah Gordon, ist eine der größten Abenteuergeschichten der Populärliteratur unserer Zeit. Ein Epos zwischen Orient und Okzident, zwischen Liebe und Hass, zwischen Wissenschaft und Religion. (Pressetext)

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Ein ganz großer europäischer Film ist selten. Einer, der es mit Hollywood aufnehmen will und kann noch viel seltener. „Der Medicus“ gehört in diese Kategorie. Philip Stölzl kreiert eine Mischung aus „Prince of Persia“ und „Anonymus“ und schafft dank Kameramann Hagen Bogdanski doch meistens etwas eigenes.

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Obwohl ich gestehen muss, dass ich hin und wieder von den Bildern, Ausstattung und Farben an „Das Parfum“ denken musste, ist genausogut auch etwas „Königreich der Himmel“ drin, doch genug des Namedroppings.

Physician-33111Die Bilder sind für das Stadtmenschenauge gewaltig. Schön, dass die Technik uns Zuschauer ins Mittelalter zurückversetzen kann. Unsere dreckigen europäischen Vorfahren und die gebildeten Juden und sauberen Araber..

Physician-24437bDie Bestsellerverfilmung „Der Medicus“ ist für ein breites Publikum gemacht worden und für dieses dürfte auch alles drin sein, was es erwartet. Mir persönlich fehlte ein bisschen Spannung.

Physician-24210Der Held Rob Cole (Newcomer Tom Payne) erlebt zwar viele Abenteuer und macht schließlich eine Weltreise (unter damaligen Gesichtspunkten) von England in den Orient. Trotzdem wirkt es sehr gradlinig und reißt mich nicht genug mit. Ich hatte während des gesamten Films keine Angst um Rob.
Da ich das Buch nicht kenne, weiß ich nicht, an wem es liegt, vielleicht wurde die Geschichte sehr nah vom Buch übernommen. Aber hier sehe ich dramaturgisches Verbesserungspotential.

Physician-18481Ich will mit dem Protagonisten mitleiden. Es ist schließlich kein James Bond Film. wo ich schon weiß, dass es für den Titelhelden immer gut ausgehen muss. Erst wenn der Held ins tiefste Abyss gestoßen wird, kann er um so strahlender gen Himmel hervorbrechen. Hier ist es eine Ansammlung von Mulden.

Physician-33299Nichtsdestotrotz rechne ich dem Film an, dass handwerklich sehr solide Kost geboten wird, die gerade in der Weihnachtszeit viele ins Kino locken kann und zufrieden nach dem Film wieder herauskommen läßt.Die frischen Gesichter der Mimen sind angenehm und passender, als die hochglanzpolierter Hollywooddarsteller. Der altbekannte, wie immer beeindruckende Ben Kingsley und Stellan Skarsgård sind gut gecastete Ausnahmen.
Physician-13752Hoffen wir, dass „Der Medicus“ ein großer und vor allem finanziell erfolgreicher Film wird, damit wir auch weiterhin eine deutsche und europäische Filmindustrie haben, die Hollywood etwas entgegenstellt – und vielleicht sogar noch mutiger wird.

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Der Hobbit – Smaugs Einöde

HDoS_Artwork_Poster+QR.inddThe Hobbit: Desolation of Smaug
www.DerHobbitFilme.de

ab 12.12.2013 im Kino in 3D und 3D HFR

Regie: Peter Jackson

Hobbit (Bilbo Beutlin) – Martin FreemanGandalf – Ian McKellen
Thorin Eichenschild – Richard Armitage
Drache (Smaug) – Benedict Cumberbatch
Tauriel – Evangeline Lilly
Superbonus für Fans: Orlando Bloom als Legolas

In „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ setzt Titelheld Bilbo Beutlin das Abenteuer seiner epischen Mission fort: Zusammen mit Zauberer Gandalf und 13 Zwergen unter der Führung von Thorin Eichenschild versucht er das verlorene Zwergenreich Erebor zu befreien.
Die Gefährten haben den Beginn ihrer unerwarteten Reise überstanden – auf ihrem Weg gen Osten begegnen sie nun dem Hautwechsler Beorn und im trügerischen Düsterwald einem Schwarm gigantischer Spinnen. Sie werden von den gefährlichen Waldelben gefangen genommen, können aber entkommen, erreichen Seestadt und schließlich den Einsamen Berg selbst, wo sie sich der größten Gefahr stellen müssen – einem Monster, das alle bisherigen an Grässlichkeit übertrifft: Der Drache Smaug fordert nicht nur den ganzen Mut der Gefährten heraus, sondern stellt auch ihre Freundschaft auf eine harte Probe – bis sie sich schließlich fragen müssen, ob ihre Reise überhaupt noch einen Sinn ergibt.

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Soll ich wirklich noch etwas über den 2. Hobbit Film schreiben? Die, die ihn sehen wollen, werden ihn sich schon längst in 3D und HFR angeschaut haben und mich sowieso wieder verfluchen, wenn ich auch nur ein schlechtes Wort zu Peter Jacksons neuestem episch ausgewalztem Werk verliere und die anderen bekomme ich mit meiner Kritik weiß Gott nicht in den Film – nicht, das ich das wollen würde.

THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUG

Ich fasse mich deshalb kurz – im Gegensatz zu Peter Jackson, der die Millionen Dollar hüpfen lässt, um noch ein paar viele Filmminuten mehr rauszuquetschen:

Der zweite Teil ist besser als der erste, denn Peter Jackson entfernt sich optisch ein kleines bisschen mehr von der Herr der Ringe Trilogie – dadurch bekommt das Auge auch mal was Neues zu sehen.

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Der Drache ist wundervoll – wer Englisch kann, sollte sich unbedingt das Original ansehen. Die Stimme von Benedict Cumberbatch, obwohl digital tiefer gelegt, allein ist schon faszinierend. Und die Animation ist wie bei Weta üblich (siehe Gollum schon seit dem ersten Herr der Ringe Teil) absolut perfekt und überzeugend.
Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich fast glauben können, dass man in Neuseeland noch einen letzten Drachen ausgebuddelt hat…

THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUG

Die Actionsequenzen sind gegenüber Teil 1 ein wenig gestrafft und besonders in einer Flußszene wirklich aufregend.Trotzdem ist es insgesamt noch zu viel und wirkt lang. Es ist nüchtern betrachtet der 5. Aufguß von immer wieder dem gleichen Schwerterklirren und Pfeilesurren und Ork-Köpfen (<-Handlungsverb!).

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Ein neuer Charakter wurde von Jackson hinzuerfunden. Die Elfendame Tauriel (Lost-Star Evangelie Lily) macht ihren Job sehr gut und ist zwar nicht notwendig für die Story, aber erfrischend und auch überzeugend.
Eigentlich sollte sie ja Legolas den Kopf verdrehen, aber wie immer kommt alles anders. Der darf dafür wieder ausufernd seine Bogenkünste unter Beweis stellen.

THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUG

 

THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUGGandalf der Graue ist immer noch der gleiche und rennt wie auch die Zwerge immer durch irgendwelche riesigen Höhlen oder sonstwie unheimlichen Orte. Das ist die ersten Male schön anzusehen, aber inzwischen habe ich davon genug. Auch Riesenspinnen möchte ich Arachnophobiker nicht mehr haben, aber da müsste ich mit Tolkin noch mal ein persönliches Wörtchen reden.

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Im Gegensatz zum ersten Hobbit Teil wirkt die 3D Version so wie ich sie im Kino gesehen habe (wahrscheinlich lief die Pressevorführung nicht in HFR) von der Farbabstimmung nahezu perfekt. Alles sieht gegenüber dem ersten Teil noch mal besser aus.
Ob dafür der Aufpreis gerechtfertigt ist, muss jeder selbst für sich entscheiden.

THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUG

Drei Teile sind mindestens ein Teil zu viel. Dadurch ist der neue Hobbit nur für Fans und Drachenliebhaber ein Muss.
Schade, hier wäre weniger mehr gewesen.

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Die Tribute von Panem – Catching Fire

TCF.PL_FinalA3_RZ.inddThe Hunger Games: Catching Fire http://tributevonpanem.de/ ab 21.11.2013 im Kino (und IMAX) Regie: Francis Lawrence Jennifer Lawrence – Katniss Everdeen Josh Hutcherson – Peeta Mellark Liam Hemsworth – Gale Hawthorne Woody Harrelson – Haymitch Abernathy Elizabeth Banks – Effi Trinket Stanley Tucci – Caesar Flickerman Donald Sutherland – Präsident Snow Philip Seymour Hoffman – Plutarch Heavensbee Lenny Kravitz – Cinna Katniss und Peeta haben die Hungerspiele überlebt. Doch viel mehr: Sie haben dem mächtigen Kapitol die Stirn geboten. Ihr Beispiel ermutigt die unterdrückte Bevölkerung in den Distrikten zur Rebellion gegen das Regime. Doch dann ändert Präsident Snow kurzerhand die Spielregeln und lässt alle bisherigen Gewinner bei den anstehenden Hungerspielen noch einmal gegeneinander antreten. Auch Katniss und Peeta werden in die Arena geschickt und müssen sich erneut dem Kampf ums Überleben stellen. Und langsam wird ihnen klar, dass sie in Wirklichkeit Teil eines viel größeren Plans sind…(Pressetext) DIE TRIBUTE VON PANEM - CATCHING FIRE Kaum haben Katniss und Peeta die Hunger Games überlebt, schon werden sie wieder für die Zwecke des Capitols eingespannt. Zuerst für eine Promotiontour durch die Distrikte zur Besänftigung des Volkes und dann sind da ja auch schon die nächsten Spiele – die 75. Die beiden müssen gemeinerweise wieder ran und das Leid beginnt von neuem. DIE TRIBUTE VON PANEM - CATCHING FIREMehr noch als im ersten Teil legt das Buch und auch der Film „Catching Fire“ die Gewichtung auf das Leid, sowohl der Menschen in den Distrikten, als auch von Katniss‘ und ihrer Familie. Dadurch ist die Fortsetzung kein Aufguss, obwohl wieder die Hunger Spiele ein zentraler Punkt sind, sondern eine Entwicklung, die Entwicklung zum Größeren in Panem insgesamt und die von Katniss zu einer jungen Frau. Die Autorin der Bücher, Suzanne Collins, hat dem Produktionsteam glücklicherweise mit Tips zur Seite gestanden, dadurch ist sehr viel aus dem Buch erhalten geblieben, ich möchte sagen, es ist eine der besten und nahsten Buchumsetzungen, die ich kenne. Alle wesentlichen Elemente sind drin und selbst Details, bei denen ein Weglassen verzeihlich gewesen wäre, sind vorhanden. DIE TRIBUTE VON PANEM - CATCHING FIRE DIE TRIBUTE VON PANEM - CATCHING FIRE Dazu kommt die technisch aufwendige Umsetzung der wahrlich komplexen Arena und die detailierte Welt des Capitols und seiner Menschen. Müßig zu erwähnen, dass die Kostümbildner wie schon im ersten Teil wieder ganze Arbeit geleistet haben. Die Tribute von Panem - Catching Fire Katniss will zwar gar keine Heldin sein und schon gar nicht ihre Schwester und Mutter in Gefahr bringen, aber der Präsident und der neue Spielleiter Plutarch haben anderes mit ihr vor. DIE TRIBUTE VON PANEM - CATCHING FIRE DIE TRIBUTE VON PANEM - CATCHING FIRE Nachdem der erste Teil mich nicht rundum überzeugen konnte (abgesehen von der ständigen nervtötenden Wackelkamera war mir alles ein wenig zu kalt und distanziert) ist dieser Teil erheblich besser gelungen. Optisch wie inhaltlich ist „Catching Fire“  gelungen. Die Fehler der ersten Teils wurden nicht wiederholt, Jennifer Lawrence spielt sehr einfühlsam und die Essenz des Buches wurde übertragen. DIE TRIBUTE VON PANEM - CATCHING FIRE Fazit: Wer den ersten Teil gesehen hat und/oder die Bücher kennt, sollte den zweiten Teil der Hunger Games Saga nicht verpassen. Auf der folgenden Seite noch ein paar Cast & Szenenbilder

© Johann Hoffmann, Bilder: Studiocanal

Eltern

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www.eltern-derfilm.de/
ab 14.11.2013 im Kino

Regie: Robert Thalheim

Christiane Paul – Christine
Charly Hübner – Konrad
Paraschiva Dragus – Käthe
Emilia Pieske – Emma
Clara Lago – Isabel

Christine und Konrad leben die „moderne Familie“: Er bleibt zuhause und kümmert sich um Kinder und Haushalt, während sie als angehende Oberärztin das Geld für die Familie verdient. Als Konrad ein attraktives Angebot als Theaterregisseur erhält und seine zweite Chance wittert, steht das Familienmanagement vor großen Herausforderungen: Das argentinische Au-Pair Mädchen entpuppt sich als komplette Fehlbesetzung, die trotzige Tochter Käthe (10) gibt fleißig Contra und Emma (5) wartet sehnsüchtig auf den Nachfolger ihres verstorbenen Hamsters Specky. Konrad fällt der Rollenwechsel vom Vollzeit-Papa zum leitenden Regisseur schwerer als gedacht, und Christine stößt zwischen Einsatz im OP-Saal und Essen kochen für die Kinder an ihre Grenzen. Erst als Konrad Hals über Kopf das Weite sucht und eine Familien-Auszeit nimmt, wird allen klar, dass sich grundsätzlich etwas ändern muss...

ELTERN_DCM_02So richtig warm bin ich mit „Eltern“ nicht geworden, das liegt nur teilweise am Film und teilweise an meiner grundsätzlichen Einstellung, dass zwei Kinder eins zu viel ist – mehr als ein Kind lässt sich nicht vernünftig handlen, denke ich, wohl wissend, dass ich heftigen Protest ernten werde.

ElternZuerst der Grund, warum ich mit dem Film nicht vollständig zufrieden bin. Der MIttelteil wirkt gestreckt. Der ganze Film ist schon „nur“ eine Beschreibung einer mehr oder weniger typischen bürgerlichen Familie, deren einziger erkennbarer Unterschied der Rollentausch aus konservativer Sichtweise ist. Sie als erfolgreiche Ärztin, er als ebenso erfolgreicher Hausmann.

ElternDa hier kaum Fiktion drin ist, wirken alle Szenen wie aus dem richtigen Leben. Und im richtigen Leben passiert auch nicht immer viel. Brauche ich das in einem Film? Nur begrenzt. Hier wurde das Wenige auf das Maximum ausgewalzt.

ELTERN_DCM_11Wenn Konrad sich dann nach Jahren der Abwesenheit im Mittelteil wieder als Theater-Regisseur versucht, kommt etwas Spannung ins Szenario – theoretisch. Denn dieser Unruhepunkt wird teilweise überhöht, auf der anderen Seite mir aber auch nicht deutlich genug gezeigt. Spannend ist es nicht.

ElternZum zweiten Punkt, es handelt sich um „das tiefste Innere meiner ängstlichen Psyche“, was ich weder dem Drehbuchautor noch dem Regisseur anlasten will. Der Film ist dadurch also nicht etwa schlechter, sondern einfach nur zu realistisch – das will ich nicht sehen, genausowenig, wie ich mich mit Höhenangst freiwillig aufs nächste Hochhaus begebe.
ElternInteressanterweise versucht Thalheim gar nicht, meine Meinung durch ein kitschiges Happy End oder offensichtliche Liebeserklärungen ans Kinderhaben und Familienleben zu ändern.
Die Eltern sind auch am Ende des Films noch genauso mit 2 1/2 Kindern überfordert, egal wie sehr sie sie lieben.
Wahrscheinlich wären sie mit ihrem gemeinsamen Leben nach x Jahren auch ohne Kinder überfordert, wenn sich plötzlich die Lebenssituation ändert.

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Eltern„Eltern“ ist ein überraschend präzises Portrait einer Familie in unserer Zeit. Es wird nichts beschönigt aber auch nichts verdichtet oder aufgebauscht. Mein Meckern erfolgt auf hohem Niveau. „Echte“ Eltern werden sich in diesem Film wiederfinden und diesen Film bestimmt noch mehr mögen, als ich.

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Jackpot – Vier Nieten landen einen Treffer

Jackpot_Plakat_RZ_Layout 1Jackpot
www.jackpot-film.de
ab 14.11.2013 im Kino

Regie: Magnus Martens

Kyrre Hellum – Oscar
Henrik Mestad – Kommissar Solör
Mads Ousdal – Thor
Arthur Berning – Billy
Andreas Cappellen – Tresko

Happy Christmas sieht anders aus: Es ist kurz vor Weihnachten, als Oscar (Kyrre Hellum) in einem seriösen Striplokal wieder zu Bewusstsein kommt. Blutend liegt er auf dem Boden und kämpft sich unter dem Körper einer unförmigen toten Frau hervor, von weiteren sieben Leichen umgeben und mit einem Gewehr in der Hand. Was soll Kommissar Solør (Henrik Mestad) bei diesem speziellen Anblick wohl denken? Er muss jedenfalls nicht lang überlegen, wen er dafür verantwortlich machen soll – Oscar aber denkt gar nicht daran, ein Geständnis abzulegen. Sondern erzählt Solør stattdessen seine Geschichte. Und die beginnt damit, dass die drei Ex-Knackis Thor (Mads Ousdal), Billy (Arthur Berning) und Tresko (Andreas Cappellen) irgendwo im Nirgendwo in einer Fabrik am Fließband stehen und Plastikweihnachtsbäume zusammenschrauben. Alle drei können nicht nur eine beeindruckende kriminelle Vergangenheit vorweisen, jeder von ihnen ist auch ein Spieler. Natürlich glücklos und ohne jemals groß gewonnen zu haben. Bis ja, bis sie ihn, ihren Chef Oscar, dazu überreden, eine Tippgemeinschaft zu gründen. Und sie tatsächlich gemeinsam den Jackpot knacken und eine fette Summe einstreichen. Eine Summe, die sich allerdings unmöglich durch vier teilen lässt. Und genau da fängt der Spaß an… (Pressetext)

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Genau, da fangen knapp 90 Minuten Jo Nesbö Spaß an. Herlich blutig, echt norwegisch kurzweilig und nicht ganz politisch korrekt.

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Die Situationskomik, die sich ergeben kann, wenn ein Gewinn für vier Leute einfach zu klein ist, das um die Ecke bringen der Mitgewinner aber nicht so leicht klappt, wie gedacht, sorgt für viele Lacher. Dabei vergisst der Zuschauer schnell, dass es in diesem flotten Krimi ziemlich heftig zugeht und „zimperlich“ ein Wort ist, dass es im Norwegischen wohl nicht zu geben scheint.

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Der Kinobesuch lohnt sich besonders, um sich ein wenig von den Qualen des Weihnachtsshoppings zu erholen und trotzdem in die kalte Jahreszeit eingestimmt zu werden und auch dann, wenn Mann schon weiß, dass es wieder Socken und Krawatten zu Weihnachten gibt – denn hier gibt es ein paar echte Übverraschungen und Wendungen.

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Ender’s Game

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http://www.enders-game-film.de
Ab 24.10.2013 im Kino

Regie: Gavin Hood

Harrison Ford – Colonel Graff
Asa Butterfield – Ender Wiggin
Ben Kingsley – Mazer Rackham
Abigail Breslin – Valentine

In einer Welt der Zukunft, in der die Erde von Aliens bedroht wird, sucht das internationale Militär verzweifelt nach einem militärischen Genie, dem es gelingen kann, die überlegene Flotte des übermächtigen Gegners zu besiegen. Dazu rekrutiert Commander Mazer Rackham (Ben Kingsley)  potentielle Kandidaten bereits im Kindesalter, um sie in einer Militärschule im All isoliert auf den Kampf gegen die Außerirdischen vorzubereiten. Trainiert werden die Kinder vom hochdekorierten Colonel Hyrum Graff (Harrison Ford), der immer auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger für den legendären Commander Mazer Rackham ist.
Unter den Kindern ist auch Andrew „Ender“ Wiggin (Asa Butterfield), ein ganz normaler Junge. Schon in kürzester Zeit meistert er die kompliziertesten und schwierigsten Aufgaben im Kampfsimulator und beweist großes strategisches Geschick. Plötzlich ruhen alle Hoffnungen auf die Rettung der Erde auf den Schultern dieses schüchternen und verschlossenen Jungen… Wird die Rechnung des Militärs aufgehen? … (Aus dem Pressetext)

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Ender’s Game ist ganz anders als ich das Buch in Erinnerung habe. Damals haben mich die Kampfsimulationen und die Außerirdischen interessiert. Wie kinenders-game-EG17_06909RC_V01b_rgb_1400dheitsverachtend die militärische Ausbildung ist, habe ich gar nicht so wahrgenommen. Trotzdem war der Film am Anfang nicht so faszinierend, ich habe mich zu sehr darauf konzentriert, ob der Regisseur und sein Film Abstand zu der promilitärischen Aussage hat, oder das anscheinend unumstößliche „Der Zweck heiligt die Mittel“ vielleicht doch nicht gut heißt.

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Harrison Ford spielt den gefühlskalten Schleifer so intensiv, dass ich lange Zeit unsicher war, was der Film wirklich sagen will. Bei einem Michael Bay Film ist das eindeutig und bekannt, aber hier läßt uns Gavin Hood ziemlich alleine und sogar nachdenklich sitzen.

Das lenkt von einigen großartigen Szenen in der Schwerelosigkeit ab, von simulierten Raumschlachten und von den Nebencharakteren.

EG_075_eg_0805_marketing_stills_709_00000060_1400Die Frauen sind allesamt nur Handlanger oder Hilfssubjekte. Die Freundschaften und auch die Liebe zu Ender’s Schwester werden wenig herausgestellt. Der Film konzentriert sich voll und ganz auf Ender und seine (Ersatz-)Vaterfiguren.

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Harrison Fords Colonel Hyrum Graff ist ein mieser Kerl, der für das hehre Ziel, die Menschheit zu retten über Leichen geht. Notfalls auch die von Andrew „Ender“ Wiggin. Den sieht er zwar als potentiellen Retter, ist aber gleichzeitig dabei, ihn fast psychisch und physisch zu zerstören – wenn er z.B. solche Sätze sagt wie: „Er muss immer isoliert sein und darf niemals Freunde haben.“

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Trotzdem schafft es „Ender’s Game“ nach einiger Zeit, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.
Das liegt an dem immer weiter zunehmenden Druck auf Ender, der sich auf den Zuschauer überträgt, die komplizierten Übungen zu meistern und spätestens wenn Mazer Rackham ins Spiel kommt, wird es spannend.

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Zum Schluss des Films bleibt eine große moralische Frage, die zwar beantwortet wird, aber immer noch viel Raum für eigene Ideen und Lösungen offen läßt. So ist Ender’s Game mehr als nur Standard Science-Fiction-Kost und ändert meinen Blick auf das Buch nachhaltig – ein guter Grund, es noch mal zu lesen. Auch ohne Interesse am Buch erlebt man interessante Strategien in der Kunst des Krieges.

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Ender’s Game ist kein perfekter Film, aber trotzdem ein sehenswerter.
Gerade hier hätte ich mir übrigens eine 3D Verison gewünscht. Das Potential war vorhanden um den Zuschauer noch mehr hineinzuziehen.

 

 

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http://www.endersgame.co.kr
2013년 12월 개봉

감독: Gavin Hood

Harrison Ford – Colonel Graff
Asa Butterfield – Ender Wiggin
Ben Kingsley – Mazer Rackham
Abigail Breslin – Valentine

외계인이 지구를 위협하는 미래의 세계. 국제군은 강력한 적군을 무찌를 천재들을 찾기 위해 고군분투한다.
이를 위해 락함 지휘관(벤 킹슬리)은 아동 연령대의 유력한 후보자들을 징집한다. 이들을 우주 군인학교에 고립시켜 외계인을 대항한 전투에 준비시키기 위해서이다.
이 아이들은 하이럼 그라프 대령 (해리슨 포드)의 주도 하에 의해 훈련을 받는다. 그는 전설적인 락함 지휘관의 후계자를 끊임없이 찾고 있다. 앤드류 엔더 위긴(아사 버터필드)은 이 아이들 중 지극히 평범한 소년이다. 그는 단기간에   가장 복잡하고 어려운 전투 시물레이터 과제를 해결하고 훌륭한 전략적 기량을 발휘한다. 갑자기, 지구 구원의 모든 희망은 이 수줍음 많고 폐쇄적인 소년에게 집중이 되고… 군대의 계획은 과연 성공리에 진행될 건인가?

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영화 엔더스 게임은 내가 책에서 기억하는 것과 많이 다르다. 원작 소설을 읽었을 때 나의 관심은 전투 시뮬레이션과 외계인에 향했다. 전투 교육이 아이들의 어린시절을 얼마나 멸시하는가에 대해서는 인식하지 않았었다.

그럼에도 불구하고 이 영화의 초반부는 관객을 그다지 몰입시키지 못한다. 나는 감독이 이 영화가 전달하려는 본 메시지에 거리감을 두려는 것인지 또는 “목적이 수단을 정당화 한다”라는 말을 어쩌면 부정하려는 것인지 혼란스러웠다.

해리슨 포드는 냉정한 훈련교관 역할을 강도 높게 소화해 내기 때문에, 나는 이 영화가 진정 무엇을 전달하고자 하는지 의문이 들었다. 마이클 배이(Michael Bay) 영화에서는 메시지가 명확하고 친숙하지만,  이 영화에서 개빈 후드는 관객들이 스스로, 한번 더 생각하게 만든다.

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이 점은 몇몇의 훌륭한 (무중력 상태의) 장면들, 우주전투 시뮬레이션, 조연 배우들로부터 관심을 돌리게 한다.

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여자들은 모두가 조수 또는 보조원이다. 우정 그리고 앤더의 누나를 향한 사랑 역시 드물게 묘사된다. 이 영화는 전적으로 엔더와 그의 아버지 그리고 아버지 모델들을 조명한다.

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하이럼 그라프 대령은 인류 구원이란 목표 달성을 위해 가차없이 달리는 악한 캐릭터이다.

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위급한 상황에 있어 엔더 또한 그의 희생양이다. 하이럼 그라프 대령은 앤더를 잠재적인 구원자라고 여기긴 하지만, 동시에 엔더를 거의 파괴시키려 한다. 그가 말하길 “그(엔더)는 항상 고립되어야 하며 절대로 친구를 사귀어서는 안된다.”

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그럼에도 불구하고 영화 엔더스 게임은 관객들을 서서히 영화 속에 몰입시키는 데에 성공한다.

복잡한 훈련들을 이겨내야 하는 엔더를 향한 압박이 점점 무거워지고, 이 가중되는 압력은 관객들에게 전위되며, 나중에 락함 지휘관이 등장하면서 영화는 본격적으로 흥미로워진다.

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영화가 마무리되며 중요한 윤리적 질문 하나가 남는다. 답이 제시되긴 하지만, 이 질문은 여전히 개개인의 아이디어와 또 다른 해결책들을 요구한다.
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영화 엔더스 게임은 표준화된 SF물을 넘어서며, 원작 소설을 향한 나의 시각을 지속적으로 변화시킨다. (원작을 한번 더 읽게되는 이유기도 하다) 설령 원작 소설에 관심이 없더라도, 관객은 흥미로운 전술들을 체험할 수 있을 것이다.
엔더스 게임은 결코 완벽한 영화가 아니다. 하지만 볼 가치가 있다. 이 영화를 3D로 보았으면 하는 아쉬움이 든다. 그 잠재력이 존재하기 때문이다.
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© Johann Hoffmann, Fotos Constantin Film, Übersetzung Seri Min

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2

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www.fleischbaellchen2.de
ab 24.10.2013 im Kino

Regie: Cody Cameron & Kris Pearn

Cindy aus Marzahn – Barb
Palina Rojinski – Sam Sparks

WOLKIG MIT AUSSICHT AUF FLEISCHBÄLLCHEN 2 macht genau da weiter, wo Teil 1 aufgehört hat. Erfinder Flint Lockwood dachte, er hat die Welt gerettet, als er seine berühmteste Erfindung zerstörte – eine Maschine, die Wasser in Essen verwandelte und dadurch Cheeseburger-Regen und Spaghetti-Tornados verursachte. Doch Flint muss schnell feststellen, dass seine Erfindung überlebt hat und nun aus Essen lebende Tiere erschafft – sogenannte „Naschtiere“! Um das drohende Chaos abzuwenden, begibt sich Flint gemeinsam mit Reporterin Sam Sparks (Palina Rojinski) und ihren Freunden auf eine ebenso delikate wie gefährliche Mission: Sie müssen hungrige Tacodile, Shrimpansen, Nilpfertoffeln, Frittantulas und andere Naschtiere bekämpfen, um die Welt zu retten – schon wieder! Dabei bekommen sie tatkräftige Hilfe von Barb (Cindy aus Marzahn), einer hochentwickelten, aber recht verschlagenen und manipulativen Orang-Utan-Dame mit einer Schwäche für Lippenstift… (aus dem Pressetext)

chester_barb_first_lo_37749_1400Wer Realismus sucht, ist bei diesem Film vollkommen falsch. Jedes liebevoll gestaltete Detail dieses Films ist nur darauf ausgelegt, Vergnügen zu bereiten oder komisch zu sein.

trl130_1400Und es gibt ständig etwas zu entdecken, nur das wir Zuschauer nicht sooo riesige Augen machen müssen, wie der Filmheld nahezu durchgängig.

 

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trl090_1400mkt005_First-Look_lm_v3a_1400lab055_1400mkt005_First-Look_lm_v3b_1400CLOUDY2-PK-14_(cav020_1400CLOUDY2-PK-03_(cav312_1400Wie an den Bildern gut zu sehen – der ganze Film ist quietschbunt und äußerst kurzweilig. Stellenweise fühlte ich mich an CLOUDY2-PK-09_(pbb020_1400„Ralph reichts“ erinnert, der einige ebenso zuckersüße Stellen enthält und auch viel Spaß macht.

Aber das beste am Film ist der komische „Steve Jobs und gleichzeitig Google-Motto Don’t be Evil“-Verschnitt Chester V, der die Erfinder-Massen hörig macht, dass es eine Freude ist.

© Johann Hoffmann, Fotos Sony Pictures

Gravity

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www.gravity-derfilm.de
ab 03. Oktober 2013 im Kino

Regie: Alfonso Cuarón

Sandra Bullock – Dr. Ryan StoneGeorge Clooney – Matt Kowalsky

Bullock spielt die brillante Medizintechnikerin Dr. Ryan Stone, deren erste Shuttle-Mission vom erfahrenen Astronauten Matt Kowalsky (Clooney) geleitet wird – nach diesem Einsatz will er seinen aktiven Dienst beenden. Doch während eines scheinbar ganz normalen Weltraumspaziergangs kommt es zur Katastrophe…
Aufgrund des ohrenbetäubenden Schweigens wissen sie, dass sie den Kontakt zur Erde verloren haben … (aus dem Pressetext)

 

 

Vorneweg: Gravity ist der schönste Film, den ich seit langem gesehen habe, der beste 3D Film überhaupt und das realistischste Weltraumabenteuer seit Apollo 13. Es ist DIE Ansehempfehlung dieses Jahres, eine 98,5 von 100.

GRAVITYAlfonso Cuarón zieht bei diesem Meisterwerk noch mehr Register als beim optisch schon beeindruckenden „Children of Men“, wo eine mehr als achtminütige Häuserkampfszene ohne (sichtbaren) Schnitt choreographiert wurde und bleibenden Eindruck hinterließ.
Gravity nutzt wirklich alle drei Dimensionen voll aus, nicht etwa für die typischen Erlebnisparktricks, die einem ständig etwas entgegenfliegen lassen, obwohl das auch vorkommt, sondern für eine visuelle Ausnutzung des Raums, wie sie noch nie so wundervoll gezeigt wurde.

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Allein die unendliche Weite des Alls, die in diesem Film spürbar wird, lohnt schon den Besuch des nächstgelegenen 3D Kinos, aber wie wir von anderen Hollywood-Krachern zur Genüge wissen, macht ein fettes CGI Budget à la Transformers noch keinen guten Film.GRAVITY

Zum Glück gibt es eine realistische Handlung und für meinen Geschmack glaubwürdige Charaktere. Es ist verwunderlich, aber Billigkomödien-Ikone Sandra Bullock trägt zusammen mit George Clooney den gesamten Film.
Ich gehe so weit zu behaupten, dass Sie mindestens die zweitbeste Perfomance ihrer bisherigen Karriere abliefert.

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GRAVITYUnd das überwiegend durch das Visier des Raumanzugs hindurch! Ich muss ihr noch mal eine neue Chance auch bei anderen Filmen geben. Das Clooney seiner Rolle gerecht wird, ist klar. Eigentlich spielt er nur sich selbst, lenkt aber nicht zu sehr von Bullock ab, dafür sorgt schon der Raumanzug…

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Das schwierigste bei solch einem Film ist wahrscheinlich das Drehbuch, auch wenn es am einfachsten klingt.
„Man nehme ein paar Leute und lasse sie in unwirtlicher Umgebung einer Katastrophe ausgesetzt sein.“ Soweit so gut, aber daraus einen Film zu machen, der Laien fasziniert und Profis nicht mit dem Kopf schütteln lässt, ist schwierig. Alfonso Cuarón und sein Sohn Jonas, die beide das Drehbuch geschrieben haben, haben es locker hinbekommen. Abgesehen von einer gewissen dramaturgischen Verdichtung um von Etappe zu Etappe zu kommen, ist alles bis ins kleinste Detail realistisch, von fehlenden Geräuschen im Weltall bis zur Ausstattung der Sojus Raumkapseln, vom Anblick der Erde bis zur Bewegung in Schwerelosigkeit, alles stimmt!

GRAVITY

Wenn alles so perfekt ist, warum gebe ich dann „nur“ 98,5 von 100 möglichen Punkten?
Es gibt kurz vor dem Ende eine Musik, die möglicherweise den heißblütigen Spanier glücklich macht und in seiner pompösen Art vielleicht noch Hans Zimmer Fans, die aber bei allem Realismus der vorher gezeigt wurde, aufgesetzt klingt.

Dafür gibt es als Ausgleich wieder die liebevolle und detailverliebte Darstellung der Raumschiffe. Bislang konnte ich nicht herausfinden, ob Cuarón bzw. sein Setdesigner in echten ISS und Sojus/Shenzhou (Trainings-)Raumschiffen Fotos gemacht hat, aber abgesehen von kleinen künstlerischen Freiheiten sieht alles so aus, wie es soll – und stimmt damit auch den Nerd zufrieden, der sonst bei pseudowissenschaftlichen Science-Fiction Filmen die Nase rümpft.

GRAVITYNoch ein Satz zum Realismus: Gravity versucht gar nicht erst in jede Szene tiefe Bedeutungen hineinzuverfrachten. Hollywoodschmalz und romantischer Kitsch fehlen. Philosophisch ist ein Film, der mit unseren Urängsten spielt, automatisch. Cuarón verzichtet zum Glück darauf, mehr aufzupfropfen.

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Trotzdem wird jeder für sich noch die eine oder andere Stelle finden, die ihn seine eigenen Fragen nach dem Woher, Warum und Wohin stellen lässt. Und vor allem „Was würde ich in so einer Situation tun?“
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Gravity ist ein phantastischer Film! Wer in diesem Jahr nur noch einen Film sehen will – Gravity ist genau dieser!

Riddick

Riddick__UEberleben_ist_seine_Rache_Hauptplakat_02.72dpiRiddick
https://www.facebook.com/riddick.film

Regie: David Twohy

Vin Diesel – Riddick
Katee Sackhoff – Dahl
Jordi Molla – Santana
Matt Nable – Boss Johns
Karl Urban – Vaako

Von seinen eigenen Leuten verraten und zum Sterben zurückgelassen findet sich Riddick (Vin Diesel) auf einem von der Sonne verbrannten Planeten wieder, auf dem jegliches Leben erloschen zu sein scheint. Doch schon bald muss er sich gegen aggressive Aliens zur Wehr setzen, die ihn unerbittlich attackieren. Um der aussichtslosen Lage zu entkommen, sendet Riddick ein Notsignal – mit gemischtem Erfolg:..  (aus dem Pressetext)

 

 

Kann mich ein dritter Riddick Film genauso begeistern, wie es die ersten zwei Teile geschafft haben? „Pitch Black“ war schließlich ein genialer Horrorfilm und der 2004 erschienene „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ bestach damit, keine Fortsetzung zu sein, sondern ein eigenständiger Sci-Fi Film.

"Riddick III"

Der Anfang ist gut – es sieht aus, als würde David Twohy, der auch das Buch mitgeschrieben hat, wieder etwas Neues wagen. Riddick auf einem unwirtlichen Planeten allein mit einer Reihe Ungeziefer, dass Appetit auf ihn hat.

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Riddick__UEberleben_ist_seine_Rache_Szenenbilder_09Keine Hoffnung, aber ein „Hund“, doch dann trübt sich die Situation ein und Riddick hetzt sich selbst Kopfgeldjäger auf den Hals. Ab da wird es leider ein Film, der genau den Erwartungen der Fans entsprechen soll.
Perfekt durchchoreografiert – von Riddicks Oneliner, bis zum Zeitlupenhechtsprung, vom hungrigen Alienbiest bis zum dumpfbackigen und stiernackigen Steroidpumper – läuft das 10 kleine Negerlein Spiel auf B-Movie Niveau dahin.

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Die menschlichen Antagonisten sind in diesem Film gerade mal zu Opfern degradiert, gut, dass hier keine hochklassigen Schauspieler verschwendet wurden.

Nur Katee Sackhoff war schon in Battlestar Galactica ein harter Brocken und rettet die Ehre der Bösen etwas.

Riddick__UEberleben_ist_seine_Rache_Szenenbilder_11Riddick__UEberleben_ist_seine_Rache_Szenenbilder_13Männern macht es Spaß, aber 8 1/2 Jahre hätten die Macher kreativer nutzen sollen. Ein bisschen ruinieren übrigens schlecht gemachte CGI-Szenen mit „Motorrädern“ die sonst optisch toll gemachte Szenerie.

Riddick__UEberleben_ist_seine_Rache_Szenenbilder_16RiddckInsgesamt ist Riddicks neues Abenteuer zum Glück kein billiger Aufguß und keine Katastrophe – nicht drüber nachdenken und nachher noch mal Pitch Black ansehen.

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 © Johann Hoffmann, Fotos Universum Film GmbH

R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser.

COC_RE_5111_Plakat_RZ_300dpi_orgR.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser.
ab 12.09.2013 im Kino
www.red2-film.de

Regie: Dean Parisot

Bruce Willis – Frank Moses
Helen Mirren – Victoria
John Malkovich – Marvin
Anthony Hopkins – Bailey
Byung-Hun Lee – Han Cho Bai
Catherine Zeta-Jones – Katja
Mary-Louise Parker – Sarah

Der pensionierte CIA-Agent Frank Moses (Bruce Willis) befindet sich gerade auf der Beerdigung seines ehemaligen Kollegen Marvin Boggs (John Malkovich), als er prompt in Schwierigkeiten gerät. Er wird vom FBI festgesetzt und zu seiner Verstrickung in der Sache „Nightshade“ vernommen. Hierbei handelt es sich um eine Nuklearwaffe, die vor 25 Jahren unter ungeklärten Umständen verschwunden ist.

Als das Verhör durch ein tödliches Attentat auf seine Kidnapper ein abruptes Ende findet, taucht in letzter Minute Franks totgeglaubter Kollege Marvin auf und bringt ihn in Sicherheit.
Gemeinsam begeben sich die beiden Männer auf eine actiongeladene Jagd, die sie nach Paris, London und Moskau führt, um das Geheimnis hinter „Nightshade“ zu lüften. Unterstützung erhalten sie dabei von ihrer liebenswerten, aber nicht zimperlichen Ex-Kollegin Victoria (Helen Mirren)…. (aus dem Pressetext)

Der erste Teil (erhältlich als Blu-Ray hier und als DVD hier) war schon super, jetzt legen die Agenten im Ruhestand noch einmal ordentlich nach. Selten passte der Spruch der zündenden Gags besser als hier

RED2_143_DF-FM-08445_A4Dieser Film ist überkandidelt und voller Selbstironie, dabei aber gleichzeitig so gut gemacht und von der ersten Kugel bis zum letzten Spruch treffsicher, dass ich schon jetzt auf einen dritten Teil hoffe.

RED2_212_DF-FM-09541_A4Obwohl Helen Mirren möglciherweise die beste Schauspielerin in diesem Ensemble ist, machte die von John Malkovich verkörperte Rolle des etwas irren Marvin am meisten her.DF-FM-08637_rgb_A4RED2_310_DF-FM-14749_A4DF-FM-08503R_rgb_A4Wer die Rolle für Catherine Zeta-Jones geschrieben hat, sollte einen Preis bekommen. Wenn diese Femme Fatale ins Bild kommt, werden Sarahs (Mary-Louise Parker) Blicke tödlicher als die Remington 700 in Victorias (Hellen Mirren) Hand… DF-FM-09271R (5)_A4 Der zweite Teil legt bei allem eine gute Schippe drauf, so dass ich ruhigen Gewissens „R.E.D.2 – Noch Härter. Alter. Besser.“ für alle Freunde guten Actionkinos empfehlen kann.

© Johann Hoffmann, Fotos Concorde

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