Bullet Train

www.BulletTrainFilm.de
ab 4. August 2022 im Kino

Regie: David Leitch

Brad Pitt – Ladybug
Joey King – Prince
Aaron Taylor-Johnson – Tangerine
Brian Tyree Henry -Lemon
Andrew Koji – Kimura
Hiroyuki Sanada – Elder
Michael Shannon – White Death
Zazie Beetz – Hornet
Sandra Bullock – Maria Beetle

Der vom Pech verfolgte Auftragskiller Ladybug (Brad Pitt) ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt – und Ladybug muss einen Weg finden, wie er ihn verlassen kann. Unter der Regie von David Leitch („Deadpool 2“) ist die Endstation erst der Anfang, in dieser wilden, atemlosen Non-Stop-Fahrt durch das moderne Japan. (Pressetext)

Vor einiger Zeit war ich regulär im Kino und dann auch noch pünktlich genug, die Werbung mitzuerleben und während ich nach Bier- und Eiswerbung ein wenig weggedöst war, wurde ich blitzartig wach, als der Trailer zu diesem Film über die Leinwand raste.

Genial, ein Actionfilm in einem japanischen Shinkansen (also der Bullet Train) und dann noch mit Brad Pitt.
Zack, ihr habt mich! Sieht zwar überkandidelt und nach viel Greenscreen aus, aber egal. Das „Sehen wollen“ ging sogar während des eigentlichen Films weiter (der kann auch nicht so gut gewesen sein, ich weiß schon gar nicht mehr, welcher es war.)

Jetzt hatte ich also endlich die Gelegenheit – danke Sony, dass Ihr meinen Urlaub noch abgewartet habt – diesen rasanten Streifen zu sehen.

Bullet Train wirkte schon im Trailer besonders, um nicht zu sagen seltsam. Der gesamte Film schafft es, speziell – im besten Sinne des Wortes – zu bleiben. Pulp-fictionesque Dialoge wechseln sich mit rasanter Action ab, Blutfontänen mit absurdem Humor.

Wunderbar auch die Cameos (mehr wird nicht verraten), die diesem aberwitzigen Ritt noch zusätzlich Gewürz verleihen. Insgesamt sind aber alle Rollen genial gecastet – was mich gleichzeitig trotzdem etwas ärgert: Es hätten ruhig mehr Japaner(innen) mitspielen dürfen. Schließlich ist das Originalbuch vom Bestseller Autor Kotaro Isaka auch japanisch. Und einJapankenner wird schnell feststellen, dass sich der Regisseur beim Shinkansen (Bullet train) und dessen Umgebung viele künstlerische Freiheiten genommen hat.

Aber sei’s drum. Japan ist hier Mittel zum Zweck. Und der Zweck ist wunderbare Unterhaltung.
Ich kann nur sagen: Ziel erreicht, Zweck erfüllt. Die zwei Stunden highspeed Adrenalinzufuhr haben sich gelohnt!

Andrew Koji stars on Bullet Train.

©Johann Hoffmann, Bilder: Sony Pictures

Jurassic World: Ein neues Zeitalter

ab 8. Juni 2022 im Kino (auch 3D)

Regie: Colin Trevorrow

Sam Neill – Dr. Alan Grant
Laura Dern – Ellie Sattler
Jeff Goldblum – Dr. Ian Malcolm
Chris Pratt – Owen
Isabella Sermon – Maisie Lockwood
Campbell Scott – Dr. Lewis Dodgson

Die Dinosaurier leben seit den Ereignissen auf Isla Nublar frei auf dem Festland. Ein gigantisches Ringen um die Herrschaft zwischen Mensch und Dinosaurier beginnt. Erstmals finden zwei Generationen zusammen: In JURASSIC WORLD: EIN NEUES ZEITALTER (3D) treffen Chris Pratt und Bryce Dallas Howard auf Oscar-Preisträgerin Laura Dern, Jeff Goldblum und Sam Neill. Zusammen begeben sie sich auf eine abenteuerliche, rasante und atemberaubende Reise, die rund um den Globus führt. (aus dem Pressetext)

Owen Grady (Chris Pratt) and a Parasaurolophus in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Ein Abenteuer-Actionfilm mit Dinosauriern, hmm, ist ja was ganz Neues. (An dieser Stelle die Nase rümpfen und die Augen verdrehen.)
Damals, als die Welt noch handgemacht war und die ersten mühsam gezüchteten Dinosaurier im Film Jurassic Park portraitiert wurden, also damals war es noch was besonderes, ins Kino zu gehen und T-Rexe und Velociraptoren zu sehen.

(from left) Velociraptors Beta and Blue in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Heute erwartet die Generation Y schon aus Prinzip etwas Gigantisches in jeder Szene und die Boomer erheben sich nur noch von ihren Sofas, wenn so ein Film für den Fanservice mit Easter Eggs vollgestopft wurde, oder zumindest die Lebensgeschichte der Protagonisten von damals ausführlich zu einem Happy End geführt wird.

(from left) Dr. Alan Grant (Sam Neill) and Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Jurassic World: Ein neues Zeitalter versucht all das unter einen Hut zu bekommen. Saurier aller Art in jeder Szene, überbordende Action in jeder Szene und Oneliner der Altstars in jeder Szene, naja fast.

A T.rex in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Zum Glück. Tatsächlich ist meine, *hust*, sanfte Ironie wirklich nur ganz sanft gemeint, denn die Drehbuchautoren haben geschickt die wichtigsten Helden von Jurassic Park und Jurassic World zueinander finden lassen.

Chris Pratt on the set of Jurassic World Dominion.

Aber wen interessieren schon die menschlichen Helden, wenn sich Saurier der verschiedensten Größen, Lebensräume und Epochen begegnen. Na manchmal schon, das will ich zugeben, besonders dann, wenn die Krone der Schöpfung und seine technischen Spielereien durch brachiale Dickhäuter heftig an seine Grenzen gebracht wird. Wenn also ein Giganotosaurus und ein T-Rex gegeneinander kämpfen, haben die kleinen Menschlinge in Fußtritthöhe nichts zu lachen.

(from left) A Giganotosaurus and a T.rex in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Das macht richtig Spaß beim Zusehen auch wenn der Hobbypaläontologe weiß, dass sich die zwei nie in der Natur begegnet sind, da sie läppische 10 Millionen Jahre von einander getrennt haben, aber in dieser Jurassic Welt ist alles erlaubt und das wird von dem dritten Jurassic World Film ausgekostet.

So viele Dinos bewundern zu können ist einfach kurzweilig. Es schwankt zwischen niedlich, furchteinflößend und manchmal auch ein bisschen lächerlich. Stört aber kaum. Nerviger sind die vielen Logiklöcher, die aber immerhin dafür sorgen, dass der Zuschauer von einer Szene zur nächsten fällt und am Ende erstaunt ist, wie schnell doch zweieinhalb Stunden vergehen können.

An Atrociraptor and Owen Grady (Chris Pratt) in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Und von Boomer bis Generation Z kann jeder seinen Spaß haben und feststellen, dass auch im altbekannten Thema noch viel Neues stecken kann.

A Dreadnoughtus in Jurassic World Dominion, co-written and directed by Colin Trevorrow.

Dieser Jurassic Film kann trotzdem gern der Letzte sein, nicht weil er so schlecht ist, sondern weil er ein versöhnliches Ende für Saurier, Menschen und uns Zuschauer bietet.

© Johann Hoffmann, Bilder: Universal

The Outfit

ab 2. Juni 2022 im Kino

Regie: Graham Moore

Mark Rylance – Leonard Burling
Zoey Deutch – Mable Shaun
Johnny Flynn – Francis
Dylan O’Brien – Richie Boyle
Nikki Amuka-Bird – La Fontaine

Chicago im Jahr 1956: Nach einer privaten Tragödie zieht der sanftmütige Londoner Maßschneider Leonard (Mark Rylance) in die „Windy City“ und erregt mit seiner Begabung schnell die Aufmerksamkeit der Gangsterfamilie Boyle. In ihrem Dienst beweist Leonard nicht nur sein Talent für Nadel und Schere, sondern auch höchste Diskretion bezüglich der Geschäftsgespräche in seinem Laden sowie der geheimnisvollen Päckchen, die dort zur Abholung hinterlegt werden. Als eines Nachts zwei Killer (Dylan O’Brien, Johnny Flynn) an seine Tür klopfen und ihn um einen Gefallen bitten, werden Leonard und seine Assistentin Mable (Zoey Deutch) tiefer in die kriminellen Machenschaften verstrickt, als sie es sich je hätten vorstellen können. (Pressetext)

Manche Filme brauchen nicht mehr als ein gutes Drehbuch, tolle Schauspieler und einen Raum.

The Outfit ist genau so ein Film. Nur ist das Drehbuch nicht gut, sondern sehr gut und die Schauspieler, allen voran Hauptdarsteller Mark Rylance sind nicht toll, sondern großartig.

Dass sich der ganze Film nur in einer einzigen Schneiderei abspielt, macht ihn nicht etwa eintönig, sondern intensiv. Der Zuschauer konzentriert sich auf das Wesentliche. Die doppelbödige Handlung und das sinnliche Erlebnis des Schneiderns. Es ist eine faszinierende Erfahrung, dass das einfache Ausschneiden von Einzelteilen aus Stoffen in Kombination.

Dazu kommt ein sehr dezentes, aber beeindruckendes Spiel der Schauspieler, was das cinephile Herz höher schlagen lässt. Wäre da nicht eine kleine etwas unglaubwürdige Sache am Ende, wäre es ein sicherer 10 von 10 Film, so gibts ein halbes Pünktchen Abzug in der B-Note.

© Johann Hoffmann, Bilder: Universal

Top Gun Maverick

ab 26. Mai 2022 im Kino
paramount.de/top-gun-maverick

Regie: Joseph Kosinski

Tom Cruise – Pete Mitchell/Maverick
Jennifer Connelly – Penny Benjamin
Val Kilmer – Tom Kasanzky/Iceman
Miles Teller – Bradley Bradshaw/Rooster
Monica Barbaro – Phoenix
Glen Powell – Hangman

Seit mehr als 30 Jahren ist Pete „Maverick“ Mitchell als Top-Pilot für die Navy im Einsatz. Als furchtloser Testflieger lotet er die Grenzen des Möglichen aus und drückt sich vor der Beförderung, die ihn auf den Boden verbannen würde. Als er eine Gruppe von Top-Gun-Absolventen für eine Sondermission trainieren soll, trifft er auf Lt. Bradley Bradshaw mit dem Spitznamen „Rooster“, den Sohn von Mavericks verstorbenem Co-Piloten und Freund Nick Bradshaw, „Goose“. 
Konfrontiert mit den Geistern der Vergangenheit, ist Maverick gezwungen, sich seinen tiefsten Ängsten zu stellen, denn die Sondermission wird von allen, die für diesen Einsatz auserwählt werden, das ultimative Opfer fordern. (Pressetext)

Was lange währt wird endlich gut? Kann Tom Cruise sich wiedereinmal überbieten? Ist Top Gun nach über 30 Jahren ein Sequel wert? Kann ein 130 Minuten Werbefilm seine Zeit wert sein? Kann „Top Gun: Maverick“ in die Liste der Top 5 Action Filme aller Zeiten aufgenommen werden?
Ja, verdammt noch mal, JA!

Es ist einfach ein Hammer! Selbst hartgesottene Arthaus-Indiefilm-Fans werden sich dem Sog dieses Films nicht entziehen können. Denn Kosinski und Tom Cruise liefern ein immersives Adrenalinerlebnis ohne Gleichen ab.

Warum schwärme ich so überschwänglich für einen fürchterlich patriotischen und inhaltlich nicht besonders komplex geschriebenen Film? Alles hängt natürlich an Tom Cruise und seinem Alterego Maverick, der widerwillig von seinen Vorgesetzten in die Luft gelassen wird. Cruise legt sich wie immer mächtig ins Zeug und bietet uns zusammen mit dem Ensemble aus jungen Darstellern atemberaubende Szenen in der Luft.

Die Drehbuchautoren haben alles weggelassen, was diesen Film irgendwie hätte aufplustern können (also z.B. wer die Feinde sind und welche Menschen sich hinter den Atemmasken verbergen) und so sitzt dieser Film wie eine perfekt geschnittene Pilotenuniform. Es gibt ein paar fröhlich-romantische Szenen mit Jennifer Connelly, damit die Zuschauer ein paar Sekunden zum Atmen bekommen, aber sonst konzentriert sich der Film vor allem auf eines: feinste Luftaction.

Und diese Action ist so großartig beeindruckend, dass ich fast sagen möchte, sowas läßt sich nicht mehr toppen (und wahrscheinlich sage ich das gleich dann in einem Jahr über Mission Impossible 7/8).
Also mit Stand heute ist „Top Gun: Maverick“ der mitreißendste reine Actionfilm, also Sci-Fi Kracher wie Aliens oder Terminator außen vor gelassen. Und wieder einmal zeigt sich, dass der (teilweise) Verzicht auf CGI einen Film packender machen kann.

Fazit: Ab ins Kino und zwei Stunden lang über den Wolken düsen und mit 7g in den Kinosessel gepresst werden!

© Johann Hoffmann, Bilder/Trailer: Paramount

The Northman

ab 21. April 2022 im Kino

Regie: Robert Eggers

Alexander Skarsgård – Amleth
Anya Taylor-Joy – Olga aus dem Birkenwald
Nicole Kidman – Gudrun
Ethan Hawke – Aurvandil
Willem Dafoe – Heimir der Narr
Claes Bang -Fjölnir
Gustav Lindh – Thorir
Björk – Seeress

Jahre sind vergangen, seit Wikingerkönig Aurvandil bei einem Anschlag hinterrücks ermordet wurde. Sein Sohn Amleth, der als Kind Zeuge der blutigen Tat war, kehrt körperlich gestählt nach Island zurück, fest entschlossen, unbarmherzig Vergeltung zu üben, seine Mutter Gudrun zu retten und den Mörder Fjölnir zur Rechenschaft zu ziehen. (Pressetext)

4179_D086_00013_RC2 (l to r.) Oscar Novak stars as Young Amleth, Ethan Hawke as King Aurvandil and Nicole Kidman as Queen Gudrún in director Robert Eggers’ Viking epic THE NORTHMAN, a Focus Features release.   Credit: Aidan Monaghan / © 2022 Focus Features, LLC

Es ist alles vorhanden, großartige Schauspieler, weite Landschaften, die Fähigkeit, grandiose Bilder auf die Leinwand zu zaubern und ein „einheimischer“ Drehbuchautor – Sjón – der uns zusammen mit Regisseur und Co-Autor Eggers eine besondere Story bringen könnte.

Könnte! An irgendeiner Stelle ist etwas ein bisschen schiefgelaufen. Es sieht alles phantastisch aus. Bildgewaltig ist wirklich das passende Wort und wir Zuschauer werden auch von der ersten Sekunde an in die Wikingerwelt hineingesogen. Wie schon bei „Der Leuchtturm“ sind die Bilder von Eggers feinstes Kinomaterial.

Um so enttäuschter war ich dann von der doch eher normalen Story, die zwar mystisch verpackt daher kommt, aber mich nicht immer hat mitfiebern lassen. Ja, es gehen viele Leute auf meistens sehr brutale Weise drauf, es ist objektiv betrachtet entsetzlich, was Menschen anderen Menschen antaten und leider noch antun, einzig, es berührt mich kaum. Der Vater stirbt – notwendig, sonst gäbe es keinen Film.
Ein Dorf wird geplündert – notwenig, sonst wäre der Protagonist nicht so, wie er ist. Ein wichtiger Nebencharakter wird gemeuchelt – der war sowieo arrogant. Warum leide ich nicht mit? Das Mitfiebern mit den Protagonisten fiel mir schwer.

Ich kenne das passende Rezept leider nicht, sonst säße ich in Hollywood. Aber ich sehe, dass hier etwas nicht ganz geklappt hat. Obwohl der Film zeitalterbedingt dreckig ist, ist die Story doch zu steril.

Gut, ich jammere auf einem hohen Niveau. „The Northman“ übertrumpft normale Hollywood Produktionen in vielen Belangen bei weitem. Ich hatte auch meine Freude an den schauspielerischen Leistungen von eigentlich allen Darstellern und mir kam der Film trotz seiner mehr als 2 Stunden auch nicht zu lange vor.

Alles gute Zeichen, nur waren meine Erwartungen vielleicht zu hoch.

Mein Fazit: Imposante visuelle Umsetzung und brutale, vielleicht sogar realistische Gewaltdarstellung, sehr gute schauspielerische Leistungen, aber inhaltlich eher Standardkost und ziemlich distanziert.

© Johann Hoffmann, Bilder/Trailer: Universal Studios

Sonic – The Hedgehog 2

www.Sonic-DerFilm2.de
ab 31. März 2022 im Kino

Regie: Jeff Fowler

Ben Schwartz – Sonic
Jim Carrey – Dr. Robotnik
James Marsden – Tom Wachowski
Idris Elba – Knuckles (Deutsch: Oliver Stritzel)
Tika Sumpter – Maddie Wachowski

Der beliebteste blaue Igel der Welt (gesprochen von Julien Bam) ist zurück und erlebt in SONIC THE HEDGEHOG 2 ein neues großartiges Abenteuer: Nachdem sich Sonic in Green Hills niedergelassen hat, will er beweisen, dass er das Zeug zum echten Helden hat. Die Gelegenheit lässt nicht lange auf sich warten, als er von seinem Erzfeind Dr. Robotnik und dessen neuem Partner Knuckles herausgefordert und auf die ultimative Probe gestellt wird. Das Bösewicht-Duo ist auf der Suche nach einem rätselhaften Smaragd, der die Macht hat, ganze Zivilisationen zu zerstören. Wie gut, dass auch der energetischste Igel der Welt Verstärkung bekommt und fortan Kumpel Tails an seiner Seite hat. Gemeinsam begeben sie sich auf eine actiongeladene Reise rund um den Globus, um den geheimnisvollen Edelstein zu finden, bevor er in die falschen Hände gerät. (Pressetext)

Teil 2 schließt nahtlos an den ersten Sonic Film an und folgt dabei teilweise der bewährten Hollywoodmethode des Mehr, Schneller und Größer. Glücklicherweise geschieht das auch in Bezug auf die Geschichte um den blauen Igel, der als sagen wir Teenager in seiner gefundenen Erdfamilie liebt. Die Erzählung geht tiefer, sein Wesen wird besser beleuchtet und die Sehnsucht nach Freunden wird noch deutlicher. Damit „menschelt“ Sonic sehr und geht noch mehr ans Herz, nicht nur beim jungen Zielpublikum. Ich würde übrigens der FSK12 Einstufung nur begrenzt zustimmen. Die österreichische „ab 8“ Einstufung passt besser. Da es weder richtig gruselige Stellen, noch realistische Gewalt gibt, ist er sogar schon für Siebenjährige akzeptabel, wobei da dann möglicherweise noch das eine oder andere nicht verstanden wird.

Spaß und Abenteuer werden auch von den kleineren verstanden und von beidem gibt es mehr als genug. Dafür sorgen auch die neuen Wesen, Ameise Knuckles und doppelschwänziger Fuchs Tails und vor allem Jim Carrey wieder als überdrehter boshafter Wissenschaftler. Er kann ja auch ganz anders, aber so ein Dr. Robotnik ist ihm einfach auf den Leib geschneidert. So viel knautschige Mimik und Gestik und sein verrückter Bart machen einfach Lust, ihm bei seinen frechen Auftritten zuzuschauen.

Es gibt eine ganze Menge aufregende Sachen zu sehen und während Kinder möglicherweise Dr. Robotniks Gadgets im Kopf bleiben, war es bei mir eine sibirische Tanzbattle, die gleichzeitig auf den ersten Blick so unpassend wirkte und doch so geschickt eingebaut wurde, dass es eine Freude war.

Kinder werden diesen Film lieben und auch Erwachsene können ihren Spaß haben, auch wenn der Film nicht so universell funktioniert, wie z.B. ein Zoomania. Doch einige Anspielungen auf andere Filme, Eastereggs und Reminiszensen an die Spiele geben älteren Semestern was zu tun.

Insgesamt ist es ein schöner Familienfilm, der die schweren realen Zeiten für zwei Stunden vergessen lässt und den schnelleren Sonic, die größere Action und das Mehr an allem anderen gut einsetzt.

© Johann Hoffmann, Bilder: Paramount

Ambulance

ab 24. März 2022 im Kino

Regie: Michael Bay

Jake Gyllenhaal – Danny Sharp
Yahya Abdul-Mateen II – Will Sharp
Eiza González – Cam Thompson
Garret Dillahunt – Captain Monroe
Keir O’Donnell – FBI Agent Anson Clark

Um die Behandlung seiner schwer erkrankten Frau zahlen zu können, wendet sich Will Sharp an die eine Person, die er normalerweise niemals um Hilfe bitten würde, seinen Adoptivbruder Danny . Aber statt ihm auszuhelfen, lockt ihn der charismatische Profidieb mit der Chance seines Lebens: ein Bankraub mit einer 32-Millionen-Dollar-Beute. Ein hoher Einsatz und ein noch höheres Risiko, doch um seine Frau zu retten, lässt sich Will auf den riskanten Überfall ein. Bis zum letzten Moment scheint tatsächlich alles zu gelingen, doch kurz bevor sie unbehelligt verschwinden können, läuft der perfekte Plan spektakulär aus dem Ruder. Um doch noch entkommen zu können, kapern die beiden Brüder einen Krankenwagen mit einem angeschossenen Cop und der routinierten Rettungssanitäterin Cam Thompson an Bord. Gejagt von allen Einsatzkommandos, Hubschraubern und jedem Polizisten der Stadt beginnt eine halsbrecherische Vollgas-Flucht durch die Straßen von Los Angeles. Die Uhr tickt, ihre Leben hängen am seidenen Faden und ganz L.A. wird zum Schauplatz der wohl explosivsten Hetzjagd aller Zeiten. (Pressetext)

Normalerweise versuche ich den Inhalt eines Films nicht zu spoilern, aber hier traue ich mich, eine Ausnahme zu machen: Es geht um eine laaange Verfolgungsjagd.

Und so simpel die Zusammenfassung, so gigantisch die Umsetzung. Michael Bay und sein Kameramann (oder besser das Kameradrohnenteam) liefern einen bombastischen Adrenalinkick, der mich tatsächlich für die zwei Stunden die Fingernägel in die Armlehnen hat krallen lassen.

Und da ich außer irgendwelchen Superlativen zu Actionsequenzen oder dramaturgischen Kniffen nicht viel zu diesem Film sagen kann, er aber so geil direkt aufs Kleinhirn wirkt, gibts mehr Bilder und weniger Text.

Wie hier schon gut zu sehen ist, zieht Michael Bay alle Register!

Zum Abschluß noch den Trailer und dann geht schön ins Kino und lasst Euch richtig weghämmern!

© Johann Hoffmann, Bilder/Trailer: Universal Studios

The Batman

ab 03. März 2022 im Kino

Regie: Matt Reeves

Robert Pattinson – Bruce Wayne/Batman
Zoe Kravitz – Selina Kyle
Paul Dano – The Riddler
Colin Farell – Oswald Cobblepott/Pinguin
Andy Serkis – Albert
Jeffrey Wright – Commisioner Gordon

Seit zwei Jahren schon durchstreift Bruce Wayne als Batman die dunklen Straßen von Gotham City und versetzt die Kriminellen der Stadt in Angst und Schrecken. Mit Alfred Pennyworth und Lieutenant James Gordon als einzigem Vertrauten inmitten eines korrupten Netzwerks von Beamten und hochrangigen Persönlichkeiten hat sich der einsame Rächer unter seinen Mitbürgern als alleinige Instanz der Vergeltung etabliert.
Als ein Killer die Elite Gothams mit einer Reihe sadistischer Anschläge ins Visier nimmt, führt eine Spur kryptischer Hinweise den besten Detektiv der Welt tief in den Untergrund, wo er auf Figuren wie Selina Kyle alias Catwoman, Oswald Cobblepot alias Pinguin, Carmine Falcone und Edward Nashton alias Riddler trifft. Während seine Ermittlungen ihn immer näher ans Ziel führen und das Ausmaß der Pläne des Täters deutlich wird, muss Batman neue Beziehungen knüpfen, um den Schuldigen zu entlarven und dem Machtmissbrauch und der Korruption, die Gotham City schon lange plagen, ein Ende zu bereiten. (Pressetext)

DC Superheldenfilme haben bei mir seit Zack Snyder nicht unbedingt den besten Ruf. Sie sind eigentlich immer zu lang und zu bombastisch gewesen und am schlimmsten: Immer wenn ich gedacht habe, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, den Film zu beenden, kam noch irgendwas hinten dran.

Und jetzt die Erwartung drei Stunden einen Batman Film zu schauen. Also eine Figur, die meiner Ansicht nach mit den drei Christopher Nolan Filmen schon ausreichend be- und verarbeitet wurde, mit Christian Bale einen passenden und Eindruck hinterlassenden Hauptdarsteller hatte und bei den Spezialeffekten Maßstäbe gesetzt hat. Wer hatte doch gleich bei Justice League (und den anderen davor) Batman gespielt?
Interessiert sich noch jemand dafür? Genau. Außer hartgesottenen Fans wahrscheinlich niemand.

Trotzdem ist die Figur des Batman so eine wichtige Marke, dass immer wieder Filme über ihn gedreht werden und mit etwas Glück ist mal eine Perle dabei. Der neue Film „The Batman“ ist so ein Schmuckstück.

Genau wie der „Joker“ Film mit Joaquim Phoenix ist es nicht an vorderster Stelle ein Superheldenfilm im klassischen Sinne, sondern mal ein leichter Genrewechsel in Richtung Detektivgeschichte. Klar, Action kommt auch diesmal nicht zu kurz, aber anders als sonst.

Es herrscht eine ziemlich düstere Grundstimmung über allem und das legt sich sogar auf die Kämpfe und Verfolgungsjagden. Das Wort „langsam“ würde eine negative und von mir nicht gewollte Bedeutung ausdrücken und außerdem nicht der objektiven Wahrheit entsprechen, aber im Vergleich zu sonstigen DC und Marvel Filmen geht es ruhiger zu. Dafür ist alles etwas intensiver als in vergleichbaren Filmen der letzten Jahre im DC Kosmos.

Das tut dem Film sehr gut, denn der Zuschauer bleibt dabei und fühlt mit. Manchmal auch mit flauem Gefühl im Magen. Steht man wirklich auf der richtigen, also Batmans Seite, wenn man mit ihm eine junge Frau beim Umkleiden durchs Fernglas beobachtet? Überhaupt, ist ein Rächer ein Held?

Diese Interpretation von Batman geht vom üblichen Schwarz-Weiß Denken im Superheldengenre mehrere Schritte weiter in eine angenehme Ambivalenz, die im Zuschauer noch eine Weile nachklingt.

Ebenfalls klingt nach, dass die Hatz auf den „Bösen“ nicht geradlinig verläuft und vor allem die gemachten Fehler auch den Protagonisten zuzuschreiben sind. Apropos „Böse“. Es ist faszinierend, wie sehr sich die Antagonisten im Laufe meines Zuschauerlebens entwickelt haben. Da ist die qualitative Seite – das Böse ist nicht immer leicht zu erkennen und hat im Laufe der Zeit immer mehr Schattierungen oder charakterlichen Tiefgang erhalten. Und es gibt die „Zeitgeist“ Seite. Von eher lächerlichen Gegenspielern aus den ersten Batman Filmen über Nolans grandiosen Joker bis zu dem aktuellen Riddler, der Social Media genauso zu nutzen weiß, wie die Medien ihn nutzen. Paul Danos Riddler kommt zwar nicht an Heath Ledgers Interpretation des Jokers heran, aber ist ihm mit der Rolle an anderen Stellen voraus – aber das soll jeder Zuschauer für sich entdecken.

„The Batman“ entwickelt viele Details in seiner Story, gibt den Nebencharakteren ein gewisses Maß an Tiefe und zeigt einen nocturnen Batman in seinem ganzen Elend, dazu eine clevere Geschichte, der man gerne folgt. Das alles kostet Laufzeit. Zeit, die aber nicht verschwendet wirkt und mich sehr zufrieden aus dem Kino gehen ließ.

© Johann Hoffmann, Bilder: Warner Bros.

Uncharted

ab 17. Februar 2022 im Kino
www.Uncharted-Film.de

Regie: Ruben Fleischer

Tom Holland – Nathan Drake
Mark Wahlberg – Victor Sullivan
Antonio Banderas – Santiago Moncada
Sophia Ali – Chloe Frazer

Der clevere Dieb Nathan Drake (Tom Holland) wird von dem erfahrenen Schatzsucher Victor „Sully“ Sullivan (Mark Wahlberg) angeworben, um ein Vermögen zu bergen, das von Ferdinand Magellan angehäuft und vor 500 Jahren vom Haus Moncada verloren wurde. Was als große Heist-Aktion beginnt, entwickelt sich für das Duo zu einem rasanten Wettlauf um die Welt, um den Schatz vor dem skrupellosen Moncada (Antonio Banderas) zu erreichen, der glaubt, er und seine Familie seien die rechtmäßigen Erben. Wenn Nate und Sully alle Hinweise entschlüsseln und eines der ältesten Rätsel der Welt lösen können, haben sie die Chance, eine Beute im Wert von fünf Milliarden Dollar und vielleicht sogar Nates lange verschollenen Bruder zu finden… Aber nur, wenn sie lernen, zusammenzuarbeiten. (Pressetext)

Mark Wahlberg and Tom Holland star in Columbia Pictures' UNCHARTED. photo by: Clay Enos

Da ich mal wieder vollkommen unvorbereitet ins Kino gestürmt bin, wurde ich erstmal stutzig, als am Anfang das Logo von Playstation Games eingeblendet wurde. Ach. Die produzieren jetzt auch schon Filme?! Es hat eine Weile gedauert, bis bei mir der Groschen gefallen ist. Aber ja, es passt und dass es mir nicht sofort aufgefallen ist, darf durchaus als Kompliment verstanden werden.

„Uncharted“ ist ein Schnitzeljagdabenteuer im Stile von Indiana Jones oder einer gut gemachten Dan Brown Verfilmung. Auch das ist als Kompliment zu verstehen. Jedenfalls geht es in hohem Tempo kreuz und quer durch die Welt ohne den Zuschauer zu über- oder unterfordern (naja, Logik muss man trotzdem genretypisch nicht allzu doll erwarten) und bietet neue Bilder – fliegende Segelschiffe zum Beispiel – die aber leider manchmal doch etwas nach CGI aussehen, aber so geil waren, dass ich mir gewünscht hätte, Christopher Nolan hätte Regie geführt und alles „in echt“ gedreht.

Andererseits vielleicht auch wieder nicht, denn Nolan hätte den Film eine Stunde länger gemacht und die knapp zwei Stunden hier, sind genau richtig gewesen, um mit einem beschwingten, leichten Gefühl aus dem Kino zu kommen und sich gut unterhalten zu fühlen.

Vielleicht wird dann der eine oder andere die Videospielreihe zur Hand Playstation nehmen und loslegen, oder wie ich sich einfach nur auf eine Fortsetzung freuen und trotzdem wieder unvorbereitet ins Kino gehen.

© Johann Hoffmann, Bilder: Sony Pictures

Moonfall

ab 10. Februar 2022 im Kino

Regie: Roland Emmerich

Halle Berry – Jo Fowler
Patrick Wilson – Brian Harper
John Bradley – KC Houseman
Charlie Plummer – Johnny Harper
Michael Pena – Tom Lopez
Wenwen Yu – Michelle

Eine mysteriöse Kraft hat den Mond aus seiner Umlaufbahn gestoßen und schickt ihn auf Kollisionskurs mit der Erde. Das Leben, wie wir es kennen, droht für immer ausgelöscht zu werden. Nur wenige Wochen vor der herannahenden Gefahr ist die ehemalige Astronautin und NASA-Offizierin Jo Fowler (Halle Berry) überzeugt zu wissen, wie sie die Menschheit retten kann. Doch nur zwei Mitstreiter sind auf ihrer Seite: Astronaut und Ex-Kollege Brian Harper (Patrick Wilson) und der Verschwörungstheoretiker K.C. Houseman (John Bradley). Das kleine Team startet zu einer allerletzten Mission ins Weltall und macht eine unglaubliche Entdeckung: Unser Mond ist nicht das, was wir immer glaubten… (Pressetext)

Das wichtigste vorweg: LASS DEIN GEHIRN DRAUSSEN! Wer diesen Ratschlag dringende Aufforderung berücksichtigt, wird viel Spaß haben, denn Emmerich zieht alle Register. Nach dem Film habe ich einige Zeit damit verbracht, zu überlegen, was wir denn noch als nächstes für Katastrophen zu sehen bekommen könnten und außer dass ein schwarzes Loch im CERN wächst, ist mir nichts eingefallen. Gut, ich wäre auch nie auf die haarsträubende Idee gekommen, den Mond auf die Erde krachen zu lassen, also vielleicht gibts ja etwas, was Emmerich noch einfällt.

Bis dahin lässt sich aber erstmal dieses Riesenspektakel genießen. Mit Abstrichen, wie ich leider sagen muss.
Positiv ist, dass einige Sachen sehr realistisch aussehen. Negativ ist, dass einige Sachen sehr nach Computer aussehen.

Während früher für den Film „2012“ noch 500 000 Tonnen Stahl verbaut wurden, um Erdbebenwackelsets zu bauen, wird heute eigentlich alles am Computer designt. Klar, dadurch werden die meisten absolut geil aussehenden Szenen erst möglich, aber gerade dann, wenn Menschen im Spiel sind, wirkt es manchmal zu sehr nach Studio. Apropos Menschen – die gibt es diesmal so gut wie gar nicht. Wo sind die schreiend weglaufenden Massen? Wurden diese Szenen rausgeschnitten?

Andererseits sehr positiv ist, dass das letzte Viertel des Films nochmal so richtig auf die Kacke haut – anders als ich vermutet hätte. Ich traue mich kaum, das Wort in Zusammenhang mit diesem Film zu benutzen, aber ja, inhaltlich. Und während ich die ganzen emotionalen Szenen seltsam distanziert betrachtet habe, war dieses letzte Kapitel etwas, was mich an das erste Mal „Star Trek – Der Film“ sehen erinnert hat. Ich möchte nicht verraten, worum es geht, denn richtige Spannung bietet Moonfall sonst nicht.

Es ist, was es ist. Ein richtig fetter Kracher. Popcorngigantomanie mit Plotlächern, so groß, dass der Mond durchpasst. Also nicht drüber nachdenken, reingehen und für knapp 2 Stunden die ganz anders kaputte Welt draußen vergessen. Und danach Gehirn wieder einsetzen und „Don’t look up“ schauen.

© Johann Hoffmann, Bilder: Leonine

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